You love me?

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„Wie wäre es wenn wir uns eine Pizza bestellen und schauen was im Fernseher läuft?"

Ich blickte von meinem Buch auf. „Pizza? Das ist zwar nett gemeint, aber ich habe dir doch gesagt, dass ich mich später mit Pako treffe."

„Wer ist das?"

Ich seufzte, denn es war nicht das erste Mal, dass ich ihm von Pako erzählt habe. „Ich habe dir schon oft von ihm erzählt, er geht in meine Klasse und ist wahrscheinlich der einzige Freund den ich habe."

Sein Blick durch bohrte mich, als ob er wollte, dass ich ihm noch mehr erzähle. Er gab auf und wünschte mir viel Spaß.


„Tut mir Leid, dass ich so spät dran bin. Mein Zug hatte Verspätung."

„Kein Problem." entgegnete Pako. Er machte Anstalten sich auf die Wiese zu setzen, anstatt auf seiner Jacke sitzen zu bleiben. „Lass es." sagte ich, legte die Tasche zu meinen Füßen und breitete anschließend meine Jacke neben seiner aus. Ich setzte mich. Es war zwar schon ende Sommer, aber immer noch nicht zu kalt um im T-Shirt Draußen zu sein.

Pako kramte aus seiner Jackentasche seine Zigarettenschachtel raus, öffnete sie und hielt sie mir hin. Ich zog eine raus und wartete darauf, dass er das selbe tat, damit ich sein Feuerzeug bekam. Der giftige Rauch füllte erst meine Lungen, dann die Welt.

Keiner von uns sagte etwas, wir saßen nur da und lebten in unserer eigenen Welt. Durchlebten noch einmal den ganzen Schmerz, aber diesmal mit Rauch in der Lunge und einem Freund an unserer Seite.

Er drückte seine Zigarette in der Erde aus. Mutternatur schien deshalb traurig geworden zu sein, denn es begann zu nieseln, aber uns machte es nichts aus.

„Und," begann er „hast du schon Pläne wie es weiter gehen soll." Ich leerte meine Lungen. „Kein Stück." zögernd fügte ich hinzu „Du?" Er schaute mir nicht ins Gesicht, sondern gerade hinaus, also würde er mit einer unsichtbaren Person gegenüber von sich das Gespräch führen „Ja." Hätte Pako noch seine Zigarette rauchen, hätte er jetzt wahrscheinlich einen tiefen Zug genommen. „Ich wechsle den Kurs." Ich blickte in das Gesicht, welches er von mir weg gewendet hat. Jedes mal wenn ich ihn von dieser Seite sehe, fällt mir sein kleines Muttermal in der Nähe seiner Unterlippe auf.

„Ach ja?"

„Ja." antwortete er, diesmal mit einer festeren Stimme. Erneut öffnete er seine Schachtel um eine Zigarette raus zu nehmen. Ich lehnte ab, dafür drückte ich meine endlich aus.

Ich zog meine Knie an meinen Oberkörper und legte meinen Kopf darauf. Mein Gesicht war ebenfalls von ihm abgewandt, als würde ich, genau so wie er, das Gespräch mit jemand anderem führen. Es kümmerte mich nicht, dass ich die Innenseite meiner Jacke wahrscheinlich nie wieder sauber bekommen würde, ich habe größere Probleme.

„Denkst du ... dass es dich glücklicher machen wird?", fragte ich.

„Ich hoffe doch."

„Du wirst mir fehlen, natürlich sehen wir uns noch in den Pausen, aber es wird nicht mehr das gleiche sein, wie vorher. Während alle anderen sich nach zwei, drei Wochen daran gewöhnen, dass du nicht mehr bei uns sitzt, weiß ich, dass etwas fehlt."

„Du lässt meinen Wechsel, wie einen Selbstmord klingen." Ich hörte ein Lachen in den Worten. Es gab nichts zu lachen.

„Ja, ja, ich weiß. Ich neige gerne dazu zu übertreiben, eins meiner Macken -" Ich schaute auf. Als sich unsere Klasse noch total Fremd war, musste wir uns bei einer Lehrerin mit unseren Macken vorstellen, damit sie unsere Namen besser lernen konnte. Ich mochte die Idee, sich neuen Menschen mit seinen Macken vorzustellen. „aber trotzdem, ich habe einfach Angst, dass ich plötzlich alleine bin."

You love me?Where stories live. Discover now