„Es sind jetzt 3 Wochen vergangen", Sanji machte sich Striche auf dem Boden. Er saß im Schneidersitz und dachte nach. „Wir werden wohl nicht mehr gerettet." „Das letzte was wir jetzt dürfen ist aufgeben", Zoro saß gegen einer Wand, seine Hände hinter seinem Kopf gelegt und starrte an die Decke. „Im Grunde haben wir doch schon aufgegeben..." „Nur weil wir noch keinen Weg gefunden haben, aus diesem Bunker zu entkommen, heißt das noch lange nicht, dass wir aufgegeben haben." „Wir suchen jetzt schon wochenlang nach einem Ausweg, ich glaube kaum, dass du noch etwas finden wirst." „ Wie gesagt... Das letzte was wir tun sollten, ist aufgeben", Zoro richtete sich mit diesen Worten auf und tastete die Wand ab. „Die Wand hast du doch jetzt schon zum 100sten mal abgetastet." „Und beim 101sten mal könnte ich dennoch was finden." Es herrschte Stille im Raum. Sanji lag sich auf den Boden, dreht seinen Kopf zur Seite und guckte Zoro zu. „Ich habe Hunger..." „Der Typ wird sicher bald wieder kommen." Er tastete weiter die Wand ab. Jeden Tag, an einem bestimmten Zeitpunkt, ließ eine Person einen Korb mit Essen und Trinken, durch die Luke in der Decke hinunter. Die winzige Luke war etwa einen halben Meter groß und 15 Meter vom Boden entfernt, wodurch die Beiden sie nicht erreichen konnten. Jedoch diente sie ihnen als Orientierung, ob Tag oder Nacht war. In diesem Moment schien die Mittagssonne durch die Luke und legte einen hellen, heißen Strahl auf den Boden. Sanji streckte die Hand aus, und fühlte die Wärme. Er schloss die Augen und genoss diesen Moment. Er dachte an die Sommertage auf der Thousand Sunny nach. Tage an denen die Sonne ihnen Wärme spendete und sich auf der Haut so schön anfühlte. Plötzlich spürte er ein anderes Gefühl an seiner Hand. Er öffnete die Augen und Zoro lag ihm gegenüber, ebenfalls die Hand ausgestreckt die seine berührte. Schnell zog Sanji seine Hand weg und richtete sich auf. „Es scheint schon Mittag zu sein..." Zoro setzte sich auf und betrachtete Sanji. Er trug mittlerweile nur noch ein hellblaues Hemd. Es war mit Dreck und einigen Blutflecken übersät. An den Armen war es hochgekrempelt und bis zur Brust aufgeknöpft. Durch die Öffnung stach sein Schlüsselbein hervor, was dem ganzen eine gewisse Erotik verlieh. Sein blondes Haar war mittlerweile so lang, dass es seine Schultern berührte, aber dennoch locker vorbei fiel. Ein Teil verdeckte noch immer sein Gesicht, doch man konnte sehen, dass er wunderschön war. Seine helle Haut blitze hervor, und sein hellblaues Auge strahlte heraus. Er war vermutlich der schönste Mann den er je gesehen hatte, auch mit seiner lockigen Augenbraue. Zoros Blicke wanderten nun herunter zu seinen Beinen. Das eine Hosenbein war heil, aber dennoch beschmutzt. Das linke hingegen war völlig zerrissen und hervor guckte ein Verband, der mittlerweile mit Blut getränkt war. In der ersten Woche konnte er noch nicht mal stehen, in der zweiten Woche war die Wunde zwar schon teils verheilt, dennoch war Belastung nicht ratsam. Mittlerweile konnte er seit 2 Tagen wieder halbwegs stehen, laufen ging eher weniger. Aber das war auch nicht nötig. Die Zelle in der sie gefangen waren, war etwa 15m^2 groß, somit konnte man kaum laufen. Wie konnten sie nur in diese Lage geraten?
Es war ein normaler Nachmittag auf er Thousand Sunny. Luffy verbrachte den Tag an seinem Lieblingsplatz, Franky kümmerte sich um das Schiff. Robin und Nami tuschelten in der einen Ecke des Schiffes, während Usopp, Brook und Chopper am Geländer saßen und versuchten zu angeln. Sanji kam gerade aus der Küche mit einem Tablett auf dem Getränke standen. Er rannte natürlich direkt zu den Frauen und bot ihnen Erfrischungen an. Dankend nahmen sie den Saft an und vertieften sich wieder in ihr Gespräch. Sanji ging weiter und übergab jedem ein Getränk. Am Ende kam er auch bei Zoro an. Er saß wie immer in einer schattigen Ecke und hielt eins seiner Nickerchen ab. Als Sanji ihm näher kam öffnete er leicht seine Augen und beobachtete ihn ein Stück. Er schloss seine Augen als er direkt vor ihm stand. „Was gibt es?" „Ich wollte dir etwas zu trinken bringen." „Ich hoffe es ist Sake." „Um diese Uhrzeit solltest du nicht trinken." „ Ich bin erwachsen, ich kann selbst entscheiden wann ich trinke." Er öffnete seine Augen und setzte sich auf. Er guckte auf das Tablett des Smutjes und sah nur noch ein Glas drauf stehen. „Trinkst du gar nichts?" „Mein Glas steht in der Küche." Zoro guckte ihn ein Augenblick an. „Ich komm mit rein. Dann kann ich mir meinen Sake holen." „Tzz, meinetwegen." Zoro stand nun auf und begleitete Sanji mit in die Küche. Er stellte das Tablett auf dem Tresen ab. Jedoch mit etwas zu sehr Schwung, und so kippte das übrig gebliebene Glas um. Saft und Scherben lagen nun auf dem Boden verteilt. Zoro eilte hinüber um Sanji zu helfen, der sich schon gebückt hatte. „Pass auf sonst schneidest du dich." „Ich weiß, ich bin kein Kind mehr." Sanji sammelte langsam die Scherben aus dem Saft. Zoro holte währenddessen einen Lappen um den Saft aufzuwischen. Als er zurückkam vermischte sich der orange Saft mit einer rötlichen Substanz. „Hast du dich geschnitten?" Sanji blickte nicht auf und sammelte weiter die Scherben heraus. „Ob du dich geschnitten hast!" „Beruhig dich Zoro... Es ist nur ein kleiner Schnitt, nichts Schlimmes." Zoro nahm Sanjis Hand und suchte nach dem Schnitt. „Ich hab keinen Finger verloren. Beruhig dich." Er entdeckte eine tiefe Wunde an Sanjis Ringfinger. Er betrachte sie für eine kurze Weile, zog die Hand dann näher an sich heran, und küsste die Wunde. Ruckartig zog Sanji sie weg und guckte erschrocken, „Was machst du da." Zoro schien ebenfalls perplex. „Nichts...", mit diesen Worten stand er auf. „Hier ist der Lappen. Ich hole mir nur den Sake und bin dann wieder weg." Sanji beobachtete wie er aus einem Regal den Sake nahm und danach nach draußen verschwand.
Durch die Luke erschien jetzt ein Korb mit Essen und Trinken. Zoro stellte sich drunten und nahm ihn entgegen. Er knotete den Korb von einem Seil ab und stellte ihn auf den Boden. Anfangs dachte er noch, dass das Seil die Rettung sein könnte. Doch das Seil hielt keinen erwachsenen Mann aus. Es riss bei seinem ersten versuch sofort. Somit schien auch dieser Rettungsversuch hoffnungslos. Sanji nahm sich den Korb und schaute hinein. „Brot, Tomaten, etwas Fleisch und eine Flasche Wasser." „Letztes mal gab es wenigstens noch etwas Fisch", Zoro lächelte dabei leicht. „Wenigstens kriegen wir etwas... Sie könnten uns auch einfach verhungern lassen." „Ich glaube kaum. Sie wollen noch nicht, dass wir sterben. Sie haben bestimmt noch etwas mit uns vor." Sanji brach ein Stück Brot ab und gab es Zoro. Er nahm es dankbar entgegen und setzte sich auf den Boden. Sanji riss sich nun ebenfalls etwas ab und genoss das Stück. Er stellte den Korb neben sich auf den Boden. „Vermisst du eigentlich deinen Sake." Zoro lachte etwas auf und guckte Sanji an, „ Bestimmt so sehr wie du deine Zigaretten vermisst." Nun lächelte auch Sanji. Er bemerkte wie Zoro ihn anguckte. Er vermied jedoch Augenkontakt. Sanji wusste, dass Zoro ihn öfters beobachtete. Auch wenn es ihm manchmal unangenehm war, gefiel es ihm sehr. Er erwischte sich sogar selbst des Öfteren wie er den Schwertkämpfer beobachtete. Meist wenn er trainierte und der Schweiß an seinem durchtrainierten Körper klebte. Seine Haut glitzerte und er verspürte manchmal den Drang es von seinem Körper abzuwischen. Doch er riss sich von diesem Gedanken jedes mal wieder los und fragte sich warum genau er eigentlich so dachte.Für einen Moment herrschte Stille. Zoro stand auf, ging zu dem Korb an Sanji vorbei und öffnete ihn. „Hier sind neue Bandagen drin. Deine sind schon total mit Blut beschmiert. Ich kann ihn dir wechseln." Sanji starrte auf sein Bein. Er verspürte ein Stechen an der Wunde. Er dachte an den Tag zurück an dem es alles geschah. Seine Verletzung, die Gefangenschaft, einfach alles was an diesem Tag geschah. „Ich hoffe Luffy und den anderen geht es gut." „Ich hoffe es auch."
DU LIEST GERADE
Deafening Silence
RomantiekSeit 3 Wochen sind Zoro und Sanji zusammen in einem Untergrundbunker gefangen. Die einzige Fluchtmöglichkeit scheint eine kleine Luke an der Decke des Zelle zu sein. Zusammen versuchen sie zu entkommen, gestärkt von Momenten der Vergangenheit.