Es war die warme Jahreszeit. Durch die verstaubten Fenstergläser schienen die vereinzelten, für sich fallenden Sonnenstrahlen. Vor zwei Tagen war Taeyong's Geburtstag. Nun war er ein 30 Jähriger Mann.
Drei Jahre nach dem Ausbruch des mutierten Virus wurden verschiedene Zonen errichtet. Atlanta war in zwei von diesen unterteilt. In eben solchen wurde ein normales Leben hinter Mauern geführt. Geld gab es nicht, nur Rationskarten mit denen man Dinge kaufen kann.
Es war schwer als Normalbürger die Grenzen zu verlassen, alles war durch das Militär bewacht.Gerade strich er sich das frische Blut von seinen Armen. Taeyong Lee war der einzige Arzt dieser Zone und operierte gerade einen Patienten, dieser war bei vollem Bewusstsein. Morphium war längst ausgegangen und alle anderen Hygieneartikel werden erst nächste Woche aus einer anderen Zone geschickt. Deshalb führte er die OP's Mittlerweile ohne Handschuhe durch.
Der Patient stürzte eine Klippe hinab und wurde unten am Boden von einem Metallstab auf der Suche nach Proviant aufgespießt. Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch lebt. Auch wenn Taeyong nur auf Neurochirurgie spezialisiert war, hatte er sich das Wissen anderer Bereiche über die drei Jahre selbst angeeignet.Manche bezeichnen ihn als den 'wichtigsten Menschen der Zone'. Taeyong pflegte dieses zu ignorieren. Natürlich, Ärzte sind genau in solchen Zeiten zu brauchen, jedoch spielt auch das Militär eine große Rolle.
Und was würden alle ohne die Verkäufer, die Kindergärten oder die Nachbarn machen?Ihm gefiel das Leben hier, wenn man die Mutiertern (gebt mir mal Namen für die Zombies! :] Ich möchte sie nicht Zombies nennen...) draußen vergessen würde, könnte man tatsächlich glauben, Atlanta sei noch das alte. Es ist sicher und jeder hatte hier seine Aufgabe. Post konnte einmal im Monat versendet werden, es gab zwei Friseure, dutzende Läden mit Ware, eine halbleere Apotheke, Bauarbeiter und noch um so einiges mehr.
Natürlich gibt es auch Schmuggeler die die Zone verlassen um Dinge illegal hin und her zu transportieren. Einer davon war Taeyong's Freund, Joel Miller.Joel hatte seine leibliche Tochter Sarah am Tag des Ausbruchs verloren. Sie wurde von einem Soldaten erschossen.
Er redete nicht viel von damals, aber wenn, dann sah man die Trauer in seinen Augen."Fertig." Meinte der Neurochirurg zu seinem Auszubildenden. Kai wollte unbedingt Arzt werden und stand nun seit einem Jahr unter Aufsicht und Belehrung Taeyong's. Er durfte die Wunde des heutigen Patienten zunähen.
Mit bereitgestelltem Wasser wusch der koreaner sich jegliches Blut von Haut und Haaren. Nebenbei spähte er einmal über die eigene Schulter um Kai bei seiner Arbeit zuzuschauen. Bis jetzt hatte der Junge Mann jede Wunde gut zugenäht."Kai, stört es dich, wenn ich jetzt schon gehe? Ich brauche einfach Frischluft." fragte er. Der Auszubildende nickte zustimmend. "Natürlich nicht Doktor Lee. Ich begleitete den Patienten dann weiterhin."
Die abgenutzten und alten, vermoosten Treppen des pseudokrankenhauses kannte Taeyong nur zu gut. Jeden Tag lief er genau diesen Treppenaufstieg hinauf und herab. Sein Leben hatte sich perfekt dem System hier angepasst. Rebellen wurden hinter den mauern nicht akzeptiert. Wenn sie nicht erschossen wurden, wurden sie ausgesperrt. Leider viel zu oft passierte auch, dass infizierte Menschen in diese Zone geschmuggelt worden.
Einige Bürger halten es für besonders, draußen, bei den Mutierten zu sein und kommen dann infiziert wieder.Taeyong hatte seine eigene Theorie über die Verbreitung des Virus. Das Militär erzählte den Anwohnern, wer gebissen wird bekommt viel zu hohes Fieber und stirbt an diesem. Nach dem Tod des Gehirns bleiben jedoch noch einige Zellen Funktionstüchtig. Die, die man zum Überleben braucht. Keine Gefühle, nur der pure Überlebensinstinkt.
An sich nicht falsch. Wer gebissen wird, erliegt an Fieber.
Jedoch glaubt der Arzt, dass jeder infiziert ist. Damals, als er noch der Auszubildende war, verteilte sich der Virus über die Körperflüssigkeiten. Wahrscheinlich hat auch der Auslöser der Epidemie sich selbst weiterentwickelt und ist nun über die Luft aufzunehmen. Verständlicher Weise nur in kleinen Mengen, sonst würden alle hingerafft werden. Taeyong's befürchtung war es jedoch, dass der Virus sich weiter und weiter entwickelt.Draußen rieb er sich kräftig die Augen. So viel Licht waren seine Augen gerade eben nicht gewöhnt.
"Doktor Lee." rief ein Soldat und wunk den 30 Jährigen damit zu sich. Dieser machte sich gemächlich auf den Weg.
"Was gibt es?"
"In Zone Atl2 wird ein Arzt benötigt. Der letztere ist verschwunden. Es muss eine Operation an einem Kind durchgeführt werden. Genaueres erfahren Sie vor Ort. Ich bitte Sie nun Ihre Sachen für eine Woche zu holen und in 10 Minuten zum Haupttor zu kommen." Ohne sich zu verabschieden, drehte der relativ junge Mann sich um und ging davon.Taeyong's Wohnung war nicht besonders groß oder schön. Als Arzt steht ihm eine, für diese Situation, Luxuswohnung zur Verfügung. Diese jedoch überließ er einer Familie, die nicht genug Rationskarten für eine eigene Wohnung hatten.
In seinem engen Schlafzimmer standen ein altes Ehebett, eine verstaubte Komode und an der Wand hing ein Bild von ihm und Kangsoo.
Mit einigen Sachen in der Hand, packte er seinen Rucksack. Als er nun auch das waschzeug einpackte war sein Reisegepäck vollständig."Doktor Lee, bitte steigen Sie auf die Ladefläche." Es wurde für die Überfahrt ein schwarzer Pick-Up bereitgestellt. Mit wenig Aufwand, fand er sich hinten auf dem Vehikel wieder. Neben ihm, ein junger Mann vom Militär. Vorne, in der Fahrerkabine, saßen ebenfalls 2 Veteranen. Jeder einzelne von den dreien hatte jeweils 3 Waffen dabei. Eine M4A1S, eine Desert Eagle und ein Messer. Taeyong war jediglich mit seinem Rucksack bewaffnet.
DU LIEST GERADE
Among us.
Fanfiction-Apokalypsen Story- Lee Taeyong, 27, ehemaliger Medizinstudent und nun Auszubildender im ersten Jahr im Bereich der Neurochirurgie. 2044 sollte sich jedoch alles von seinem normalen Leben ändern. Im Laborbereich seines Arbeitsplatzes wurde gegen Eb...