Schluss mit allem?

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"Ruh dich aus." seufzte er als Amaimon langsam die Augen wieder öffnete. Mephisto hatte ihn in sein Zimmer gebracht, die Decke um ihn gehüllt und legte sanft eine Hand auf Amaimon's Wange.

"Bruder. Geh ruhig wieder in dein Büro, sonst halte ich dich nur noch mehr vom arbeiten ab." flüsterte der Jüngere und schloss die Augen, alle Geräusche um ihn herum verebbten, eine wunderbare Stille herrschte die ihn in einem tiefen Schlaf sog...

Müde hob er die schweren Lieder. Sein Körper fühlte sich zerschlagen an, sein Kopf brummte leicht. Langsam setzte sich Amaimon auf, die Mittagssonne brannte auf seinem Gesicht. Vorsichtig erhob er sich, wer weiß wie gut sich sein Körper von den gestrigen Strapazen erholt hatte?

Nachdem er eine erfrischende Dusche genommen hatte, macht er sich auf den Weg zu seinem Bruder. Das war das erste Mal seit langem, dass er wieder die langen Gänge lief und nich in einer Rauchwolke verschwand. Nach einer Weile kam er an den Schlafsälen der Adepten an, so weit von Mephisto's Zimmer entfernt war er also garnicht.

Wie am vorigen Tag flog die Tür zu Rin's Zimmer auf, der Sohn Satans lehnte im Türrahmen und starrte ihn etwas ungläubig an. "Du treibst dich immer noch hier rum? Was war gestern überhaupt los mit dir? So kraftlos hab ich dich ja noch nie gesehn oh Prinz von Gehenna." leichter Spott lag in dessen Stimme, wie nerv tötend.

Ohne ein Wort zu antworten lief Amaimon weiter, bis er plötzlich gepackt und zu Rin herausgerissen wurde, kleine blaue Flammen züngelten um den Jungen.

"Ich hasse es keine Antworten zu bekommen also spucks schon aus, hat Mephisto dich bestraft?" grinsend blickte er in das Gesicht des Grünhaarigen. Als dieser immer noch kein Mucks von sich gab schubste Rin ihn gegen die Wand.

Ein Schrei des Schmerzes verließ nun doch Amaimon's Lippen, sein Körper hatte sich nicht von Mephisto's Übergriff erholt. "Was ist bloß mit dir?" leichte Besorgnis schwang in der Stimme des Schwarzhaarigen. Solche laute hatte er nicht mal beim Kampf um das Schwert von sich gegeben.

"Lass mich einfach in Ruhe, mit dir hab ich nichts zu tun." presste er leise hervor und stieß Rin etwas zur Seite. "Hey! Jetzt warte doch!" gerade als er die Schulter Amaimon's packen wollte, drehte dieser sich herum und schlug dessen Hand weg. "Fass mich nicht an!"

"Amaimon! Würdest du mir erklären was du hier treibst?" durchschnitt eine neue Stimme die Luft. "Aniue. I-ich war auf dem Weg zu dir." brachte der angesprochene leise heraus. Langsam schritt er zu seinem Bruder und blickte hoch in dessen Augen.

Sanft legte sich eine Hand auf seinen Kopf, Wärme durchfuhr ihn und hinterließ ein kribbeln in seinem Körper. "Schön zu hören." murmelte Mephisto mehr zu sich selbst und zog Amaimon ein Stück näher an seine Brust.

Zaghaft ließ er seinen Kopf an dessen Brust gelehnt und atmete den Duft ein, den nur Mephisto an sich hatte.

"Ähm... geht's ihm gut?" fragte Rin zögerlich, so ein Verhalten konnte doch nicht ganz normal sein!

"Was meinst du?" grüne Augen trafen auf baue und Rin zuckte leicht zusammen, wie kalt Mephisto doch schauen konnte.

"Naja...  wegen gestern u-und so ein komisches Verhalten heut ist doch nicht üblich. A-also nicht das ich ihn kritisieren will, ihr seid ja schließlich Brüder aber... e-er wirkt schwächer." den Kopf eingezogen wartete Rin auf eine Standpauke seines Direktors, doch diese blieb aus.

"Wir sind alle drei verwandt falls du das vergessen haben solltest. Aber ich denke, dass dich das hier trotzdem nichts angeht." sein schneidender Tonfall machte es für Rin noch unangenehmer wie es ohnehin schon war.

"J-ja. Tut mir leid, ich denke ich muss jetzt los." mit einer Hand zum Abschied über den Kopf gehoben verschwand der Schwarzhaarige aus ihren Sichtfeld.

Ein Fehlschlag mit KonsequenzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt