-Liam-
Müde und ausgelaugt verließ ich den Flieger und trottete meinen Kollegen hinterher durch den Flughafen. Ich war mir sicher, dass meine Haare ziemlich verwuschelt und chaotisch aussahen und wollte einfach nur noch nach Hause und ins Bett.
Wieso mussten Tagungen auch immer so anstrengend sein? Wenigstens würde ich die nächsten zwei Wochen frei haben und endlich Zeit zum Entspannen und Erholen haben.
Gähnend sah ich mich am Gepäckband nach meinem Koffer um und verabschiedete mich schon mal von einigen meiner Kollegen, welche ihren schon gefunden haben. Als meiner endlich kam verabschiedete ich mich von den restlichen und verließ den Flughafen. Draußen sah ich mich sofort nach einem Taxi um und fand zum Glück auch recht schnell ein freies. Ich nannte dem Taxifahrer schnell meine Adresse und stieg ein.
Es war eiskalt. Während den paar Tagen wo ich in Tokio war hat in London der Winter so ziemlich angefangen und die Stadt in eine weiße Decke gehüllt. Begeistert sah ich die Fahrt über aus dem Fenster und beobachtet die verschneite Außenwelt. Schnee hatte mich schon immer fasziniert. Schon als Kind habe ich jeden Winter sehnsüchtig auf die weiße Pracht gewartet und konnte gar nicht genug davon bekommen. Meine Schwestern meinten damals immer, dass ich irgendwann mal an den Nord- oder Südpol ziehen werde nur um 24/7 lang Schnee zu haben. Als Kind fand ich die Idee sogar super und hatte tonnenweise Bilder von iglos und anderen Schneehäusern gemalt.
Schmunzelnd dachte ich daran, wie ein paar dieser Bilder heute zu Werken meiner Architekten Firma gehörten. Wie aus kleinen Bildern echte Häuser wurden.
Da ich so in Gedanken war zuckte ich leicht zusammen als der Wagen hielt und der Taxifahrer mich ansprach.
Ich bedankte mich für die Fahrt und bezahlte ihm ein hohes Trinkgeld, ehe ich meinen Koffer schnappte und den Wagen verließ und leicht zur Apartment Tür flitzte, da es angefangen hatte zu Regnen.
Schnell schloss ich die Haustür auf und betrat meine Wohnung.
Endlich kann ich schlafen gehen.Ein lautes Rumpeln weckte mich jedoch mitten in der Nacht und ich fuhr erschrocken auf und stieß mir prompt den Kopf am Regal. Fluchend schaltete ich das Licht an und rieb mir die Augen.
Als keine weiteren Geräusche mehr kamen beschloß ich einfach weiter schlafen zu gehen und ließ mich seufzend wieder in die Matratze fallen. Doch gerade als ich das Licht wieder ausmachen wollte fing der Nachbars Hund an wie wild zu bellen.
Irgendetwas muss draußen sein!
Seufzend setzte ich mich also wieder auf und zog mit ne enge Strickjacke sowie Hausschuhe an und schnappte mir ne Taschenlampe und verließ mein Schlafzimmer.
Bevor ich mein Apartment verließ ging ich erst zum Wohnzimmer Fenster und versuchte von dort etwas zu erkennen, vergeblich.
Brummend ging ich also wieder in den Flur und fischte meinen Haustür Schlüssel aus der Schublade und verließ dann meine Wohnung.
Sofort fing ich an zu zittern, da die Temperaturen in der Nacht noch mehr gesunken sind und verschränkte automatisch die Arme vor meiner Brust. Ich sah mich kurz vor dem Gebäude um und entdeckte auch sofort woher die Geräusche wahrscheinlich gekommen sind. Der große Müllcontainer war umgekippt.
Seufzend ging ich zu ihm und versuchte ihn anzuheben. Doch es rührte sich nichts. Er war einfach viel zu schwer um von einer einzelnen Personen wieder aufgestellt zu werden.
Leicht verwirrt kratzte ich mir am Kopf und sah mich um. Wie konnte ein so schwer Container einfach umkippen? Noch dazu war es total Windstill. Ich sah zurück zum Container und riss die Augen auf und stellte sofort die Taschenlampe an. Der schiebe Deckel war total verbeuelt. Als wäre etwas schweres drauf gefallen.
Verwirrt sah ich nach oben. Nichts. Das Gebäude stand zu weit weg, als dass es von dort hätte kommen können. Was auch immer es war hätte theoretisch vom Himmel fallen müssen.
Leise kichernd schüttelte ich den Kopf. Als ob etwas vom Himmel fallen würde.
Ich ging ein paar Schritte zurück und sah mich nochmal um. Wie es scheint bin ich der einzige der den Krach bemerkt hat, denn alle anderen Lichter im Haus waren dunkel. Also beschloss ich wieder rein zu gehen und mich zusammen mit meinen Nachbar morgen darum zu kümmern und drehte mich wieder zum Eingang als ich es hörte. Es war nur ganz leise, dennoch hörte ich es. Ein Wimmern. Verwirrt sah ich mich sofort wieder um und blieb total still. Und da! Ich hörte es schon wieder. Ein ganz leises Wimmern. Ich sah sofort in die Richtung aus der das Wimmernd kam und ging mit langsamen Schritten darauf zu, die Taschenlampe eng umschlungen.
Ich sah im Schnee komische Spuren. Fußspuren sowie Spuren als wäre etwas hinterher gezogen worden und wurde leicht ängstlich. Ich war zwar noch nie wirklich paranoid aber man kann ja nie wissen auf was man mitten in der Nacht so alles treffen kann. Ich folgte den Spuren also weiter mit mulmigem Gefühl während es wieder zu schneien begann.
"Hallo? I..Ist da wer? Brauchen Sie Hilfe?"
Meine Stimme zitterte leicht und ich war mir nicht sicher ob vor Kälte oder Nervosität. Wieder hörte ich das Wimmern und verschnellerte meine Schritte.
Ich kam am Fahrrad Schuppen meiner Nachbarn an und sah unter dem Dachvorsprung einen Schatten kauern und ging langsam drauf zu.
Ich atmete tief ein und zielte mit dem Schein der Taschenlampe auf den Schatten und sah...Einen jungen?
Leicht beschämt zu denken, dass ich irgendein Monster bevorstehen würde wurde ich leicht rot und räusperte mich.
"Uhm...hey?"
Sofort zuckte der Junge auf und mir fielen erst jetzt die großen weißen...Flügel auf.
Entweder bin ich total paranoid und bilde mir schon Sachen ein oder de junge vor mir hat tatsächlich Flügel.
Mit großen Augen sah ich ihn an und er starrte zurück. Ich erkannte in seinen blauen Augen nur Panik und Schmerz.
Ich blinzelte schnell und versuchte mir einfach mein Unbehagen abzuschütteln und kniete mich zu ihm. Sein Körper zitterte total und seine Lippen waren leicht blau vor Kälte.
"D...Du frierst ja."
Er sah mich nur weiter mit großen blauen Augen an und schwieg. Seine blonden Haare hingen ihm leicht wirr im Gesicht.
Seufzend sah ich ihn an und war leicht überfordert. Was macht man wenn man einen jungen mit Flügeln mitten in der Nacht findet? Notruf anrufen?
Ich sah ihn mir weiter an und riss sofort dir Augen auf.
"Fuck du blutest."
Sein weißes Oberteil war an der Seite und am Rücken rot getränkt und so wie der Schnee unter ihm.
In dem Moment war mit scheiß egal, dass er ein fremder war oder Flügel hatte und reagierte schnell.
Ich krabbelte leicht zu ihm und sah ihn wieder an.
"Keine Angst ich will dir nur helfen." Mit den Worten schob ich meine Arme unter seinen Körper und stand mit ihm in den Armen auf.
"Ich nehme dich erstmal mit rein, dort kannst du dich aufwärmen und ich sehe mir mal deine Verletzung an."
Er legte seine Hände leicht zitternd an meine Brust und hielt sich leicht an meiner Strickjacke fest.
Durch diese Geste wurde ich leicht sicherer und trug ihn sanft in mein Apartment. Dort setzte ich ihn ebenfalls sanft auf dem Sofa ab.
Ich reichte ihm eine Decke und einen dicken Pullover und während er sich umziehen konnte machte ich ihm ebenfalls in der Küche einen Tee und suchte nach meinen Erste-Hilfe-Koffer.
Mit Koffer und Tee bewaffnet ging ich zurück uns Wohnzimmer wo der blonde immer noch in seinem weißen T-Shirt saß.
"Wolltest du dir den Pullover nicht anziehen? Der ist bestimmt wärmer."
Er sah mich an, dann den Pullover und dann seine Flügel und ich verstand. Er würde mit seinen Flügeln nicht in den Pullover kommen geschweige denn aus seinem T-Shirt raus kommen. Ich biss mir auf meiner Lippe rum und überlegte, ehe ich in den Flur rannte und ein Zollstock sowie eine Schere holte. Vorsichtig kniete ich mich wieder zu ihm. Leicht ängstlich und auch verwirrt sah er auf die schere.
"Keine Sorge. Ich muss nur dein T-Shirt kaputt schneiden sonst kommst du da nie raus und ich kann mich nicht um deine wunde kümmern."
Er entspannte sich leicht und nickte mir leicht zu. Sofort setzte ich die schere an und Schnitt durch den Stoff bis sein Shirt von seiner Haut fiel.
Erst jetzt konnte ich seine Wunde direkt sehen und zog die Luft ein.
"Erzählst du mir was passiert ist?"
Ich sah ihn sanft an und öffnete den Erste-Hilfe-Koffer und nahm das Desinfektionsmittel raus und einen Lappen welche ich mit dem Desinfektionsmittel tränkte.
"Ich bin vom Himmel gefallen."
Zum ersten mal hörte ich seine Stimme und sie klang verdammt süß. Doch darauf achtete ich gar nicht so sehr. Viel mehr achtete ich auf seine Worte.
Vom Himmel gefallen? Flügel?
Heißt das.... Er ist ein...
"...Engel."
Sofort sah er mich an und nickte leicht.
"Ich bin ein eng....Gefallener Engel."
"Wow." Ich wusste einfach nicht was ich dazu sagen sollte außer Wow. Er war ein Engel. Ein waschechter Engel!
Leicht ängstlich sah er mich und ich fasste mich schnell wieder.
Er war zwar ein Engel, dennoch war er verletzlich und verblutete mir gerade auf dem Sofa.
"Das könnte kurz etwas brennen aber keine sorge es wird deiner wunde helfen." Ich wandte mich wieder an seine Verletzung und desinfizierte die wunde.
Der blonde Engel wimmerte bei der Berührung des Tuches leicht auf und zuckte weg.
"Shhh es ist gleich vorbei." Versuche ich ihn zu beruhigen und desinfizierte den Rest.
"Ich versteh nicht ganz, wie bist du vom Himmel gefallen?"
Ich sah kurz zu ihm ehe ich mich wieder der wunde widmete und ihm ein Druckverband umlegte.
"Ich war ungehorsam und sie haben mir die Flügel genommen."
Leicht verwirrt sah ich zu seinen weißen Flügeln. Dafür dass die ihm die genommen haben sehen die aber ziemlich real aus.
Er bemerkte meinen Blick wohl denn er fuhr fort.
"Ich habe meine Flügel noch. Aber sie sind nicht mehr fähig zu fliegen."
Und ab da kapierte ich es erst.
"Warte! Du bist von dort ganz oben" Ich zeigte an die Decke und somit zum Himmel. "Bis nach hier unten gefallen?"
Er nickte leicht.
"D..Das tut mir leid." Ich biss mit auf die Lippe. Was sollte man sonst sagen? Was sagt man denn zu einem gefallenen Engel?
Ich wollte schon weitere Fragen stellen als mir sein trauriger Blick auffiel und kniff die Lippen zusammen und schwieg.
Er strich sich zitternd die Haare aus dem Gesicht und sah auf den Boden.
Seufzend nahm ich mir den Zollstock und versuchte mich zu fassen.
Ich kniete mich wieder zu ihm und zu seinen Flügeln.
"Darf ich?" Er nickte leicht und ich berührte sanft das weiße Gefieder. Und oh mein Gott war das weich. Mit großen Augen strich ich über die Federn und verlor mich in dem Gefühl. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass er die Augen schloss und meine Berührungen genoss.
Leicht kichernd kraulte ich ihm eine Weile lang die Flügel ehe ich mich wieder erinnerte was ich eigentlich vor hatte und maß mit dem Zollstock die Größe der Flügel breite an seinem Rücken. Genau diese Maße Schnitt ich hinten im Pullover frei und zog ihm den so sanft über.
"Jetzt müsste dir gleich wärmer werden." Lächelnd sah ich ihn an.
"Ich bin übrigens Liam."
Er erwiderte mein lächeln sanft. "Ich bin Niall•••••••••••••••••••
Surprise!!
Okay dies ist nicht aber wirklich der letzte One Shot den ich hier hochladen werde.
Aber ey ich habe gute Nachrichten. Die liebe @Blackdagger17 und ich werden eine One Direction boyxboy One Shot Sammlung zusammen schreiben, diese kann man übrigens auf ihrem Profil lesen. Dort wird übrigens auch dieser OS sein und ja vielleicht sogar irgendwann eine Fortsetzung.
Es würde uns beiden echt viel bedeuten wenn ihr mal vorbei schaut und eure Meinungen zu unseren one shots da lassen würdet.
Freue mich schon auf eure Kommentare ♡♡
Lg Toniii