Chapter 3

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem piepsen wach, doch ich rollte mich nur auf die andere Seite, bereit, wieder einzuschlafen. Das piepsen ertönte erneut und langsam wurde es mir zu viel und ich schaute auf die Uhr. 8:05, gut. Warte mal, 8:05? Nicht gut, die Schule fängt um 8 an. Von dem Schock aus dem Bett gerissen lief ich zu Hermine und Ginny, die noch friedlich in ihren Betten lagen und seelenruhig weiterschliefen. „Hey!", schrie ich, „Leute, es ist schon nach acht, wir haben verschlafen." „Nach acht? Können wir nicht gleich schwänzen?" Ginny, der Rebell. „Nein, es ist der erste Schultag wir schwänzen bestimmt nicht" Währenddessen ich das sagte, zog ich beiden die Bettdecke runter. „Na gut", gaben die beiden nach, doch ich hörte sie, als sie ins Bad gingen, noch murmeln und ich bezweifle, dass es gut gemeinte Worte waren. Doch es war mir im Moment egal, denn ich war damit beschäftig schnell in meine Hose zu schlüpfen und mir gleichzeitig die Zähne zu putzen. Nach rekordhaften fünf Minuten war ich mit meinem Schulranzen bereit, verspätet in den ersten Schulalltag zu starten, doch Ginny und Hermine waren nirgends zu sehen. Ich wartete, doch schon nach 2 Minuten verlor ich meine Geduld und war bereit zu gehen und just in diesem Moment kamen Ginny und Hermine, eine nach der anderen, die Treppe von den Mädchenschlafsälen heruntergekullert.

Ginny musste in einen der oberen Stockwerke doch Hermine und ich hatten in der ersten Stunde Zaubertränke, das brachte zweierlei Probleme mit sich. Erstens, wir mussten in den Keller und das würde dauern und zweitens hatten wir einen neuen Lehrer, der, wie von Harry berichtet, Slughorn hieß. Das würde keinen guten Eindruck machen, doch besser zu spät als gar nicht. Wir verabschiedeten uns hastig und sprinteten also die Stufen hinunter und stürmten gegen die schwere Eisentür, die unter unserem geringen Gewicht nur geringfügig nachgab. Slughorn verstummte mitsamt der ganzen Klasse und blickte uns mit unergründlichem Gesicht an. Wir erstarrten in der Bewegung und warteten auf die Reaktion des Professors, doch anders, wie wir es uns gedacht haben, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Willkommen, meine Damen, ich bin Professor Slughorn und ihr seid laut meiner Uhr, genau pünktlich." Gab er mit einem Zwinkern von sich und wies uns auf die letzten zwei Plätze in der ersten Reihe hin. Erleichtert seufzten wir und ignorierten die tödlichen Blicke von Seiten der Slytherin. „Wie ich den anderen die letzten 10 Minuten erklärt habe, habe ich hier eine beachtliche Auswahl an Zaubertränken und hier, bei mir, steht ein ganz besonderer. Kann ihn wer erkennen?" Hermines Hand schoss in die Höhe. „Miss Granger?" „Felix Felicis, flüssiges Glück, es bewirkt, dass man Glück hat." Inzwischen hatte Slughorn die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse. „Völlig richtig, Miss Granger, zehn Punkte für Gryffindor, dieser Trank wird heute als Gewinn ausgestellt für denjenigen, der es schafft, den Trank auf Seite 76 eurer Ausgabe von „Zaubertränke für Fortgeschrittene" zu brauen. Ich war nie schlecht in Zaubertränke und auch Snape hatte nie Probleme mit mir, weswegen ich in meinen ZAG's ein Ohnegleichen geschafft habe. Harry und Ron hatten anscheinend nicht damit gerechnet, dass sie mit einem Annehmbar den Kurs belegen durften, denn sie hatten keine Ausgabe des Lehrbuchs und mussten sich nun zwei Ausgaben von Slughorn leihen. Ich machte mich also an die Arbeit, doch trotz meiner ganz annehmbaren Zaubertrankkenntnissen schaffte ich es nicht, den Zaubertrank zu der Farbe zu zwingen, die er laut Buch haben sollten. Anscheinend hatte auch Hermine ihre Probleme, denn ihr Trank war tiefpurpurrot, statt, wie im Buch vorgeschrieben, lila. Am Ende der ersten Stunde war Harry der einzige, der den Trank fast perfekt hinbekommen hatte. Wie er das geschafft hatte wusste keiner, denn Harry war noch nie besonders gut darin, Zaubertränke zu brauen. Slughorn war noch begeisterter von Harry als er sowieso schon war, dass hieß weitere 10 Punkte für Gryffindor und noch gehässigere Blicke von Richtung Slytherin. Harry freute sich natürlich über seinen Erfolg und nahm erfreut das Felix felicis an und steckte es in seinen Umhang. „Als nächste Aufgabe,", begann Slughorn wieder die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, „wird wieder ein Trank gebraut, wer hätte es gedacht, und zwar der Vielsaft-Trank. Wer kann mir sagen was der Vielsaft-Trank bewirkt?" Wie immer schoss Hermines Hand nach oben, doch sie wurde gekonnt von Slughorn ignoriert. Da sonst keiner so aussah als würde er sich melden, erkor Slughorn selbst einen Schüler aus und fragte Malfoy um seine Gedanken. „Der Vielsaft-Trank bewirkt, soweit ich mich erinnere, eine nicht allzu langanhaltende Verwandlung in einen anderen Menschen. Benötigt wird nur ein Stück einer Person wie ein Haar und eine Verwandlung in ein Tier ist nicht möglich." Malfoy sah ganz zufrieden mit seiner Antwort aus und auch Slughorn staunte nicht schlecht, dass er eine so ausführliche Antwort parat hatte. „Ausgezeichnet! Ausgezeichnet! 10 Punkte für Slytherin! Das ist doch wunderbar, ich sehe schon das wird ein tolles Jahr, ein tolles Jahr." In seiner Euphorie klatschte er in die Hände und zeigte uns ein strahlendes Lächeln. „Ich muss nur noch ein Detail hinzufügen und zwar dauert es eine Weile, bis der Trank gebraut ist. Ihr werdet den Trank in Zweierteams brauen und ich beurteile die bis Ende der Frist abgegebene Trankprobe der Teams. Ich habe hier kleine Zettelchen aus denen ich die Teams losen werde." Die Blicke, die Hermine und ich uns schon zugeworfen hatten, als er die Zweierteams erwähnt hatte, verloren an Bedeutung und wurden durch verzweifelte Blicke ausgetauscht. „So sehen wir mal. Weasley, und Finnigan!" Erleichterung machte sich in Rons Gesicht breit und er ließ sich neben Finnigan auf den Stuhl fallen.  „Zabini, und Granger!" Ich konnte die Verzweiflung spüren und auch sie ließ sich, wenn auch wiederwillig, neben ihren neuen Partner fallen. Noch mehrere Paare wurden unfreiwillig zusammengewürfelt. „Bennet, und Malfoy." So etwas musste ja geschehen, es war so klar. Ich verdrehte meine Augen und räumte wütend mein Zeug zusammen und setzte mich zu Malfoy auf den Platz, während Slughorn weitere Paare vorlas. Auch Malfoy schaute mich nicht gerade glücklich an, was ich aber verstehen kann denn der wird in dieser Zeit noch die Hölle kennenlernen, wenn er vorhat sich wie ein Arsch zu benehmen. Denn wenn ich will kann ich ganz schon unfreundlich werden, auch wenn es nicht so aussieht. Die restliche Stunde redeten wir kein einziges Wort miteinander, nicht einmal um den anderen bloßzustellen oder zu beleidigen, lediglich böse Blicke wurden ausgetauscht. Als es klingelte packte ich schnell mein Zeug und zerrte Hermine mit, um den Kerker zu verlassen. Auf den Weg zu der nächsten Stunde redeten wir ausschließlich über unser Pech und wie wir unsere tollen Partner am besten aushalten sollten. Wir fanden keine Antwort doch eines wussten wir mit Sicherheit: es würde verdammt anstrengend werden.

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⏰ Last updated: Feb 08, 2018 ⏰

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Blond DemonWhere stories live. Discover now