2. Anfang

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Kapitel 2
Anfang

Endlich habe ich zum wiederholten Male den Freitag erreicht. Denkt Bridget und atmet erleichtert aus. Die einzelnen zerstreuten Papiere auf dem Tisch, klopfte sie zusammen. Schön Akkurate, legt sie die Blätter danach in ihr Theory Schulbuch und erhebt sich vom Holzstuhl. Unangenehm am Boden kratzend schiebt sie ihn an den Tisch auf seinen Platz zuvor zurück. Bridgets pupillen verkleinern sich beim Blick Richtung Ausgang. Der letzte Gong zur Entlassung in das Wochenende war bereits ertönt.

Seit ungefähr Zwei Monaten bin ich nun in dieser Einrichtung schon Zuhause. Mit genügend Zeit und Geduld, kenne ich mich einigermaßen aus, ohne mich zu verlaufen.

Mitstipendiaten denken über mein Wesen ihren Teil, wie die Gesellschaft um uns herum urteilt. Sie lesen unseren Einband flüchtig oder sehen sich alles äußerliche an und meinen, sie wüssten wer wir sind. Mit Brille auf der Nase und schlichter Kleidung bin ich Kategorie Nerd. Doch nur weil es dem Auge so entspricht,muss das nicht gleich den Tatsachen entsprechen.  Ein kleiner Teil der Wahrheit fließt immer ein in ihre Rechtfertigung. Dabei achte ich tatsächlich auf meine Noten. Ein Mensch, der seine Zukunft wegwirft, ohne es vorher versucht zu haben, oder für etwas, das so nicht existieren kann. Da bedenke man zuerst, ein Stipendium bekommt man nicht alle Tage geschenkt. Völlig egal, welches es wäre.

Im Takt wippen ihre schwarzen langen Haare über den Schultern hängend mit. in Richtung Spind, genieße ich das aufkeimende Gefühl, starker Vorfreude in mir. Heute Abend wird ein guter Abend!

In der Mittagspause um 12 Uhr herum hat mein guter Freund Vic Diaz mich überrascht. Wild erzählte er darauf los. "Du glaubst nicht, was ich gehört habe! Ein neuer Club soll in der Stadt Nebenan eröffnet haben"

Eine hervorragende Chance für Bridget, eine Pause einzufordern.

An meinem Spind angekommen, lege ich meine schulischen Materialien drinnen ab. Kurz darauf schließe ich diesen wieder. Nachdem das kalte Metall scheppernd einrastet, konnte sie loslassen. Zurück Schweifend zum Thema.

Menschen beurteilen nur das Äußere von anderen.

Zu behaupten, ich wäre nicht so eine wie andere, ist falsch. Doch ich mache das rein allein für mich.

Heute Abend geht es wieder los. Eintritt in die Gesellschaft. Bridgets Chance auf einen Kopf in völlige Stille getaucht. Vorausgesetzt, es läuft alles genau so, dass man es unter Kontrolle halten kann. In der Realität des Alltags gefangen fällt es schwer all die Last zu ignorieren. All die Fragen, die unterbewusst ständig aufschreien werden. Selten gibt es eine Chance, in der alles leise wird. Keine Droge der Welt bringt alles so zum Stillstand, dass es endgültig aufhört. Alkohol vernebelt die Sinne und doch werden die tiefliegenden Wunden niemals überdeckt. Nebel ist durchlässig und könnte niemals etwas aufhalten mit Gewicht.

Sie streckt die Hand aus, es hüllt sich in ein sanftes weiß. Es rinnt durch die Finger, einmal stärker, ein andermal rinnt es weniger. Gefühle ohne eine Zuordnung, ein Chaos, das nach Hilfe ruft. Die Antwort liegt fern, solange das Chaos schreit.

Mir selbst bleibe ich treu, doch bevor ich meinen Frieden gefunden habe, wird mein Körper immer weiter von sich selbst geschunden. Wieso sollte ich dann nicht meine Sinne Drogen schmecken lassen. Meine Zunge mit Alkohol benebeln und die Lust und Aufregung durch Fremde spüren.

Könnte ich mich überhaupt in ein und dieselben Arme fallen lassen?




Was meinen Stil angeht, bewusst gewollt nicht auffallend, erreichte ich das Gegenteil. Schon von Anfang an, auch ohne die Einbringung anderer, hätte ich mich schlau machen können, was aktuell in Mode ist. Dabei geht es mir persönlich nur um Bequemlichkeit, praktischem Handhaben und einfachheitshalber meine Unentschlossenheit zu farbigen Klamotten.

When Dreams are TrueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt