Back for you (Harry Styles FF)

Kapitel 8

Kapitel 8:
Das Gespräch mit Harry schwirrte selbst am Montagmorgen noch in meinem Kopf herum. Ich hatte das Wochenende nichts mehr von ihm gehört, was mich einerseits erleichterte aber auch anderseits störte. Mit dem Deuten meiner Gefühle war ich immer noch nicht weiter, obwohl ich mir eingestehen musste, dass ich öfter an Harry dachte als an Tim, auch wenn ich es nicht wollte.
Lustlos betrat ich, mit meinem Erdkundebuch unter dem Arm, den Klassenraum. Ohne hochzugucken ging ich auf meinem Platz und packte meine restlichen Sachen aus.

"Alles okay? ", ertönte Nialls Stimme neben mir.

Ich blickte zu ihm und sah das er mich besorgt musterte. Ich erzwang mir ein Lächeln und nickte.
Er schien mir nicht wirklich zu glauben. Er guckte sich vorsichtig um und kam dann näher an mich heran.

" Ist es wegen Harry? ", flüsterte er.

Wieder nickte ich. Jeder hier wusste es. Jeder konnte sich denken, dass zwischen mir und Harry das noch nicht vorbei war. Bis jetzt nur die Leute aus meiner Clique, aber es würde nicht mehr lange dauern bis die anderen aus der Schule es auch merken würden und spätestens dann auch Tim. Ich musste mich von Harry fern halten, bis ich mir nicht sicher war, für wen ich mich entschied. Auch wenn es schwer werden würde, da er auch immer dabei war, ich musste.

" und deswegen solltest du es Tim sagen ", nahm ich wieder Nialls Stimme war.

Ich war so in den Gedanken, dass ich nicht mitbekommen habe was Niall vorher gesagt hatte.

Vorsichtig nickte ich. " Ich weiß, aber ich habe Angst, dass er Schluss machen wird, weil ich ihm es immer verheimlicht habe.", erklärte ich ihm.
Nialls Stirn legte sich nachdenklich in Falten. " Ich glaub nicht, dass er Schluss mache würde. Aber es wäre doch vorteilhaft für dich.

" Wie meinst du das? ", fragte ich verwirrt.

" Na ja, so wie ich euch kenne und so wie eure Beziehung damals war, denke ich, dass ihr früher oder später eh zusammen kommen werdet. Man sieht doch sofort, dass ich beide noch nicht miteinander abgeschlossen habt. Und wenn du jetzt schon zweifelst an Tim, wird der Zweifel auch nicht mehr verschwinden. So hart es klingt, aber würde Tim Schluss machen wäre es doch für dich um einiges leichter. ", gestand Niall mir ehrlich seine Gedanken.

Ich war etwas sprachlos. Niall hatte irgendwie Recht, aber wäre ich wirklich froh, wenn Tim Schluss machen würde? Mir konnte doch die ganze Beziehung nicht egal sein. Wir haben für diese Beziehung gekämpft und ich war bis jetzt immer glücklich. Tim machte mich bis jetzt immer glücklich. Ich hatte nie an ihm gezweifelt. Aber vielleicht war jetzt der Moment gekommen, an dem mir klar wird, dass es jemanden gibt für den ich mehr fühle und bereit bin, meine bis jetzt perfekte Beziehung aufzugeben.

Ich wusste nicht was ich antworten sollte, weswegen ich zum ersten Mal erleichtert war, als meine Erdkundelehrerin den Raum betrat.

Nialls blaue Augen suchten erneut meine . " Denk einfach drüber nach", lächelte er und wendete sich dann nach vorne.

Und das tat ich auch die ganze Stunde lang und kam zu dem Entschluss, dass ich vermutlich wirklich froh drüber wäre, wenn Tim einfach alles beenden würde.

***

In der Pause ging ich mit Niall nach draußen. Es war ungewöhnlich warm für einen Morgen in London. Die Sonne erwärmte meine Haut und es fühlte sich mit der frischen Luft unglaublich gut an.
Ich folgte Niall zu einem schattigen Platz unter den Bäumen. Von weiten erkannte ich die anderen dort sitzen. Unter anderem auch Harry und Tim. Ich setzte mich, ohne die beiden anzugucken neben Rose. Harry wollte ich ja eh erstmal meiden und nach meiner Erkenntnis fiel es mir einfach schwer, mich normal mit Tim zu unterhalten. Mir war bewusst, dass er früher oder später nachfragen würde, doch jetzt konnte ich das einfach nicht.

Die Pause verging und ich unterhielt mich die ganze Zeit mit Rose. Ich probierte mich so normal wie möglich zu verhalten, ohne dabei Harry und Tim eines Blickes zu würdigen. Mit dem Klingeln machten wir uns auf den Weg zu den Kursen. Ich ging schweigend neben Liam und Rose in das Gebäude, als plötzlich Harry neben mir auftauchte. Ich tat so als würde ich ihn nicht sehen und blickte auf den Boden.

" Grace können wir reden? ", fragte plötzlich Harry viel zu laut.

Liam guckte gespannt zu uns. Das zum Thema Harry meiden damit keiner was merken konnte.

" Klar was gibt es? ", probierte ich so unauffällig wie möglich zu klingen.

Harry schien kurz überrascht, doch sammelte sich dann wieder. Er zeigte erst auf sich und dann auf mich, was vermutlich bedeuten sollte, dass er mit mir alleine reden wollte. Ich blickte zu Liam, der zum Glück nicht mehr guckte und sich mit Rose unterhielt.
Ich nickte unauffällig und begann langsamer zu gehen, damit wir uns unbemerkt von der Gruppe trennten.

Ich hatte eigentlich keine Lust mich mit Harry zu unterhalten, doch ich konnte die Chance ergreifen und ihm sagen, dass es so nicht weiter gehen konnte.

"Grace", begann er als die anderen weit genug weg waren.

Ich blickte ihn erwartungsvoll an.

" Es tut mir leid wegen Gestern", murmelte er.

Ich nickte nur, da ich merkte, dass er weiter reden wollte.

" Ich hab dich den ganzen Abend mit Tim gesehen und deswegen war ich nicht so gut drauf. Was ich gesagt habe, meine ich nicht so. Glaub mir. Es tut mir ehrlich Leid. "

Am liebsten würde ich ihm sofort verzeihen, doch ich durfte nicht. Ich musste erstmal Abstand nehmen, das war wirklich nötig. Sonst würde mich das alles noch mehr durcheinander bringen.

Ich probierte mir die richtigen Worte zurechtzulegen, doch es gelang mir einfach nicht.

"Harry", fing ich an, um noch etwas Zeit zum nachdenken zu schaffen.

Ich entschied mich es auf die direkte Weise zu machen.

" Ich brauch eine Zeit Abstand. ", probierte ich so überzeugend wie möglich zu sagen, obwohl ich das selber nicht mal wirklich wollte.

" Jedes mal wenn du ankommst, bringt mich das alles immer mehr durcheinander. Ich brauch einfach Zeit zum nachdenken und die hab ich so nicht. Ich kann dir aber auch nichts versprechen. Es ist einfach besser wenn du mich in Ruhe lässt, glaub mir. ".

" aber.. " wollte Harry protestieren, doch ich unterbrach ihn.

" Kein aber Harry! Akzeptier es wie es ist. ", es klang zwar hart aber ich hatte keine Lust mehr auf dieses ständige hin und her.

Ohne noch auf seine Antwort zu warten, drehte ich mich um und ging in Richtung Schulgebäude.

" ich kann aber nicht", hörte ich ihn vor sich murmeln.

Kurz blieb ich stehen, doch sammelte mich wieder und ging weiter. Auch wenn es mir unglaublich schwer fiel.