Kapitel 2

30 3 0
                                    

Ich hatte meine zweite Chance bekommen. Doch was macht man mit einer neuen Chance? Auf alle Fälle nicht mehr so leben wie vorher. Eine Krankheit verändert einen und man erhält einen neuen Blickwinkel. Man sieht das Leben anders, als etwas kostbares. Ich wollte jeden Tag in vollen Zügen auskosten und immer was erleben.
Ich musste zwar noch viele Medikamente nehmen. Regelmäßig zu CT und MRT Untersuchungen und anderen Arzt besuchen. Ich musste dauerhaft kontrolliert werden.
Sport war auch nicht so drin gewesen. Ich war vor meiner Krankheit sportlich extrem aktiv. Ich war leistungs Schwimmerin. Mit meiner Lunge, die es leider etwas abbekam war dies nicht mehr möglich. Trotzdem ging ich jede Woche in Schwimmbad um etwas zu schwimmen.

Was ist noch alles danach passiert, interessiert euch das? Ach egal, ich erzähl es euch einfach. Schließich ist es meine Geschichte.
Ich machte meine Abitur mit einem einser Schnitt. Ja, ich war ein kleiner Streber. Aber ich hatte ein Ziel vor Augen. Ich wollte Medizin studieren, um allen helfen zu können, denen das gleiche Schicksal drohte, wie mir. Ich wollte den Menschen auch dabei helfen die Hoffnung nicht zu verlieren und den Betroffenen die Angst vor dem Tod nehmen. Ihnen allen Kraft schenken, die verlässt einen so schnell und sie ist schwer wieder zu finden.

Leicht war das Studium nicht gewesen. Tag ein und Tag aus lernte ich nur und hatte es fast geschafft.
Jetzt fragt ihr euch was den mit meiner Familie und Freunden in der Zeit passierte. Dann erzähl ich euch erst mal über Jan und Mia.
In der Zeit im Krankenhaus kamen sich die beiden näher, also fingen sich an zu mögen. Sie verliebten sich ineinander als wir nach der Zeit eigentlich jeden Tag zusammen was unternahmen. Sie verheimlichten es vor mir, aber ich merkte es. Ich war schließlich nicht dumm, weil Hallo einser Abi. Ja, ich weiß das hat nichts zusagen. Aber als sie es mir endlich erzählten freute ich mich riesig für die beiden.
Jan studierte BWL, der alte Langweilerund Mia lies sich zur Krankenschwester ausbilden. Die Idee bekam sie als ich im Krankenhaus lag. Sie wollte unbedingt was machen wo sie Menschen helfen konnte und für sie da sein. Ratet mal wo sie arbeitet. Genau, in dem Krankenhaus wo ich lag auf meiner Station. Nach ihren Ausbildungen heiratet die zwei. Ich weiß was ihr denkt "wow, das ging ja schnell", aber glaubt mir wenn ich sage das absolute Traumpaar und eigentlich kennen sie sich ihr ganzen Leben schon kann keiner was dafür das sie sich die meiste Zeit hassten.
Wie zu erwarten war es eine Traumhochzeit, weil Mia die perfektion in perfektion ist. Die beiden erwarteten sogar danach ihr erstes Kind. Zu einhundert prozent wurde dieses Kind in der Hochzeitsnacht gezeugt, würde zu Mia passen. Als sie davon erfuhren baten sie mich die Patentante zu werden und wollten unbedingt sie mit zweitem Namen Elliana nennen. Natürlich war ich damit einverstanden und freute mich riesig über diese Ehre.
Aber jetzt erst mal genau von den beiden.
Kommen wir zu meinem Zwilings Bruder. Der hatte die Liebe seines Lebens zwei mal getroffen bis er Valerie kennen lernte. Sie war großartig und machte ihn glücklich. Was mir am wichtigsten war. Nachdem die beiden ihre Ausbildungen abschlossen, beschlossen sie in Valeries Heimat auszuwandern, nach Österreich. 

Meine kleine Schwester, sie hatte ich noch nicht erwähnt, sie war nämlich damals erst 3 Jahre alt. Die kleine Elisa jagte unseren Eltern einen kleinen Schock ein mit 13 Jahren. Sie bat eines Tages die ganze Familie zusammen und beichtete uns lesbich zu sein. Meine Eltern fielen Wort wörtlich vom Sofa. Nach einer Zeit hatten auch unsere Eltern den Schock überwunden und konnten ihre sexualität akzeptieren.
Bei meinen Großeltern passierte auch nicht all zu viel. Meine Großeltern, mütterlicher seits wollten unbedingt ihr Ehegelübte erneuern und heirateten ein zweites mal, natürlich meinen Großvater. Meine Großmutter, väterlicher seits lebte immer noch bei meinen Eltern. Mein Dad hat für sie die Garage ausgebaut und angebaut. Dort hat sie ihre kleine Wohnung drin.

Aber jetzt kommen wir nochmal zu mir. Ihr wollt schließlich etwas über mein Leben wissen. 
Da gab es Jakob. Von dem hab ich noch gar nicht erzählt. Jakob war unglaublich. So kreativ und einzigartig. Er war ein herzens guter, spontaner und humorvoller Mensch. Jakob traff ich während des Studiums. Er war aber schon im letzten Jahr als ich erst im zweiten war. Wir sahen uns beim lernen in der Bibliothek. Er sagte immer, ich strahlte neben meiner Müdigkeit noch so etwas bezauberndes aus, da musste er sich verlieben. Als er fertig war mit dem Studium und Geld verdiente, zogen wir zusammen in ein kleines Haus. Direkt in der Straße wo meine Eltern wohnten.
Zu meinem Geburtstag schenkte mir Jakob einen kleinen Hund, einen Spitz, einen schwarzen mit einem weißen Fleck, um seine kleine Nase herum. Sie bekam den namen Chloe.
Jetzt denkt ihr sicher das ich doch ein wundervolles Leben habe. Ja, klar aber es war auch irgendwo ein Stück so normal. Sollte ich so mit meiner neue Chance leben? Wollte mein 16 jähriges ich so leben?

My Life and Me? Eine Achterbahnfahrt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt