Kapitel 5

158 11 5
                                    

Kapitel 5:

Ich wurde durch den schrillen Ton meines Weckers geweckt. Ich hatte mir extra einen gestellt, da ich heute mit Zayn zum joggen verabredet. Ich schlug meine Decke zur Seite und stieg dann ganz aus dem Bett. Schnell zog ich mir meine Sportsachen an, schminkte mich etwas und band meine Haare zu einem Zopf, bevor ich runter in die Küche ging, wo meine Mutter gerade dabei war den Tisch zu decken. Dan saß am Tisch und ließ Zeitung, während meine kleine Schwester Lisa in ihrem Sitz saß und mit einer Puppe spielte. Ihr müsst wissen, das meine Eltern sich vor ein paar Jahren getrennt haben, mein Zwillingsbruder John und ich sind bei unserer Mum in London geblieben, während mein Dad mit seiner Freundin nach Kalifornien zog. Mum hat irgendwann Dan kennen gelernt und als sie Schwanger wurde, zog er hier ein. Neun Monate später kam dann Lisa und mittlerweile war sie ein Jahr alt. Die Beziehung zwischen mir und Dan war komisch, er hatte mir zwar schon oft das „Dad“ angeboten, aber dazu war ich aus irgendeinem Grund noch nicht bereit für. Die Trennung von meinen Eltern war für mich nicht leicht und das Dad dann noch nach Kalifornien zog war noch schwerer, weil ich ihn kaum noch sehe. Harry war damals für mich da, er hörte mir immer zu, egal was war. Harry. Schon wieder dachte ich an ihn, wie so oft in letzter Zeit.

„ Guten Morgen“, begrüßte ich meine Familie und ließ mich auf einen der Stühle fallen. „ Morgen“, kam es von Dan und Mum gleichzeitig. „ Gut geschlafen mein Schatz?“, fragte Mum und drehte sich kurz zu mich um, um mir ein Lächeln zu schenken bevor sie sich wieder der Pfanne mit dem Rührei zuwandte. Ich gab nur ein bestätigendes Brummen von mir und guckte zu meiner kleinen Schwester.

Plötzlich ließ mich ein Klingeln an der Tür hoch schrecken. Mit der Überlegung wer da sein könnte, ging ich in den Flur und riss die Tür ohne zu zögern auf. Als ich sah wer da stand, musste ich erst mal schwer schlucken. „ Harry?“, fragte ich überrascht. „ Ich muss mit dir reden.“, beantwortete er meine noch nicht gestellte Frage. „ Jetzt?“, fragte ich immer noch überfordert von der Situation. Er nickte nur und musterte mein Gesicht. Nachdem ich mich vor die Tür stellte und die Tür leise schloss, drehte ich mich zu Harry. „ Was gibt es denn so wichtiges, das du extra dazu zu mir kommen musst“, fragte ich ihn mit einem Lächeln. Er erwiderte es und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. „ Ich probiere dir schon die ganze Zeit dir was zu sagen, doch jedes mal kam was dazwischen“, sagte er nach einer Weile. Ich dachte an die letzten Tage zurück und bemerkte das Harry recht hatte. Jedes mal als wir reden wollten, wurden wir von irgendjemanden unterbrochen. Ich nickte langsam, das er weiter reden sollte. „ Ich wollte dir nur sagen das es mir unglaublich leid tut.“, stotterte er und holte tief Luft: „ Als ich erfahren habe das wir umziehen müssen, konnte ich es selber kaum glauben. Was schlimmeres hätte gar nicht passieren können. Ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte. Ich hab mich nach langem Überlegen entschieden, es erst mal keinen zu sagen, vor allem nicht dir. Ich hab geglaubt, das wenn ich es dir früher sage, machst du sofort Schluss. Ich wollte nicht das schon Schluss war, obwohl ich wusste das früher oder später die Beziehung über eine so große Entfernung scheitern würde, wollte ich es mir nicht eingestehen und die Zeit mit dir genießen. Ich war einfach egoistisch und das tut mir unglaublich leid.“,

Harrys Worte ließen alle verdrängten Gefühle wieder hoch kommen. Wut, Trauer, Enttäuschung, alles war plötzlich wieder da, wie an dem Tag als er es mir erzählt hatte. „ Harry du hast keine Ahnung wie verletzt und traurig ich war. Ich weiß das es für dich genauso schwer war, aber du hast probiert es dir leichter zu machen, indem du es mir nicht sagst und einfach so weiter machst wie vorher. Nachdem du weg warst, war ich so traurig wie noch nie. Ich hab mich so leer gefühlt ohne dich. Es war einfach nur schrecklich. Ich hab mich Monate lang verkrochen, bis die anderen es endlich geschafft haben, mir zu helfen. Sie haben mir andauernd gesagt, dass das Leben ohne dich auch weiter geht. Aber ich wollte es nicht, ich wollte das du bei mir bist. Nachdem ich endlich wieder glücklich war, hab ich Tim kennen gelernt.Ich hab mich in ihn verliebt und wir sind zusammen gekommen. Jedoch hab ich dich nie vergessen. Orte an denen wir waren, haben mich an dich erinnert. Lieder, die wir zusammen gehört haben, haben mich an dich erinnert. Sogar Klamotten die ich mit dir gekauft habe, haben mich an dich erinnert. Doch jedes mal hab ich es ignoriert, dieser Teil in mir, dieser Teil der sich nach dir sehnt. Plötzlich kommst du einfach so wieder, keine wusste davon, keiner war darauf vorbereitet. Mit der Sekunde in der ich dich gesehen habe, kamen alle Gefühle für dich wieder hoch. Noch in der Pause davor, war ich bei Tim und ich war mir sicher das ich ihn liebe und dann kommst du einfach so in den Raum spaziert und ich war mich bei gar nichts mehr sicher. Liebte ich Tim noch? Empfand ich noch was für dich? Gar nichts läuft mehr gut, seitdem du da bist. Das soll aber auch nicht heißen das ich es nicht möchte das du wieder da bist. Andauernd denke ich an dich und will bei dir sein, aber auch gleichzeitig möchte ich jegliches treffen mit dir vermeiden, weil ich danach jedes mal total durcheinander war.“. Der Schmerz von früher zog sich durch meinen ganzen Körper. Tränen bildeten sich in meinen Augen, doch bevor sie meine Wangen runter laufen konnten, sank ich meinen Kopf. Zwei Finger legten sich an mein Kinn und zog mein Gesicht vorsichtig nach oben. Als ich in seine wunderschönen grünen Augen blickte, ließ er mein Kinn los und wischte mit seinem Daumen, die Träne weg die gerade über meine Wange floss. „ Es tut mir so furchtbar leid. Würde ich die Zeit zurück drehen können, würde ich es sofort tun und alles dafür tun damit es dir besser geht.“, flüsterte er. „ Aber leider kann ich das nicht“, fügte er noch leiser hinzu.

„ Grace?“, hörte ich plötzlich eine Stimme, die definitiv nicht Harrys war. Ich blickte zur Seite und sah Zayn, der gerade das Tor öffnete und auf uns zu kam. Schnell trat ich ein Stück von Harry weg und wischte mir die Tränen weg. Ich erzählte Zayn zwar fast alles und das hätte ich ihn wahrscheinlich auch erzählt. Doch das er uns so vor fand war mir unangenehm. Nachdem ich kurz Harry angeguckt hatte, drehte ich mich wieder zu Zayn, der mich entgeistert anguckte.

„ Ich muss auch andauernd an dich denken“, hauchte Harry in mein Ohr, bevor er die Treppen runter lief, Zayn auf die Schulter klopfte und nach hause ging. Verwirrt guckte ich ihn hinterher, bis er verschwunden war.

Ab 7 Votes und 3 Kommentaren geht's weiter!  ♡

Back for you (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt