Die zwei Schwerter knallen zum ersten Mal aufeinander, der Kampf beginnt. Pettar ist nicht daran beteiligt, er steht in der ersten Reihe, fünf Schritt hinter der Dame mit schulterlangen blonden Haar, einer ritterlichen Rüstung und einem Rondrakamm. Ihr Gegner: ein Mann mit einer weit weniger beeindruckenden Waffe, ein gewöhnliches Langschwert.
Warum nimmt er nicht den Zweihänder, der im Boden steckt? Fragt sich Pettar im Kopf. Pettar hat selbst eine Rüstung an und ein Anderthalbhänder an seiner Seite. Er schaut in die Runde. Er selbst kennt nur drei weitere Personen. Eine junge Frau, eine Elfe die, in der Schar von Kriegern, fehl am Platz scheint und ein Krieger der die weibliche Kämpferin anfeuert:
„Ayla, los. Hieb, Hieb!" Hört Pettar ihn grölen. Es kommt für ihn nicht in Frage in den Kampf einzuschreiten, es muss ein faires Duell bleiben. Der Kampf dauert lange, beide Parteien kriegen Wunden und verteilen welche. Einmal trifft es die Dame sehr schwer am Arm, sie geht kurz gezwungenermaßen auf die Knie. Plötzlich vernimmt Pettar eine weitere bekannte Stimme:
„Steh auf!" Er blickt sich um. Er kennt die Person, wem die Stimme gehört, kann sie aber in der Menge nicht auffindig machen. Er merkt wie die Frau, die er kennt, ihn am Arm packt und zu ihm spricht:
„Komm schon, steh auf!" Pettar schaut verwirrt die Frau, die eine männliche Stimme hat, an.
Dann macht Pettar die Augen auf und sieht wie sein Vater ihn anschaut und lächelt:
„Na, hast du was Schlimmes geträumt? Du hast die ganze Zeit von irgendeinem Kampf gemurmelt?"
Pettar braucht einen Moment um sich zu Orientieren. Er ist nicht im Lager der Krieger, wo sich ein packendes Duell zugetragen hat. Er ist auch nicht Erwachsen und hat keine Rüstung an. Er liegt in seinem bekannten Strohbett und ist weiterhin ein sechsjähriger Junge:
„N-n-nein, also, ich weiß es nicht." Stammelt er vor sich hin. Ewalt nahm seinen Sohn in den Arm und strich ihm durch die Haare:
„Du kannst mir doch sagen ob, dass ein schlechter Traum war. Was es auch war, es ist nicht real gewesen und das wird es auch nicht." Er löste die Umarmung, welche Pettar genossen hat:
„Komm, heute beginnt die Magieraufführung auf dem Markt und Frau Roggenfeldt erwartet eine menge Kundschaft."
Pettar hatte gemischte Gefühle. Einerseits hatte er noch nie einen Magier, geschweige denn Magie gesehen. Er freute sich regelrecht darauf, aber er hatte keine Lust auf Frau Roggenfeldt. Seitdem sein Bruder bei der Akedemie aufgenommen wurde, triezte Jule, Pettars Eltern und ihn mehr als je zuvor. Sie glaubt ihnen nicht das Makas bei Adersin aufgenommen wurde. Sie bestrebt darauf das Zafira und Ewalt ihren Erstgeborenen verkauft haben für drei Kreuzer. Man merkte bei Ewalt das die Wut auf Jule Tag für Tag größer wurde. Dennoch betonte er stets immer, das die Familie ohne sie komplett ruiniert wäre und, dass sie dankbar sein sollten.
Makas schickte jeden Praiostag einen Brief an seine Familie. Er prahlte jedes Mal über dies und jenes, was er neues gelernt hat und wie gut er sich macht. Pettar hatte diesbezogen ebenfalls gemischte Gefühle, dennoch ist er stets Eifersüchtig auf seinen Bruder gewesen. Vorallem seitdem er jedes Mal den Selben Traum hat. Das Duell zwischen der Kriegerin und dem Krieger, wo er teilnahmslos daneben steht in seiner Rüstung. Pettar weiß, er könne ein besserer Krieger als sein Bruder werden. Doch er weiß auch, dass für ihn ein anderer Weg vorbestimmt sein mag. Den Weg eines Händlers der ganz Aventurien besucht und die feinsten Waren verkaufen wird. Es wäre ein friedvolles Leben.
Zum Frühstück gab es wie immer trockenes Brot. Selten gab es was Frisches, oder so etwas ähnliches wie Belag.
Auf dem Weg zum Marktplatz hörte man schon die Menschen, welche eine kleine Bühne aufbauten. Frau Roggenfeldt war ebenfalls schon vor Ort und sie hatte einen roten Kopf und war sichtlich wütend:
„Da ist die Taugenichtsfamile also! Schaut euch mal um, die ersten Besucher sind schon da und es ist noch kein Stand von uns aufgebaut!" An die Arbeit oder ihr arbeitet heute umsonst ihr Nichtsnutze!"
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Pettar Stippen / G7
ФэнтезиPettar Stippen ist aufgewachsen als jüngster Sohn von Ewalt und Zafira Stippen. Sein Abenteuer, seine Reisen und seine Erfahrungen werden hier festgehalten. Eine Geschichte von Freundschaft, Verlust, Magie, und den bösen Mächten des Namenlosen. Sei...