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"Ich hab meine Eltern sehr entäuscht. Sie sind mit meiner Schwester nach Frankreich gezogen und seit meinem 16 Lebensjahr hab ich nichts mehr von ihnen gehört. " berichtete mir Harry.

Sein Lächeln von vorhin verschwand. Er schien irgendwie entäuscht von sich selbst zu sein.

Da ich ihn eigentlich nicht kannte, wollte ich mich nicht in sein Privatleben einmischen und ließ es somit lieber bleiben obwohl meine Neugier kaum in Grenzen zu halten war.

Eine Zeit lang saßen wir noch am Rand des Wolkenkratzers und beobachteten den Farbverlauf der Raketen die noch vereinzelt den pechschwarzen Himmel ziehrten.

Um ca. 2 Uhr schlug ich vor die Treppen hinunter zu steigen, da schon am jeder Zelle meines Körpers mindestens ein Eiszapfen hing.

Harry bejahte und wir begaben uns auf den schmalen Abgang des Hauses.

Nach unzähligen Stufen kamen wir am Haupteingang an und Harry öffnete mir Gentleman-like die Tür und gewährte mir den Durchgang. Dankend schenkte ich ihm ein warmes Lächeln und trat aus der Tür.

Da standen wir nun.

Auf einer von Raketenresten verdreckten Straße und keiner wusste was er machen sollte.

Die Straße war schon ziemlich verlassen und wir entschieden uns die Hauptstraße entlang zu spazieren.

"Ich muss jetzt dann mal nach Hause. Eigentlich hab ich im Heim nur bis 12 Uhr die Erlaubnis nach Draussen zu gehen. " beendete ich das Schweigen.

"Kann ich dich begleiten? " fragte er süß und sein markelloses Lächeln kam wieder zum Vorschein.

Da ich so oder so Angst im Dunklen hatte erlaubte ich ihm mir Gesellschaft zu leisten.

Nach 20 Minuten Fußmarsch kamen wir nun vor einem Haus an, dass gelbe Farbe an den Wänden kleben hatte und über dem Haupteingang mit den Initialien Strike-Heim verziehrt war.

"Danke fürs Begleiten." lächelte ich ihm zu.

" Immer wieder gern. Hör zu... auch wenn wir uns noch nicht lange kennen kannst du immer zu mir kommen. Emm... alsoo... könnte ich vielleicht deine Nummer haben? Ich fand die Zeit auf dem Dach echt schön und irgendwie würde ich mich freuen, dich näher kennenlernen zu können. Auvh wenn es besser gewesen wäre, dass wir uns durch andere Umstände kennengelernt hätten." stotterte er vor sich hin und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Süß wie nervös er war.

Ich konnte mir mein Grinsen nicht mehr verkneifen.

Diese süße und jedoch nette und sympathische Art an Harry gefiel mir. Sehr sogar.

Um ihn von seinem Leid zu erlösen streckte ich ihm meine Hand entgegen und ihm zu deuten, dass er mir sein Handy geben sollte, um meine Nummer einzutippen.

Ich tippte sie ein und reichte ihm sein Handy wieder. Mit einem schüchternen "Danke" nahm er es entgegen und vergrub seine Hände mit dem Handy in seiner Hosentaschen.

"Dann Bye." munkelte er vor sich hin und wollte sich gerade umdrehen, doch ich gab ihm keine Gelegenheit dazu und packte ihn sanft am Arm.

Er wendete sich wieder zu mir. Nun stand ich ihm Gegenüber. Diese Situation war mir mehr als peinlich.

"Danke" flüsterte ich vor mich hin mit einem zu Boden geneigtem Blick.

Harry schenkte mir einen verwirrten Blick und ich wusste, dass er sich nicht auskannte, so fuhr ich fort.

"Ich meine wegen heute. Wenn du nicht dagewesen wärst hätte man jetzt wahrscheindlich meine Leiche vom Asphalt kratzen können. "

Er blieb stumm. Anstatt mir eine Antwort zu geben kam er mir immer näher. Er fasste mir sanft an meine Taille und zog behutsam mich ein Stück mehr zu sich. Ich hätte die Möglivhkeit mich zu wehren. Doch mein Körper wollte nicht.

Warum auch wenn es sich so verdammt gut anfühlte. jede ssiner Berührungen hinterließen ein kleines Feuerwerk an meiner Haut.

Meine Hände fanden an seiner Brust halt und sofort wurde mir wieder warm. Es war unglaublich wie viel Wärme eine einzige Person ausstrahen konnte.

Sein Gesicht kam immer näher und sein Blick schwangte zwischen meinen blau-braunen Augen und meinen schmalen, rosa Lippen. Nach erneit fragenden Blicken seinerseits gab ich ihm mit einem leichtem Nicken die Erlaubnis mir näher zu kommen.

Ich spührte seinen heißen Atem an meinen Lippen und gerade als nur noch ein paar Millimeter zwischen unseren Lippen frei waren, wurde die Heimtür aufgeschlossen und Mrs. Durbes lugte aus der Türspalte.

Sofort warf sie mir warnende Blicke zu und ich wusste, dass gerade nicht zu Spaßen war mit ihr. Unfreiwillig lösten Harry und ich uns voneinander und ich schenkte ihm noch einen Kuss auf die Backe und ein leises 'Danke'.

Talk Dirty To Me♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt