5.

14 2 3
                                    

Der Winter war nun ins Land gezogen, und ich fühlte mich so langsam von den Mädchen genervt. Ihre sich immerzu im Kreise drehenden Gespräche, und die klebrige Art, wie sie miteinander umgangen. Mein Abneigung gegen sie verstärkte sich, als sie an einem sonnigen Montag  ein neues Mädchen mittbrachten. An dem Mädchen war natührlich nichts falsch, sie hatte lange schwarze Haare, dunkle Augen, sprach mit starkem Akzent und wirkte auf mich sehr schüchtern. Die Mädchen brachten sie also mit ins Restaurant und forderten sie auf, sich zu ihnen zu setzen. Alles soweit ganz nett, wie man eben einen neuen Menschen behandelt. Aber was sie dann taten, machte mich unbeschreiblich wütend.  Sie fingen namlich an, über das Mädchen zu lästern. Sie redeten darüber, was für hässliche Klamotten sie trüge, und besprachen laut und deutlich, das sie ja ziemlich wenig Geld hätte, und ihr Haus wohl so dreckig sei, das sich niemand auf 50 Meter nähern wolle. Außerdem behaupteten sie, das die Eltern des Mädchens wohl Drogen abhängig seien, und das ihr Bruder angeblich von der Polizei gesucht wird. Und über all das tratschten sie, während das Mädchen neben ihnen saß, und betrühbt auf ihren noch unberrührten Teller starrte. Bis sie kurz darauf mit tränenverschmiertem gesicht aus dem Restaurant stürtzte.

MittagsgedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt