Kapitel 2

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,,Oh mein Gott! Nicki! Das ist ja total cool!!" Syl strahlte mich an. Meine beste Freundin war wirklich leicht zu begeistern. 

Aber gut

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Aber gut. Ich konnte es ja selbst noch gar nicht glauben. Ich hatte mich wirklich bei diesem Sommercamp angemeldet! Ich sah darin die einzige Möglichkeit, von zuhause zu verschwinden.  Nachdem ich vorgestern nach Hause gekommen war, hatten sich meine Eltern wieder einigermaßen beruhigt und ich konnte mit ihnen darüber reden. Denn Eines konnte ich  und zwar meine Eltern von etwas überzeugen. 

Da sie womöglich sogar geschluckt hatten, das ich etwas erleben  und neue Freunde kennen lernen  wollte, unterschrieben sie die Anmeldung. Natürlich wollte ich einfach nur weg. Aber das musste ich den zwei Streithähnen ja nicht auch noch auf die Nase binden. Und nun saß ich hier in der Schule und erzählte meiner temperamentvollen, brasilianischen  besten Freundin von dieser Entscheidung. Seit wann war ich eigentlich so mutig, um mich ganz alleine in ein Camp einzutragen?? 

,,Ach keine Ahnung. Wahrscheinlich sind dort nur so langweilige Leute aus dem Umkreis dabei. Ich werde auf jeden Fall viele Bücher mitnehmen. Es soll auch einen See geben." Ich zuckte mit den Schultern und  stellte mich auf einen, nun ja, ruhigen Sommer ein. 

,,Ach Nicki! Wenn ich nicht nach Brasilien fliegen würde, wäre ich sofort dabei! Du wirst es überleben. Und wir können ja telefonieren." 

,,Ja", ich lächelte Sylvia an. ,,Deine Oma will dich ja auch mal für sich haben." 

,,Hm. Und die verraten im Voraus echt nicht, wer alles mit geht?! Wie entdoof ist das denn?" 

,,Komisch oder? Finde ich auch." Ich nickte heftig. ,,Aber nach meiner Tante ist das jedes Jahr das angesagteste Camp und immer voll ausgebucht. Vielleicht ist das ihr Markenzeichen oder so.." Ich überlege laut. 

Syl zuckte grinsend mit den Schultern. ,,A-aber meine Liebe!" sie schaute mich ernst an. ,,Ich bin sehr traurig, das ich nicht mitgehen kann. Würdest du mir einen letzten Wunsch erfüllen?" Ihrem Hundeblick konnte ich noch nie widerstehen. Aber Sylvias Ideen waren manchmal einfach zu verrückt. Trotzdem nickte ich grinsend. Was sollte das schon Schlimmes sein? 

,,Wir Beide werden dich mit neuen Klamotten eindecken!!" Als sie diese Verhängnisvollen Worte aussprach, lächelte sie mich böse an. Sie wusste genau das ich shoppen hasste!! 

,,Nein. Oh nein Syl! Das kommt nicht in Frage!!" 

Meine Freundin zuckte nur mit den Schultern. ,,Du hast es versprochen Nicki." 

,,Haben sie Erbarmen! Mylady, seien sie gnädig!" Ich flehte sie an, jammerte und versuchte alles, doch nichts half. Und so stand es fest. 

Ich musste shoppen gehen. 





Als Sylvia und ich am Nachmittag bereits einige Läden abgeklappert hatten, gönnten wir uns eine Verschnaufpause. Nachdem wir unseren Cafe getrunken hatten, zog sie mich wieder mit sich. 

,,Ich habe doch schon 2 Teile gekauft!", jammerte ich. 

,,Du brauchst ein bisschen mehr  Style, meine Liebe. Hier!" 

Sylvia drückte mir nur immer weiter Dinge in die Hand. Schließlich musste ich jedes einzelne, doofe Teil anprobieren. Genervt stöhnte ich auf und verschwand mit dem Kleidungshaufen in einer Kabine. Als ich eine meiner Meinung nach viel zu enge, schwarze  Skinnyjeans an hatte, suchte ich aus den vielen Oberteilen ein Passendes heraus. Ich entscheid mich schließlich für eine karierte Bluse und eine schwarze Lederjacke.  Eigentlich war ich ja eher der Jogginghosen und Riesenpulli Typ. Doch nun probierte ich allen Ernstes solche Dinge an, die sonst nur die Badgirls an unserer Schule trugen! Irgendwie fand ich das ja auch witzig. Als ich aus der Kabine trat, quietschte meine Freundin vor Begeisterung auf. 


,,OMG, wer bist du bitte?! Nicki, du siehst toll aus! Endlich mal weg von diesen ollen Streberoutfits!" Ihr dunkler Lockenkopf hüpfte fröhlich hin und her, als sie auf mich zu kam. 

,,Meinst du echt? Die Hose ist so eng.." 

,,Nicki.....das ist eine Skinny Jeans. Die sind immer eng", meinte Syl nüchtern. 

Und einige Stunden später stand ich dann  erschöpft und beladen mit Tüten vor unserer Haustür. Irgendwie hatte das sogar Spaß gemacht. Aber unsere letzte Etappe, der Kosmetikladen in der Mall, war wirklich überflüssig gewesen. Nun hatte ich nämlich Maskara, Concealer, Blush, Highlighter und Eyeliner, soweit das Auge reicht. Und ich schminkte mich nicht einmal besonders viel, denn das war mir einfach zu viel Aufwand. Trotz allem wollte ich mir meine gute Laune nicht verderben lassen und legte ein seliges Lächeln auf, als ich das Haus betrat. 


This summerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt