Ich starrte sie an.
,,Unmöglich."
,,Ich lüge nicht."
Ich schüttelte den Kopf, doch auf einmal war ich froh darüber, dass sie mich vor Beginn der Schule noch in die Toilette gezerrt hatte, um mich frisch zu machen. Sie achtete sehr auf die Hygiene und ich war dankbar dafür.
Lua kicherte in sich hinein.
,,Du bist rot im Gesicht."
Ich zischte sie an und hielt mir die Hände an die Wangen. Die Hitze brannte heiss unter meinen Fingern und widerwillig musste ich zugeben, dass sie recht hatte. Ich wurde tatsächlich rot.
Aber, Dwayne? Dwayne Callahan stand auf mich?
,,Er mag sicher meinen mürrischen Blick. Der ist ja total anziehend, nicht? Oh und es war immer schon mein größter Traum, zu seiner Collection zu gehören."
Da sie die Ironie in meinen Worten bemerkt hatte, rollte sie mit ihren Augen, doch ich beachtete sie nicht mehr. Ich wollte ihre Antwort nicht hören, also fuhr ich mir durch die Haare und schaute mich in der Cafeteria um. Unauffällig inspizierte ich die Leute um mich herum.
Von weitem sahen sie alle wie normale Menschen aus, doch wer dazu gehörte, sah die geordneten Tische und die kleinen Unterschiede, die ein Außenstehender nie bemerken würde.
Diese Jugendlichen hatten so einen Tick, von dem sie nicht mehr loskamen.Die coolsten Schüler, die meisten mit reichen Eltern, waren die Beliebten der Schule und der Rest war für sie weniger Wert als einer ihrer fortgeworfenen Schuhe.Wenn ich mich dazu zählen würde, gehörte ich den Unbedeutenden an, so wie sie die verzogenen Kinder nannten.Doch ich wurde in Ruhe gelassen; ich hing mit dem beliebtesten Mädchen der Schule ab, da konnte ich doch gar nicht uncool sein.Sie würden es nicht wagen mich zu denen zu zählen, die den coolen hinterherliefen wie unterwürfige Diener.
Man konnte es den armen Dingern aber auch nicht vorwerfen; wenn man ihnen auf irgendeiner Weise unangenehm aufgefallen wäre, verwandelte sich das Schulleben in die Hölle.Man hätte damit leben müssen, erniedrigt, gedemütigt und bloßgestellt zu werden. Den Beliebten war es einfach viel zu langweilig, deswegen vergriffen sie sich an den Schwächeren. Natürlich auch, um zu zeigen, wer hier der Boss war.
Obwohl es kein Trost war, waren nicht alle so.
Es gab auch solche wie Lua; die sich für die Schwächeren einsetzten und gutmütig waren.
Jedoch muss man aber auch beachten, dass es natürlich mehr als eine Handfläche voll von ihnen wären, wären die meisten nicht solche Feiglinge.Ich musste mir wieder verkneifen, die Augen zu verdrehen. Dieser Unsinn ging mir total auf die Nerven, jedoch könnte ein einzelner Mensch nicht viel dagegen unternehmen, da müssten alle mit anpacken und leider war das mehr als unwarscheinlich.
Es gehörte zu der Natur der Menschen, und ich schämte mich insgeheim dafür.Wie bei fast allen Schulen im Umkreis von 10km, gab es bei uns auch die Oberzicken, die Strohdumm waren, oder zumindest so taten, als seien sie es, und die Playboys, die dachten, dass sie jede haben konnten.
Wie es auch ein paar Leute gab, die sich nur aufs Lernen konzentrierten und die Kleidung keine Rolle spielte.Das waren die Schafe, die man nicht immer beschützen konnte. Sie waren ein zu grosses Ziel der Beliebten.
Ich wünschte diesen armen Leuten, die so etwas überhaupt nicht verdient hatten, große Kraft und hoffte, dass sie es bis am Ende ertragen konnten. Es gab schon viele Jugendliche, die sich deswegen das Leben genommen hatten. Nicht selten hätte ich dieses Problem gerne mit einem einfachen Schnipsen aus der Welt geschaffen, doch leider funktionierte das so nicht.
DU LIEST GERADE
goodbye
Teen Fiction›A story for warriors‹ ,,Dieses Etwas nahm mir mein Herz, meine Seele und den Willen zu Leben. Die Leere, die darauf folgte, zerfraß mein Inneres. Doch es gab mir auch die Kraft, mich zu wehren. Und so fasste ich einen schier unmöglichen Entschluss...