Einsam im Dunklen des Nichts schwebend.
Ein merkwürdig zerstörendes Gefühl. Die reißenden Klingen, das wütend lodernde Feuer, die zitternde Angst, die schreienden Stimmen, wegrennend, endlos schreiend um Hilfe, um Rettung, um Gnade und – kläglich.
Kläglich.
Wie die Liebe es sagt, ein mulmiges Gefühl. Schmetterlinge im Bauch. Unbeschreiblich, erhitzt, unangenehm und doch akzeptabel. Freude und Angst, Zuversicht und Unbehagen, Liebe und – undefinierbar. Kein Hass, nein. Es war undefinierbar. Ein undefinierbares Gefühl, eine Stimmung, eine Einstellung, die zu hassen wohl jeder bedachte.
"Wendy."
Das pochende Herz, die zuschnürende Lunge, das Ringen um Luft, das Unwissen um die Reaktion des Gegenübers – geschehe nur in der Liebe?
"Ich erklär's dir."
Nein.
"Ernsthaft?"
Oder doch?
"Ich versusch's."
Sie zeigte ihren 'Kameraden' durch ein Kopfnicken an, dass sie gehen sollten. Still taten sie das auch. Und schlossen die Tür.
"Es nervt wahrscheinlich, ich weiß. Aber es würde mir selbst vielleicht helfen", fing sie an und zog mit einer schnellen Handbewegung die Vorhänge, die die frohen Sonnenstrahlen aufhalten sollten, zu, "wenn du direkte Fragen stellst."Fragen.
Fragen über Fragen.
Wie oft hatte sich mein Gehirn das Wort 'Fragen' eigentlich schon gedacht? Noch eine Frage, sehr irrelevant, aber es war eine.
Ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte. Gray war abgehakt. Der Rest nicht wirklich. Was hieß hier nicht wirklich, überhaupt nicht.
Aber mein Kopf war leer. Mein Hirn war leer. Ach, war es nicht eigentlich schon immer leer? Im Vergleich zu den anderen bestimmt.Ich wollte wissen, wieso sie andere hineingezogen hatten.
Ich wollte wissen, wieso sie es nicht gleich beendet hatten.
Ich wollte wissen, wieso sie sich ins normale Leben integrierten.Meine Güte. Ich wollte viel mehr wissen als nur das.
Zum Beispiel, wie ich anfangen sollte.
Wie lange ich stumm vor ihr saß und in meinen Gedanken versuchte, die Fragen zu sortieren, wollte ich überhaupt nicht wissen. Es hätten Minuten, vielleicht Stunden sein können. So fühlte es sich an, in der ganzen Verwirrung und dem Unwissen.
"Wendy, ich liebe dich. Liebst du mich auch, Schwester?"
Für einen noch so kleinen Moment sah ich Verwunderung in ihren Augen. Und diese war kindlicher als jeglicher Gesichtsausdruck, den ich jemals bei ihr gesehen hatte.
Sie atmete aus und setzte ruhig an: "Ich bin nicht deine Schwester.""Und was warst du dann in den letzten fünf Jahren außer einer Betrügerin?"
Vielleicht war die Frage etwas zu harsch. Vielleicht war sie für die jetzige Situation etwas zu gemein. Doch damit hätte sie rechnen müssen. Verdammt nochmal. War überhaupt irgendwas von dem, was ich hier sagte, auch nur ansatzweise korrekt? Nein... Korrekt traf es nicht. Das treffende Wort... Keine Ahnung, es fiel mir nicht ein.
"Es fällt mir schwer, auf die Frage zu antworten."
Wenn ich darüber nachdachte, hatte sie schon immer eine ältere Aura gehabt. Nicht nur, weil sie in der Schule so gut war. Ihre Sprache, ihr Verhalten. Gleichzeitig war sie aber auch so kindlich, eine kleine Schwester eben. Wie etwa als wir zum Steakhouse gegangen sind und sie uns gefolgt ist. Oder... Nein. Das ist zu weit hergeholt. Aber..."Bist du absichtlich mit zum Steakhouse gekommen? Um zu überwachen, was passiert?"
Sag Nein. Bitte.
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Timer
FanfictionWenn dein Leben etwas von dir verlangt, das - wie sehr du es auch verabscheust - deinem Alltag Sauerstoff zum Atmen bringt, hilfst du ihm, es zu erlangen? Vielleicht. Aber nicht für dein Leben. Sondern für deinen Tod. ---- FAIRY TAIL GEHÖRT HIRO MAS...