Collin

„Was ist mit diesem Wetter heute nur los, verdammt?" fluchte er murmelnd vor sich hin und konzentrierte sich auf den aalglatten Asphalt vor ihm, der nur durch den Mond und die hellen Scheinwerfer seines Wagens beleuchtet war. Die Scheibenwischer vor ihm arbeiteten bereits mit Höchstleistung und dennoch konnte er nur schwer erkennen was vor ihm lag. Die Musik war nun bereits gänzlich untergegangen, da der Regen an Stärke zugenommen hatte. Wieder fluchte er kurz vor sich hin und fragte sich, warum er ausgerechnet so spät noch ein Konzert in diesem Restaurant, abgeschieden von jeder Zivilisation, gespielt hatte. Er wollte sich nicht beklagen, immerhin war die Provision sehr hoch -für einen Studenten sogar mehr als nur hoch- und außerdem, war -wie wir wissen- Musik sein Ding, aber die dreistündige Fahrt zurück, und das mitten in der Nacht, bei Regen und Kälte gefiel ihm verständlicherweise nicht, wem würde das schon sonderlich zusagen.

Naja, bis dahin hatte er East noch nicht kennengelernt.

Wobei das so auch wieder nicht stimmte, denn er wusste wer das wunderschöne, zierliche Mädchen war, welches immer ganz alleine am Uni-Gelände herumirrte. Er hatte auch schon mit ihr geredet, das redete er sich zumindest ein, denn er sah ihr nun bereits seit zwei ganzen Jahren dabei zu, wie sie sich ihr wunderschönes langes Haar hinter ihr Ohr strich und sagte hin und wieder auch Hallo -Dabei wurde er allerdings so rot und verlegen, dass er sich danach immer selbst verfluchte. Aber richtig kennengelernt hatte er sie bedauernswerterweise noch nicht. Er sah sie hin und wieder ganz hinten bei seinen Konzerten zuhören. Sie schloss immer ihre Augen und wippte mit ihrem Fuß mit, das mochte er. Er mochte, dass sie seine Musik mochte und dass sie ihm öfters ein Lächeln zu warf - ein ehrliches und schüchternes. Sie war nicht aufdringlich...nicht so wie alle anderen...



So wie die SterneWhere stories live. Discover now