The four elements (on hold)

Kapitel 21

*Elias´ Sicht*

Ich hab In letzter Zeit viel über JC nachgedacht.

Sie konnte nicht mehr mit Lina befreundet sein. Ich verstand, dass sie klare Grenzen setzen wollte. Ich hätte es an ihrer Stelle nicht anders tun wollen, doch ich hätte es wahrscheinlich nicht übers Herz gebracht. Sie kannte sie seit ihrer Geburt. So vieles verband die Beiden. Und doch zerriss es sie so schnell, so plötzlich. JC hätte dank ihrem Element mit allen anderen Elementen gut umgehen können. Doch natürlich bekam sie ihre Gabe. Sie war sehr stark und bekam auch eine sehr starke Gabe.  Mit Jack jedoch konnte sie noch genauso normal umgehen wie davor auch immer. Ob es etwas damit zu tun hatte, dass sie Geschwister waren? Dass sie zwei Verschiedenen Elementen angehörten, sagte nur aus, dass sie nur Halbgeschwister waren. Man fragt sich, wie das passieren kann, da Feuer nur männlich ist und Luft nur weiblich. Klingt ziemlich unlogisch, bis man bedenkt, dass es vor unserer Generation noch männliche und weibliche in jedem Element gab. Es gibt sogar noch einige Elementlose. Aber sie leben weit abseits von uns. Sie wollten mit uns und unseren übermenschlichen Kräften nichts zu tun haben. Kann ich gut verstehen.. Ich frage mich, ob es irgendeinen Grund dafür gab, dass die Elemente jetzt in Geschlechtern aufgeteilt sind. Es musste einen Grund geben! Für alles gibt es einen Grund. Vielleicht wollten sie damit dem ewigen teufelskreis ein Ende bereiten. Also wenn es nach mir ginge, würde ich lieber alle Elemente auslöschen, damit nicht noch weitere Generationen darunter leiden müssen. Ich würde uns alle freiwillig opfern. Und sollte es jemals wieder zu einem Krieg kommen, würde ich so viele Leute umbringen wie nur möglich. Ich weiß, das klingt ziemlich brutal, aber wenn man mal darüber nachdenkt, ist es nachvollziehbar.

Manchmal frage ich mich, ob das alles vorherbestimmt ist. JC, Lina und Jack mussten wirklich sehr starke Personen sein. Vor allem Lina. JC und Jack hatten wenigstens noch sich gegenseitig, doch Lina war nun ganz alleine. Niemand konnte ihr helfen. Sie konnte nur mit ihresgleichen Elementen kommunizieren. Sie musste wirklich sehr stark sein, um das alles zu überstehen. Ich frage mich, ob sie, wenn sie in einem Wasserhaus geboren wäre, die beiden trotzdem getroffen hätte. Irgendwann und Irgendwo wäre das sicher passiert. Meiner Meinung nach gibt es keinen Zufall. Das alles ist Schicksal. Es sollte so sein.

Ich kam mir neben ihnen verloren, klein und sehr schwach vor. Ich konnte gar nichts. Ein paar Gänseblümchen und das wars. Ich war ein Versager, genau wie mein  Vater sagte. Er hatte Recht. Ausgerechnet er! Aber wer Recht hat, der hat Recht und man kann nichts daran ändern. So ist das nunmal.

Ich jedenfalls werde jetzt wieder nach Hause gehen. Ich packte meine Sachen zusammen. Mein Aufenthalt hier im gemischten Haus war nicht sehr lange, aber mir ist hier so einiges klar geworden. Wenn man sich anstrengte, konnte man es schaffen, mit anderen Elementen zusammen zu leben. Aber es war sehr anstrengend und meistens wirklich nicht mehr schön. Dieses künstliche am höflichen Grüßen und die großen Bögen, die man läuft, nur um einem anderen Element auszuweichen, das alles ist definitiv nicht meine Welt. Ich lief an JC vorbei. Sie und Jack saßen auf dem Flur und unterhielten sich leise. Jack hatte verstrubbelte Haare und er war blass. Er sah einfach nur richtig fertig aus. JC strich ihm immer wieder besorgt über den Rücken. Es war schön, zwei Leute zu sehen, die sich blind vertrauten. Und das hier in dieser Welt. Es war fast unmöglich und doch schafften die Geschwister es.

Es war Zeit für mich, loszulassen. Ich wusste genau, dass es nichts brachte, an ihnen festzuhalten. Ich konnte JC nicht einmal an der Hand fassen. Sie zuckte immernoch ein wenig von der Berührung vorhin am Platz. Und bei Jack brauchte ich gar nicht anzufangen. Lina würde ich die ganze Lebenskraft aussaugen. Es war einfach zwecklos. Und auch wenn es schmerzte, ging ich einfach weiter, ohne ein Wort zu sagen. Ich wusste, dass JC mich vergessen wird. Ich war nur kurz in ihrem Leben aufgetaucht, und jetzt war es Zeit wieder zu gehen.