But you are hot as hell

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Ich kickte ungeduldig mit dem Fuß ein nicht vorhandenes Steinchen auf dem Fußboden hin und her, während ich darauf wartete, das Susan ihr Handy auf dem Nachttisch fand, denn mit Sicherheit hatte sie mit ihrer Grippe das Bett heute noch nicht verlassen. Allerdings hatte sie somit auch keine besonders gute Entschuldigung, warum sie mich bei diesem Arschloch auch noch auf dünnstem Eis tappen ließ. Sie musste doch genau wissen, wie der Herr tickte. 

Ich konnte hören wie sie abnahm und ehe sie auch nur ein Wort sagen konnte, brodelten die Worte nur schon so aus meinem Mund. 

»Wie kannst du nur für so ein arrogantes Schwein arbeiten, hm? Er hat absolut keinen Respekt! Vor niemandem! Ist der zu jedem so scheiße? Ich habe ihm Kaffee mitgebracht, den er eiskalt einfach weggeschmissen hat! Er hat sich weder vorgestellt, noch hat er sich für.. meinen Namen interessiert! Für ihn müssen die Menschen scheinbar nur funktionieren! Also, so wahr gott mir helfe, kannst du mir seinen Terminkalender schicken und eventuell sagen wo ich in der Nähe schwarzen Tee herbekomme? Der Gute ist nämlich zu fein sich ordentlich mit mir zu unterhalten, weil ihm meine Jeans nicht teuer genug ist oder vielleicht stören ihn auch meine Sneaker!«

Ich musste erst einmal tief durchatmen, nachdem ich das alles losgeworden war. Ich lauschte Susan's heisere Stimme, die mir versicherte, mir sofort die Email mit seinem Terminkalender zu kommen zu lassen. Außerdem erklärte sie mir, dass die Straße runter wohl ein kleiner Supermarkt wäre. Jetzt wo sie es ansprach, konnte ich mich daran erinnern, heute morgen in meiner Eile an eben diesem vorbeigekommen zu sein. 

Wir verabschiedeten uns und ich legte auf. Dann öffnete ich wieder mein Mailprogramm und wartete ungeduldig auf das kleine Ping! das mein Handy machen würde, sobald meine heißersehnte Mail ankommen würde. 

Ich drehte mich um, immernoch mit dem Blick auf mein Handy gesenkt, als ein paar viel zu schicke Designerschuhe auftauchten und mir den Weg versperrten. Ich konnte ihn riechen. Für ein gemeines Arschloch roch er leider viel zu gut. 

»Ihre Sneaker sind vollkommen in Ordnung. Es ist das Gesamtbild, dass nicht stimmt.«

Ich konnte sein gemeines Grinsen quasi spüren, bevor ich meinen Kopf hob und ihn ansah.

»Was.. soll.. dass?« Er war mir viel zu nah. Ich fühlte mich leicht bedrängt. Allerdings würde ich ihn das sicherlich nicht spüren lassen. 

Er zuckte leicht mit den Schulter und meinte immernoch grinsend: »Gar nichts. Ich wollte nur wissen, ob Sie fertig sind oder ob ich Ihnen lieber einen Boxsack besorgen sollte? Ich könnte sicherlich eine Assistentin losschicken, allerdings bin ich unsicher, ob sie nicht eher mit einem Fußball wiederkommt.«

Ich atmete tief durch und konnte mir die freche Antwort, die mir über die Lippen glitt einfach nicht verkneifen. 

»Na mit der Assistentin haben sie ja den Vogel abgeschossen. Aber vollkommen egal, mit was sie davon wiederkommt, zur Not kann ich Ihnen sowohl den Boxsack als auch den Fußball an den Kopf werfen, wenn Sie nicht aufhören mich zu beleidigen.«

Er starrte mir direkt in die Augen. Ich starrte zurück.  Ich war immernoch versucht, zurück zu weichen, da er viel zu nahe stand.  Aber diesen Triumph würde ich ihm nicht gönnen.

»Wo haben Sie nur dieses Temperament her? Ich sollte mal ein Wörtchen mit dem reden der dafür verantwortlich ist.« Er grinste weiterhin, ziemlich teuflisch. 

»Falls Sie damit sagen wollen, meine Eltern hätten bei meiner Erziehung einiges falsch gemacht und ich müsste gezüchtigt werden, weil ich mich nicht zu benehmen weiß, dann liegen Sie ziemlich falsch. Stubenarrest und Schläge kriege ich schon eine Weile nicht mehr, wenn ich mich daneben benehme. Was ich übrigens bisher auch nicht getan habe.« Ich wurde ein kleines bisschen rot, aber den Blick würde ich nicht abwenden. 

»Sollte vielleicht wieder eingeführt werden. So ein paar Schläge auf den Hintern können Ihnen sicherlich nicht schaden.«, er leckte sich leicht über die Lippen. 

Ich räusperte mich und konnte auch den nächsten Satz nicht aufhalten. Was machte er nur mit mir, dass ich meine Gedanken einfach direkt herausposaunte? Lag es daran, dass ich das Gefühl hatte, er konnte so oder so direkt in meine Seele sehen? Da würde es auch nichts bringen, meine Gedanken nicht laut auszusprechen. 

»In manchen Situationen sage ich zu einem Klaps sicherlich nicht Nein.« Mein ganzes Gesicht brannte, so rot musste ich mittlerweile angelaufen sein. 

Er zog eine Augenbraue in die Höhe, brach unseren Blickkontakt aber nicht ab. Ein Lautsprecher knarzte über uns, aber auch dem schenkten wir wenig Beachtung. 

Letzter Aufruf für Mister Cumberbatch. In 5 Minuten beginnt das Photoshooting. Bitte finden Sie sich auf ihren Plätzen ein, damit wir einen reibungslosen Ablauf garantieren können. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit. 

Ich runzelte etwas verwirrt die Stirn und er seufzte. Achso. Jetzt wurde mir einiges klar. 

»Ich denke, dass war ihr Stichwort, Mister Cumberbatch.«

Wenigstens kannte ich jetzt seinen Namen. Auch wenn er immernoch kein Interesse an meinem zeigte. Er nickte nur, sah mir noch einmal tief in die Augen und machte dann auf dem Absatz kehrt. Ich hatte unseren StarringContest gewonnen ...was auch immer das zu bedeuten hatte. 

Dieser Mann verwirrte mich einfach. Ich schüttelte nur den Kopf, starrte kurz runter auf mein Handy, auf dem endlich eine rettende Email eingegangen war und machte mich dann auf den Weg zum nahegelegenem Supermarkt. 



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