Nächtliches Treffen
Es war mitten in der Nacht. Ich sollte eigentlich schlafen... Doch die Medikamente haben schon ihre Wirkung verloren, sodass ich hell wach bin.
Die Pfleger müssen mir immer ein Schlafmittel geben damit ich ein Auge zu bekomme...
Jedenfalls saß ich gerade auf meinem Bett und starrte die Wand an. Als ich ein Geräusch hörte... "Hallo?", fragte ich, doch bekam keine Antwort. Ich kletterte irgendwie in meinen Rollstuhl und fuhr zur Tür. Als ich sie öffnete, sah ich Adrien und zuckte zusammen. Was macht er hier? Um diese Uhrzeit?!
"Oh hey", sagte er und lächelte leicht. "Was machst du hier?", fragte ich stumm und sah ihn an. "Ich... Kann nicht mehr schlafen und dachte... ", stotterte er. "... Du gehst einfach mal durch die Klinik und weckst andere?", beendete ich seinen Satz. Er schüttelte den Kopf. "Nein. Ich wollte mich nur umsehen... Und dann hab ich bemerkt das du wach bist. Also wollte ich mal... Vorbeischauen", sagte er und fuhr leicht durch seine blonden Haare.
Er sollte nicht hier sein... Soll ich einen Pfleger rufen? Obwohl, Gesellschaft schadet ja nie. Doch in meinem Falle ist Abkapselung am besten. Seit ich hier bin habe ich zu niemandem eine Bindung aufgebaut. Die meisten werden eh verlegt oder bringen sich um... Das kommt aber weniger vor.
Deshalb bin ich immer nur still und beobachte. Manche sagen das macht ihnen Angst. Warum? Keine Ahnung...
Ist mir jedoch ziemlich egal was andere von mir denken. Ich weiß es sowieso, die Pfleger denken ich bin verrückt und die anderen "Patienten" hier beachten mich gar nicht, oder besser gesagt, übersehen mich.
"Also, was wollen wir machen?", fragte Adrien und setzte sich auf einen Stuhl.
Stimmt ja, er ist ja noch da...
Ich zuckte nur mit den Schultern. Was kann ich denn schon großartig machen?
"Hast du keine Medikamente bekommen?", fragte ich dann kühl. Er schüttelte den Kopf. "Noch nicht, das fängt erst morgen an... Was passiert dann überhaupt mit mir?", fragte er. Das weiß er nicht? Kann man sich das nicht denken? Obwohl, ich hab ja vorher auch nicht gewusst was die Medikamente bewirken...
"Sie stellen dich ruhig, lassen dich kaum klar denken. Aber das dauert immer nur eine bestimmte Zeit an, je nach dem wie hoch die Dosis ist...", erklärte ich ohne ihn anzugucken. Er nickte nur stumm. "Und abends bekommt man doch andere Medikamente oder? Hab ich jedenfalls beobachtet", sagte er.
Beobachtet? Wo denn? Aber er hat recht, abends gibt es stärkere Medikamente die einen helfen einzuschlafen und auch durch zu schlafen. Doch bei mir hat diese Dosis heute nicht für die ganze Nacht gereicht... So kann ich wenigstens nachdenken und mich fragen wie lange dieses armselige Leben noch so weiter geht...•••
Unsanft wurde ich geweckt, ein Wunder das ich wieder eingeschlafen bin, von einem schrillen Alarm. Ich schreckt nach oben und sah das der Blondschopf noch hier ist... Oh nein! Darum der Alarm! Die Pfleger denken er ist geflohen... Na toll. Jetzt bekomm ich wieder den Ärger nur weil er zu blöd war um wieder auf sein Zimmer zu gehen. Was die Pfleger wohl mit ihm machen wenn sie ihn hier finden?
Wird er in seinem Zimmer einige Tage eingesperrt? Ruhiggestellt mit Medikamenten? Warte... was werden sie mit mir machen? Werde ich überhaupt Ärger bekommen? Nein... Ich meine, es ist ja nicht meine Schuld das der da mitten in der Nacht durch die Gänge schleicht.
Aber ich hab keinen Pfleger gerufen und Bescheid gesagt... Verdammt!
"Was ist das für ein Alarm?", fragte Adrien in einer Morgenstimme. Ich setzte mich ruckartig in meinen Rollstuhl, wobei ich beinahe auf den Boden gefallen wäre, und rollte schnell zum Fenster durch das man in den Flur gucken konnte. Noch kein Pfleger zu sehen...
"Versteck dich irgendwo", sagte ich nur. Adrien sah mich nur verwirrt an und kletterte unter mein Bett.
Sehr einfallsreich...
Ich schob mich derweil zur Tür und öffnete sie. Ein Pfleger lief gerade den Gang entlang.
"Ich hab hier gerade einen blonden Jungen langlaufen sehen. Er ist dortlang", sagte ich etwas lauter damit er mich versteht und zeigte in eine Richtung. Er nickte nur und lief in die Richtung.
Unglaublich das er mir geglaubt hat...
Als kein Pfleger mehr in Sicht war, kam ich wieder zurück zu Adrien. "Komm raus. Renn so schnell du kannst in dein Zimmer und tu so als ob du nie weg warst. Und sag auf keinen Fall irgendwem etwas von deinem kleinen Ausgang", flüsterte ich ihm zu. Er kletterte unter dem Bett hervor und nickte nur als er los rannte... Er bringt mich schon an seinen ersten Tagen hier in Schwierigkeiten...
Ich legte mich so schnell ich konnte in mein Bett und starrte die offene Tür an...
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Verlier nicht die Hoffnung...
Aléatoire>>Klappentext<< "Bitte Mari... Tu das nicht... Ich flehe dich an!", sagte der verzweifelte Teenager. "Dafür ist es zu spät...", schluchzte das weinende Mädchen mit den Himmelblauen Augen. "Mari... Du darfst nicht aufgeben! Ich bin doch für dich da...