Kapitel 4

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Kapitel 4:

 Ich öffnete das Tor, das in den kleinen Vorgarten führte und ging den gepflasterten Weg entlang. Ich blieb vor der großen weißen Tür stehen und drückte auf die Klingel.

Ich war nicht bereit für diesen Abend. Normal freute ich mich jedes mal wenn wir uns mit der Clique trafen. Doch heute war jegliche Freude entwichen als Harry ebenfalls zu gesagt hatte. Meine Gefühle waren total durcheinander und ich hatte Angst das heraus kommen würde, das Harry und ich eine Beziehung hatten. Tim würde sauer und verletzt sein das ich ihm nichts davon nichts erzählt hattee und im schlimmsten Falle würde er Schluss machen. Warum musste Harry auch hier einfach so auftauchen und mir mein Leben durcheinander bringen?
Bevor ich noch länger nach denken konnte wurde die Tür aufgerissen und Tim stand vor mir. Ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht, er bückte sich um mir einen Kuss zu geben und ging dann ein Stück zur Seite damit ich eintreten konnte. Bis jetzt hatte ich jedes mal, wenn er mich so begrüßt hatte, ein kribbeln im Bauch, doch als ich Harry heute nur gesehen hatte, war das Kribbeln tausend mal heftiger. „Wir haben schon auf dich gewartet", holte Tim mich aus Gedanken zurück. Er schlang seinen Arm um meine Hüfte und drückte mich ins Wohnzimmer, wo die anderen schon saßen. „ Hey", murmelte ich und blicke durch die Runde. Alle Blicke schnellten zu mir und warfen mir ein Lächeln zu. Er erwiederte es leicht und setzte mich neben Rose auf die Couch, um nicht länger von allen angestarrt zu werden. Heute war ich nicht gerade gut drauf, daran war nur Harry schuld. Harry? Wo war er überhaupt? War er doch nicht gekommen? Ich drehte mich zu Zayn, der sich gerade neben mich quetschte. Ich schenkte ihn ein leichtes Lächeln, bevor ich mich wieder zu Rose drehte: „ Ist Harry gar nicht hier?", fragte ich sie leise. Sie blickte sich suchend um und bemerkte anscheinend erst jetzt das Harry nicht da war. Sie zuckte die Schultern und gab Liam dann einen Kuss, der seinen Arm gerade um ihre Hüfte gelegt hatte. Ich probierte von der überfüllten Couch aufzustehen, was gar nicht so leicht war, da ich von Zayn und Rose eingeklemmt wurde. „ Wohin willst du?", fragte mich sah und rückte ein Stück zur Seite, damit ich endlich aufstehen konnte. „ Ich geh nur kurz was trinken", erklärte ich ihm und ging in die Küche. Ich drängte mich vorsichtig an Niall vorbei, der mir ein breites Grinsen schenkte, bevor ich in die Küche trat. Ich erkannte einen braunen Lockenkopf, der sich mit den Rücken zu mir gedreht hatte und sich auf der Ablage abstütze. Schnell drehte ich mich um, da ich jegliche Konversation vermeiden wollte. „ Grace", ertönte eine tiefe Stimme hinter mir. Ich blieb abrupt stehen und biss mir auf die Unterlippe. Langsam drehte ich mich um und blickte in das wunderschöne Gesicht von Harry. Seine grünen Augen blickten mich sanft an und ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Gesicht. Grübchen traten auf seinen Wangen hervor, die sein Gesicht so weich und jung machten. „ Ich wollte nur was trinken.", stammelte ich leise und guckte auf den Boden. Harry ging ein Stück zur Seite, damit ich durch konnte. Ohne ihn anzugucken ging ich zum Schrank und griff nach einem Glas und füllte es mit Wasser. Ohne mich zu vergewissern müssen, wusste ich das Harry jeden meiner Bewegungen verfolgte, weswegen mir die Situation noch unangenehmer war, als sie ohne hin schon war. Ich drehte mich zu ihm um und bestätigte meine Vermutung. Erst als ich mich räusperte, schreckte er etwas hoch und wendete den Blick von mir ab. „ Grace, ich glaub wir müssen reden", unterbrach er nach einer Weile die Stille. Ich nickte nur vorsichtig und gab ein „ Hmm", von mir, da ich nicht wusste was ich sagen sollte. Er kam etwas näher und lehnte sich neben mich an die Ablage. „ Du musst wissen..", begann er als Niall in die Küche gesprungen kam. Ich wusste nicht ob ich glücklich drüber sein sollte, oder nicht? Es würde erst mal kein unangenehmes Gespräch mit Harry geben, jedoch wollte ich wissen war er meinte mit: „ Du musst wissen.". Immerhin gab es eigentlich nichts mehr was da zu klären war. Er war weg gezogen, wir hatten kein Kontakt mehr und plötzlich kam er einfach so wieder. „ Hier seit ihr! Wir wollen einen Film gucken", riss mich Nialls Stimme aus den Gedanken. „ Wir kommen", antwortete Harry mit einem Lächeln, das täuschend echt war. Aber es war nicht echt, ich wusste das er das unbedingt mit mir klären wollte, doch jedes mal kam was dazwischen und jedes mal kam dieses gefakte Lächeln, was jeder ihm abgekauft hatte, nur ich nicht. Und plötzlich wurde mir wieder bewusst, wie gut ich ihn noch kannte und wie vertraut er mir noch war, obwohl wir uns so lange nicht mehr gesehen hatten. Aber war das ein Grund dafür, mich wieder in ihn zu verlieben? Alles hat sich verändert, jetzt hatte ich Tim. Aber wollte ich Tim noch? Mein Kopf begann zu pochen, ich machte mir einfach zu viele Gedanken.

 **Später am Abend**

„ Ich muss nachhause", teilte ich den anderen mit und quetschte mich wieder aus meinen Platz. „ Ich kommt mit", sagte Zayn und stand ebenfalls auf. Ich lächelte in die Runde und gab Tim einen kurzen Kuss, bevor ich mit Zayn in den Flur ging. Ich drehte mich noch ein letztes mal um und blickte zu Harry, dessen Blick auf mir lag. Ich erwiderte sein leichtes Lächeln und wendete mich dann Zayn zu, der in seine Nikes schlüpfte. Ich zog mir meine dreckigen Vans an und folgte Zayn aus dem Haus. Die kühle Nacht Luft schlug in mein Gesicht und mein Körper begann vor Kälte zu zittern. Ich schlug meine Arme enger um meinen Körper, was so gut wie nichts brachte. Zayn bemerkte es sofort, zog sich seine schwarze Lederjacke aus und reichte sie mir. Ich bedankte mich und zog sie mir über. Ich war froh jemanden wie Zayn als besten Freund zu haben. Er war immer für einen da, er war unglaublich hilfsbereit und lieb, einen besseren besten Freund konnte man nicht haben.

Ich blickte zu ihm hoch und sah wie er sich eine Zigarette in den Mund steckte und sie anzündete. Er verstaute die Schachtel wieder in seiner Hosentasche und blies den Rauch aus den Mund. Der Wind wehte den Rauch in mein Gesicht so dass ich Husten musste. Zayn legte eine Hand um meine Hüfte und zog mich näher zu ihm: „ Tut mir leid", murmelte er, bevor er einen neuen Zug machte, jedoch dieses mal den Rauch in die andere Richtung blies. Eine ganze Weile herrschte Stille, die nur immer wieder durch Automotoren durchbrochen wurde, die an uns vorbei fuhren. Ich verbrachte die Stille mit nachdenken über Tim und Harry und wie erwartet wurde ich dadurch noch unentschlossener.

„ Gehen wir morgen joggen?", unterbrach ich die Stille, als wir kurz vor meinem zuhause waren. „ Morgen früh?", fragte Zayn. Er hasste es früh aufzustehen. Ich nickte: „ Morgen Mittag geh ich zu Rose", erklärte ich ihm. Er seufzte, nickte jedoch.

Vor dem Tor, das zu meinem Haus führte blieben wir stehen. Ich verabschiedete mich von ihm und öffnete das Tor. „ Ich hol dich um zehn ab", sagte er, was aber eher wie eine Frage klang. Ich nickte und reichte ihm seine Lederjacke. Er nahm sie und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich umdrehte und weiter ging. Ich ging den Weg zur Tür entlang und schloss sie auf. Im ganzen Haus war es dunkel, da alle anscheinend schon schliefen. Ich schlich leise die Treppe zu meinem Zimmer hoch, um keinen zu wecken. Obwohl meine Mutter nichts dagegen hatte, wenn ich Abends länger weg blieb, da sie wusste das meistens Zayn dabei war. Doch ich war nicht gerade scharf darauf, meine kleine Schwester zu wecken, die dann weinen würde, so dass die anderen auch alle aufwachen würden. Dann würde mir meine Mutter das lange weg bleiben sicherlich nicht mehr erlauben.

Als ich es endlich geschafft hatte, ohne jemanden zu wecken in mein Zimmer zu gelangen, schloss ich die Tür hinter mir und ließ meine Tasche auf den Boden fallen. Schnell zog ich mich um, machte mich im Bad fertig und fiel todmüde ins Bett.

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Back for you (Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt