erbarmen

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Vielleicht war es das, was mir so Angst machte. Die Angst an sich. Das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Nicht mehr vorwärts zu kommen. Zu stehen. Zu fühlen, wie die Nacht hereinbrach. Wie sich die Dunkelheit an meinen dünnen Knochen festsetzte. Die Kälte zu spüren. Und zu beobachten, wie sie die Tropfen an der Fensterscheibe erstarren ließ. Die Machtlosigkeit. Sie grub ihre Zähne in mein Fleisch. Ganz ohne Erbarmen.

Hatte ich davor Angst?
Nein. Doch nicht. Aber ich hätte sie wohl haben sollen.

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