Kapitel 1 - Die Auslosung

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Ich bin gerade dabei meine Schuhe anzuziehen, als meine Mutter mich aus dem Flur ruft. Es ist der Tag der Auslosung, das heißt, dass entschieden wird, welche Menschen auf der Erde zurückgelassen werden. Ich bin schon immer sehr zuversichtlich gewesen. 15,44 Milliarden Menschen leben auf der Erde, warum sollte da ausgerechnet ich oder meine Mutter unter den 1 Mio. Menschen sein, die zurückgelassen werden?
"Mia? Kommst Du? Es wird Zeit."
Ich wohne mit meiner Mutter in einem kleinen Bezirk beim Ruhrgebiet, mein Vater ist gestorben als ich sechs war und Geschwister habe ich nicht.

Endlich fertig gehe ich auf die vollautomatische Tür zu, die mich vom Flur trennt. Als ich mich nähere gleitet sie ohne Geräusch zur Seite und gibt den Blick auf meine Mutter frei. "Ist alles in Ordnung mein Schatz?" "Ja, ich dachte nur, dass Vater gerne mit geflogen wäre. Er fand das Weltall so faszinierend."

Wir gehen ins Wohnzimmer. Mitten im Raum steht ein weißes Sofa mit einem niedrigen Glastisch davor. Beides steht auf einem ebenfalls weißen Teppich. An den Wänden hingen, zwischen den Fenstern, Bilder von irgendwelchen Künstlern. Und im hinteren Teil des Zimmers stand zudem ein großer Tisch.

Wir setzten uns auf das Sofa und ich betätigte einen silbernen Knopf, der in der Armlehne eingelassen wurde. Sofort erschien ein flaches Hologramm. "Alvis, öffne das Portal mit den Ergebnissen für die Auslosung!", sagte meine Mutter zu dem Hologramm. Einige Augenblicke zeigte das Hologramm eine weiße Wand mit einem Countdown an.

30s...

20s...

10s...

9s...

8s...

7s...

6s...

5s...

4s...

3s...

2s...

1s...

Mit einem Mal tauchte eine riesige Tabelle auf mit den Namen aller Leute die nicht mitkommen dürfen auf.

" Alvis, suche nach den Namen Kate und Mia Parveck!", befahl meine Mutter dem Programm.

Eine Sekunde später zeigte das Holo eine Fehlermeldung an: Der Name Kate Parveck konnte nicht gefunden werden.

Meine Mutter seufzt erleichtert auf und lehnte sich zurück, doch ich blickte weiter auf das Holo keine zwei Sekunden später scrollte das Programm die Liste nach unten und blieb plötzlich stehen. Dort steht mit blauer Farbe markiert der Name Mia Parveck. Das ist mein Name.

Ich stehe auf und gehe in mein Zimmer. Ich war mir so sicher, dass ich mit nach Narafin, der Ersatzerde, fliegen würde, dass ich gar nicht daran gedacht habe was wäre ,wenn ich zurückgelassen werden würde.

Es wurde mir schlagartig klar.

In einer Woche werden alle die ich kenne wegfliegen. Ich werde alleine sein und darauf warten, dass ich sterbe. Ich werde noch maximal fünf Jahre leben. Dann wird es geschehen. Die Sonne wird kollabieren und ich werde sterben.

Alle werden miterleben, wie es ist einen neuen Planeten zu bevölkern, neue Städte gründen und in einem der 20 riesigen Raumschiffe mitfliegen, die gebaut wurden, doch natürlich sind für 1 Mio. Menschen kein Platz mehr am Bord, sodass man sie zurückgelassen muss!

Sodass ich zurückgelassen werden muss...

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Hey, vielen Dank, dass ihr meine Geschichte lest. Konstruktive Kritik mit Verbesserungsvorschlägen würde mich sehr freuen, da dies eins meiner ersten Bücher ist.

Ich hoffe ihr lest auch die folgenden Kapitel (die auf jeden Fall länger werden immer 1000-2000 Wörter dies ist nur 500 Wörter lang).

Sophia

Eine zweite ErdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt