Kapitel 2

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Schweißgebadet setzte ich mich auf, immer und immer wieder. Jedes Jahr der selbe Traum. Der Traum, der mal Realität war. Dauernd spielt sich diese Situation in meinem Kopf ab. Heute vor genau zwölf Jahren sollte ich meine beiden Kinder Nick und Alexandra im Arm halten, doch dies war stattdessen nicht geschehen. Nick verstarb und Alexandra blieb. Alexandra. Ein Name den ich nicht ausgesucht hatte. Wir hatten öfters diskutiert, wie wir unsere Tochter nennen sollen, doch wir kamen nie auf einen Punkt. Wenn es nach mir ginge, sollte Alexandra Julia heißen. Heiße Tränen liefen über meine Wange, als die Bilder von Nick´s Leiche in meinen Kopf kamen. Ich rappelte mich auf, um ins Badezimmer zu gehen, jedoch stolperte ich und fiel mit einem lauten Krachen auf den Boden. Genervt drehte sich Sascha zu mir und musterte mich misstrauisch. Anstatt einem ´Guten Morgen´ schnautzte er mich an: "Kannst du nicht irgendwo anders weitertrampeln?" "Was ist denn in dich gefahren?", meckerte ich ihn wütend an. "Das Arbeiten als weltbekannter Immobilienmarkler ist nicht einfach" motzte er leise und setzte fort, "Außerdem habe ich in vier Stunden einen Flug nach Amerika." Aufgebracht schmiss ich meine Arme in die Luft und schrie ihn an: "UND DAS SAGST DU MIR ERST JETZT? WIE LANGE?" "SCHREI MICH NICHT AN! DU WEIST, WENN ICH EINS HASSE, DANN IST ES WENN MAN MICH ANSCHREIT!" übertönte er mein Geschrei. "Weißt du was? Dein Job, der ja so übertrieben wichtig ist", zischte ich sarkastisch,"macht unsere Familie kaputt, ich weiß nicht ob du das weist, aber wir haben sogar eine Tochter, und willst du noch was wissen? Deine Tochter wird heute zwölf, und dein Sohn, der bei der Geburt, bei der du ja nicht da warst, gestorben ist, wäre heute auch zwölf geworden!" diese Worte bereiteten mir innerlich Schmerzen, die ich Sascha jedoch nicht offenbaren wollte. Schnell sprang ich auf, noch bevor Sascha etwas erwidern konnte auf meine Worte, lief ich zu Alexandra, um ihr zu gratulieren. Doch als ich die Tür leise öffnete sah ich nur ein unordentliches und leeres Bett. Von Alexandra keine Spur. Nur das Fenster war offen und auf der Fensterbank lag ein Brief. Ich streckte meine Hand danach aus und enfaltete ihn sorgfältig.

Liebe Mama,

ich kann das alles nicht mehr, ich hasse diese bescheuerte Training, denn ich weis nicht wozu ich das in meinem späteren Leben gebrauchen werde. Ich weis, dass du das alles nicht weist, aber ich muss es dir sagen. Papa hat mir beigebracht wie man Waffen, so wie Pistolen und Messer, einsetzt, er hat mich gegen Schmerzen abgehärtet und mir die Selbstverteidigung beigebracht. Bitte sag ihm nichts, er würde bestimmt seine Männer nach mir suchen lassen. Ich habe da mal ein Telefonat mitbekommen, aber ich erzähle es dir später. Ich möchte eine öffentlche Schule besuchen, und kein Hausunterricht bekommen. Mittlerweile kann ich die Sprachen Englisch, Russisch und Deutsch fließend, wusstest du das? Nein. Er hat es dir bestimmt nicht erzählt. Ich habe immer jeden Streit mitbekommen und habe immer geweint, weil ich Angst hatte, dass er dich schlagen würde, so wie er mich einmal geschlagen hatte. Pass bitte auf dich auf. Ich bin im Park am Friedhof, ich weis nicht wieso, aber es beruhigt mich. Bitte komm zu mir. Ich möchte nicht mehr nach Hause und meinen Geburtstag will ich hier verbringen. Ich möchte nicht mehr von der Außenwelt abgekapselt sein.

Alexandra

Mit jedem einzelnen Satz weiteten sich meine Augen noch mehr. Was habe ich alles verpasst? Warum hat Sascha Alexandra trainiert? Und das Wichtigste ist, warum  hat er sie geschlagen? Alles Fragen, auf die ich von Sascha keine Antwort erhalten werde. Ich muss sofort zu Alexandra.

Hallo :)

Ich würde mich über Kritik und Ideen freuen :) Wie findet ihr die Kapitel bis jetzt? Ja, der Anfang (ersten 4 Kapitel ungefähr)sind langweilig, aber es wird besser :)

dangerous life. dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt