Kapitel 9: Überraschender Besuch

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Seine Lippen waren zart und ich hatte das Gefühl zu schweben. Seine eine Hand legte er an meine Hüfte, mit der anderen umgab er sanft meine Wange. Das war nicht mein erster Kuss, aber dieses Gefühl war neu.
Seine Lippen entfernten sich von meinen, ich spürte seinen Atem. Seine Hände striffen von meinem Körper ab und er setzte einen Schritt in den Regen hinaus.
Was sollte ich sagen? Ich wusste nicht ob er von mir eine Reaktion erwartet. Er trat einen weiteren Schritt in den Regen hinaus. Wollte er gehen? "Ehm also..." Ich wusste nicht was ich sagen sollte, damit er noch nicht ging. Er blieb stehen, blickte lächelnd über seine Schulter zu mir zurück und sagte durch den Regen zu mir hindurch: "Bis bald". Ohne, dass ich etwas sagen konnte, verschwand er in der regnerischen Nacht.

Pov Rin
Als ich zu Hause ankam fiel ich direkt ins Bett, die nasse Kleidung und die offenen Fenster störten mich nicht.
Das Geräusch von fahrenden Autos - meine Augen öffneten sich. Es war bereits hell und die Sonne bewies bereits ihre ganze Kraft. Mein Blick wandte sich meinem Wecker zu - 8:28 Uhr. Ich drehte mich zurück und ließ meinen Blick durch mein Zimmer schweifen. Als meine Augen die Decke wieder erreichten, erstarrte ich. In zwei Minuten begann der Unterricht. Gehetzt warf ich mir die Uniform über, nahm meinen Rucksack und rannte aus dem Haus.
Verschwitzt kam ich an der Schule an - 10 Minuten zu spät, zum Glück nicht länger. Ein kühler Luftzug überraschte mich im Eingangsbereich. Ich erlangte das Treppenhaus und übersprang jede zweite Stufe. Erst als ich meinen Klassenraum ankam und mich für meine Verspätung entschuldigte, holten mich die Erinnerungen von der gestrigen Nacht ein. Mein Atem stockte. Ob es ihm gefallen hatte, ob es ein zweites Treffen geben würde? Auf meine Verabschiedung: "Bis bald" hatte er nicht geantwortet. Wollte er damit andeuten, dass er sich mit mir nicht mehr treffen wollte? Dem Unterricht schenkte ich kein Stück meiner Aufmerksamkeit, ich war in Gedanken versunken und schaute aus dem Fenster auf den Pausenhof. Die Folgen des gestrigen Regens waren kaum zu übersehen. Die Erde war von Wasser getränkt und auf den steinigen Wegen stand schon das Wasser an den meisten Stellen. Die Schulklingel unterbrach meinen Gedankenfluss und ich verließ den Klassenraum. Da durch die Hitze der Nachmittagsunterricht entfiel, konnte ich schon früher zum Schwimmtraining gehen.
Obwohl mich das Schwimmen von all meinen Gedanken ablenken, konnte ich nicht aufhören an ihn zu denken. Meine Schwimmzeiten wurden immer schlechter an diesem Tag, ich erlangte nicht einmal die Nähe meiner Bestzeit. Wortlos stieg ich aus dem Wasser, lief zu meinen Handtuch und wollte das Training für heute abbrechen. Doch bevor ich die Schwimmhalle verlassen konnte, stand er vor mir, Haru.

Einen weiteren Schritt gemeinsam {free! Haru x Rin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt