Kapitel 1

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Ich wachte mit einem Stechen im Unterleib auf und wusste sofort, dass die Wehen eingesetzt haben. Qualvoll versuchte ich zu schlafen doch in den Kommenden 4 Stunden, wurde es nur noch schlimmer. Irgendwann wachte auch Sascha auf und fuhr mich ins Krankenhaus.

"Wir sind da, ich helf dir mit der Tasche und gehe wieder." sagte er schroff

"Sascha, du wirst die Geburt deiner beiden Kinder verpassen! Kannst du dir nicht für heute frei nehmen?" fragte ich fassungslos und stöhnte danach schmerzvoll auf.

"Nein. Diesmal hat es auch nichts mit der Arbeit zu tun, meine Mutter ist schwerkrank. Ich kann sie nicht alleine lassen.." redete er sich schnell raus, doch das lies mich kalt. Stattdessen fing ich an zu schreien "LÜG MICH NICHT AN, SASCHA! Du lügst, errinerst du dich nicht? Deine Mutter ist tot. Sie hätte sich bestimmt im Grab umgedreht, wenn sie deine Worte gehört hätte."Für wie blöd hält er mich? "Maddy.. ich.." begann er doch ich unterbrach ihn, indem ich die Tür mit voller Wucht zuknallte. Weg war ich. Ich glaube es nicht! Erzählt er mir von seiner angeblich schwerkranken, toten Mutter. Ich war außer mir, er lügt mich an um nicht bei der Geburt seiner Kinder dabei zu sein, oder was er auch für einen Grund hatte, es interessierte mich nicht mehr. Ich möchte es hinter mich bringen und meine Baby´s im Arm halten, ich will sie großziehen, ich möchte einfach eine gute Mutter sein.

Ich kam am Eingang an und öffnete die Tür. Eine Krankenschwester am Empfang schaute mich verwundert an und fragte

"Guten Abend, wie ist ihr Name?"

"Maddison Koslow, ich.." fing ich an, doch wurde durch qualvolle Schmerzen unterbrochen, wodurch ich mich ein wenig krümmte.

Die Krankenschwester murmelte ein "Verstehe." und führte mich in eine Abteilung, die ich nicht erkennen konnte. Doch ich glaube ich liege mit meiner Vermutung richtig, dass ich da bin, wo ich gebären werde.

Ich spürte einen leichten Stich im Rücken und dachte mir, dass da etwas nicht so läuft wie es hätte laufen sollen, bevor ich meine Umgebung verschwommen wahrnahm und mir schwarz vor Augen wurde.

Langsam kam ich zu mir und spürte einen stechenden Schmerz im Unterbauch-Bereich. Sofort riss ich die Decke zur Seite und sah einen Verband um meinen Bauch, das ist doch ein schlechter Scherz, oder? Als ich mich im ziemlich großen Raum umsah, bemerkte ich einen schlafenden Sascha auf dem Stuhl in einer der Ecken im Raum. Jetzt errinere ich mich, war er also doch bei der Geburt dabei? WARTE, wo sind meine Kinder? Ich nahm alle meine Kraft zusammen, riss mir den Schlauch aus meinem Arm, stieg mit Schmerzen aus dem Bett und lief auf Sascha zu. In dem Moment als ich meinen Arm ausstreckte, um ihn wach zu rütteln, riss er seine braunen Augen auf und starrte mich an

"Maddy.. du.. GEH SOFORT ZURÜCK INS BETT!" schrie er befehlerisch

"WO verdammt sind meine Kinder?" schrie ich zurück

"Du meintest unsere-" fing er an und wurde durch das Knallen der Tür unterbrochen

Eine Krankenschwester im Schlepptau eines Artztes kam hineingestürmt.

"Was ist das für ein Geschrei? Mrs.Koslow, berühigen sie sich, warum sind sie nicht in Ihrem Bett? Sie benötigen für das was jetzt kommt viel Ruhe und Kraft! Setzen sie sich bitte" fing er genervt an und am Ende wurde seine Miene trauriger.

Langsam schaute er Sascha an und schluckte schwer bevor er fortfuhr: "Alexandra hat es nur schwer überlebt, aber für Nick kam jede Hilfe zu spät."

Wer verdammt ist Alexandra, und wer zum Teufel ist Nick? Was will der Artzt mir damit sagen? Hat er mich vielleicht verwechselt mit einer anderen Frau?

"Wer verdammt ist Alexandra? Und wer ist Nick? WAS versuchen Sie mir grade zu erkl-" bevor ich zuende sprach, machte es bei mir Klick. DAS ist doch ein schlechter Witz! Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, bevor mir ein lauter schluchtzer entwich und ich wieder ein Stechen im Unterbauch spürte. Komischerweise zeigte Sascha keinerlei Emotionen und saß seelenruhig auf seinem Stuhl. Habe ich Halluzinationen? Habe ich mir das alles eingebildet? Oh Gott, bitte lass es nicht Wahr sein. Langsam spürte ich wie meine Augen sich mit Tränen füllten.

"WO IST SIE!?" schrie ich hysterisch in den stillen Raum.

Alle im Raum schauten mich monoton an und hatten anscheinend nicht vor etwas zu sagen. Bevor ich wieder losschrie, schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass es sowieso nichts bringen wird. So nahm ich alle meine Kraft zusammen und hievte mich aus dem Bett, in das ich mich wieder gesetzt hatte. Mit verheulten Augen lief ich in die Neugeborenen-Abteilung und suchte nach dem Namen 'Alexandra Koslow´. Dass mich keine Krankenschwester aufhielt, interessierte mich gerade wenig, anscheinend wussten sie alle davon. Da lag sie, friedlich am Schlafen. Ich nahm sie vorsichtig in den Arm und lief zurück in mein Zimmer, dort wo ich den Artzt und die platinblonde Schwester auffand, die sich keinen Millimeter bewegt hatten. Beide Köpfe drehten sich zu mir und sahen mich mit großen Augen an.

"Sie.. Das.. Das können sie nicht tun", stotterte der Artzt und fuhr fort, "Das Kind könnte Schäden davon tragen". Ich sah ihn kalt an, verengte meine Augen zu Schlitzen und zischte ein "Verschwindet, SOFORT", sodass Alexandra nicht aufwacht. Erst jetzt bemerkte ich, dass Sascha spurlos verschwunden war. "Und sag mir wo ich Nick´s Leiche finden kann!", flüsterte ich bedrohlich in Richtung Blondie, die ängstlich herumfuhr und zusammenzuckte. Ich sah wohl ziemlich bedrohlich aus, gut so. Sie sah aus, als ob sie überlegte wo es nochmal lang ging, weil sie entweder Angst vor mir und meiner Reaktion hatte, oder sie schlicht und ergreifend dumm war. Langsam öffnete sie ihren Mund und quietschte ein ängstliches "Aus der Tür, nach Links, den Gang runter und Zimmer Nummer 475."  

 Ich nickte und legte Alexandra auf mein Bett. Schnell huschte Blondie aus der Tür. Als ich die Tür aufriss bekam ich ein paar komische Blicke zugeworfen, doch ich war nur auf den Weg zu Raum 475 fixiert. Da war er nun. Ich stürmte ohne zu klopfen in den Raum und was ich sah machte mich wütend. Es war ein einfaches Patientenzimmer, das leer stand. Ich machte auf dem Absatz kehrt und ließ die Tür mit einem lauten Knall ins Schloß fallen. Die merkwürdigen Blicke, die mir Ärtzte und Schwestern zuwarfen, ignorierte ich gekonnt und war nur darauf aus mir Blondie vorzuknöpfen. Als ich sie sah, ging ich zu ihr hin und zog sie an ihrem Zopf runter auf die Knie. Ihr war die Angst deutlich ins Gesicht geschrieben. Alles um mich rum ließ mich kalt, denn ich ging in die Hocke und flüsterte ihr folgende Worte ins Ohr: "Hör zu, du schlecht blondierte Tusse, mich kannst du nicht anlügen, denn ich werde es immer herausfinden und mir die Persin vorknöpfen, haben wir uns verstanden?" Ich zog sie beim Zopf hoch und sagte ihr: "Und jetzt, wirst du mir sagen wo ich mein totes Baby finden kann, um es mit meinen eigenen Augen zu sehen. Und lügst du mich nochmal an, glaub mir, werden weitaus schlimmere Dinge geschehen!" Ich blickte ihr hasserfüllt in ihre übergeschminkten Augen, welche sich weiteten.

Sie lief auf den Artzt von vorhin zu und schilderte ihm die ganze Situation. Er sagte etwas zu Blondi, wessen Namen ich immernoch nicht wusste, die langsam zu mir rüber kam und mich durch verschiedene Türen führte, bis ich ihn, meinen Sohn dort liegen sah. Ich ließ die Tatsache, dass er überhaupt keine Ähnlichkeit mit Alexandra hatte aus und spürte wie mir einige Tränen über die Wange rollten. Meine Beine wurden schwer, ich vernahm wieder dieses Ziehen, was ich vorher durch meine Wut in den Hintergrund geschoben hatte, ich nahm die Realität plötzlich ganz anders wahr, als zuvor. Das ist er, der Beweis für den Tod meines Sohnes. Nick Koslow.

Hallo :)

Ich habe dieses Kapitel umgearbeitet, also halt etwas verlängert, da es mir erstens zu kurz war, und zweitens nicht gefallen hat. Ich würde mich über Kommentare, Konstruktive Kritik und Ideen freuen

LG Alina :*

dangerous life. dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt