Zwei Wochen später
Der Tag der Abreise
Ich zog meine riesige Reisetasche mit einem Ruck aus dem Kofferraum. Mein Vater kam mir sofort zu Hilfe und nahm sie mir aus der Hand. Ich warf mir daraufhin meinen Rucksack über die Schulter und knallte den Kofferraum zu. Da vorne stand der Reisebus. Gott, war ich aufgeregt. Und das wollte ich ja nicht mal! Es würde doch Tod langweilig werden, das stand fest. Meine Mutter war natürlich auch mit gekommen, um sich von mir zu verabschieden. Auf der Fahrt zum Treffpunkt hatte sie immer wieder etwas von "mein Mädchen wird erwachsen", oder so gemurmelt und mein Vater hatte sie ausnahmsweise mal nicht blöd angemacht. Ich glaube, sie hielten sich wegen mir zurück. Schon lange war eine Autofahrt der Familie Amber nicht mehr so friedlich gewesen. Meine Eltern liefen noch ein Stück mit mir mit, dann verabschiedeten sie sich von mir. Ich wollte nicht, das sie zu lange mitkamen. Vielleicht hört sich das hart an aber meine Eltern konnten echt peinlich sein, wenn es um Abschiede ging. Meine Mutter war den Tränen Nahe, schloss mich noch einmal in die Arme und wünschte mir viel Spaß, mein Vater folgte ihrem Beispiel. Ich lächelte die Beiden an. Vielleicht würde ihnen diese Zeit gut tun, und sie würden wieder zusammen finden? Tief in meinem inneren hoffte ich auf genau das. Mit einem lauten Seufzer schnappte ich mir meine Tasche und legte die letzten Meter zu der kleinen Menschenansammlung zurück. Als ich näher kam, entdeckte ich als erstes einen Mann mit einer Liste in der Hand. Er murmelte immer wieder etwas vor sich hin und stand etwas abseits vom ganzen Trubel. Er hatte einen graue, eng anliegende Trainingsjacke an und eine schwarze Jeans. Er wirkte irgendwie sehr sympatisch auf mich. Vielleicht war er der Leiter, wegen dem Klemmbrett und den Listen. Schnell lief ich zu ihm hin.
,,Hey! Nicki Amber", kündigte ich mich bereits an um Fragen zu ersparen. Der junge Mann schaute auf und lächelte mich erfreut an.
,,Hallo Nicki!", er schaute schnell auf seine Liste, ,,so so, die Spätanmelderin. Schön dich dabei zu haben. Ich bin Andrew, euer Betreuer. Du musst hier schnell unterschreiben, dann kannst du dein Gepäck verstauen." Und schon wurde mir von Andrew ein Stift in die Hand gedrückt. Wenige Momente später sah ich mich dann zum ersten Mal um. Welche Leute würden dabei sein? Ich war mega gespannt! Ich ließ meinen Blick über die Jugendlichen gleiten und stockte plötzlich. Nein, das konnte doch nicht sein.
Dort standen von allen Menschen, mit denen ich je gerechnet hatte, genau die, mit denen ich nicht gerechnet hatte.
Die Angesagteste Clique der Eastwoodhigh.
Verzweifelt wuschelte ich mir durch meine braun-blonden Haare. Warum musste genau mir das passieren? Drei Monate mit denen!! Oh Gott, ein Alptraum. Nun entdeckte ich auch einige andere Bekannte Gesichter. Dort standen noch andere Schüler unserer Schule. Einige aus der Mittelstufe waren auch dabei. Aber insgesamt 30 waren wir auf keinen Fall...Komisch. Ohne weiter auf die Badboys zu schauen, die sich gerade eine Verfolgungsjagd über das Gelände boten, schleppte ich meine Tasche zum Bus. Als ich die Reisetasche in den Gepäckraum heben wollte, merkte ich schnell, das ich sie alleine nie richtig hineintragen konnte. Als ich schon fast am Verzweifeln war, griff plötzlich eine starke Hand nach meiner Tasche. Ich schreckte auf.
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This summer
Teen FictionDas erste was mir ins Auge fiel, waren die Worte: ,,Genug von nervigen Eltern?! Einfach mal raus?! Dann bist du bei uns richtig!" Das hörte sich ausnahmsweise mal gut an! Meine Neugier war geweckt und ich las weiter. ,,30 Jugendliche. 3 Monate. K...