Kapitel 3

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Ich dachte oft an die Zeit zurück. An meine Krankheit. Und ans sterben. Und daran was für ein Glück ich hatte weiter leben zu dürfen. Ich lebte doch eigentlich einen Traum. War bald Ärztin, hatte eine tolle Familie, tolle Freunde und einen wunderbaren Mann an meiner Seite. Ich sollte doch zufrieden und glücklich sein. Aber war das alles mein Traum vom Leben?
Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken über alles. Vielleicht weil meine jährliche Nachuntersuchung ansteht. Dann bin ich jedes mal extrem angespannt. Die Chancen standen jedes mal fifty fifty das meine Krankheit zurück kam.

Als der Tag meiner Untersuchen anstanden war ich so extrem nervös. Mir wurde Blut abgenommen, Blutdruck gemesen,MRT, CT, dass volle Programm. Als letztes stand noch ein Ultraschall an. Denn ich unbedingt wollte, um jetzt schon eine kleine Gewissheit zu haben, weil es dauerte bis alle Werte da waren. Und warten konnt ich nicht mehr, weil mir seit einiger Zeit damals ständig schlecht war. Meine Ärztin machte einen komischen Gesichtsausdruck. Ich bekam schon leichte Panik, die man mir auch ansah. Dann meinte sie " Bleiben sie ganz Ruhig. Keine Sorge, aber sehen sie mal hier. Das sieht für mich danach aus als wären sie Schwanger. Ich werde einmal eine Gynäkologen dazu holen. Einen Moment." Ich merkte wie mein Gesicht blass wurde. Das war ein Schock. Ich konnte kein Wort sagen. Ich hatte zwar meine Periode eine Zeit lang nicht bekommen, aber das war nichts unnormales bei mir. Ich hatte oft einen sehr unregelmäßig Zyklus. Dann kam ein Arzt dazu und bestätigte, was meine Ärztin sah. Ich war Schwanger. In der 8Woche schon. Ich war total geschockt. Eigentlich sollte ich mich freuen, aber... aber es passt jetzt zu diesem Zeitpunkt nicht in meinen Plan.

Ich wartete vorm Krankenhaus auf Jakob, der mich abholen wollte. Als er kam stieg ich ins Auto. Er fragte warum ich den so blass sei und was los ist. Ich sah ihn an und sagt "Ich bin Schwanger". Er haute auf die bremse und sah mich entsetzt an.
"Bitte was hast du gesagt" und ich hielt ihm nur das Bild entgegen. Er nahm es und sah es sich an. Er fing an zu lächeln. "Elliana, dass ist... wow.. das ist der wahnsinn. Wir bekommen ein Kind. Ich werde Vater und du natürlich eine Mutter. Das ist... mir fehlen die Worte. Wie geht es dir damit?".
"Also ich... ähm... ich weiß nicht was ich... fühlen soll. Ich glaube es ist... toll."
Jakob stellte den Wagen an der Seite ab und stieg aus. Er öffnete meine Tür und zog mich raus. Er schloss mich in seine Arme. Ich merkte das die Nachricht langsam sackte. Wir sahen uns an und mussten beide lächeln. Wir freuten uns.

Jetzt mussten wir zu meinen Eltern fahren. Wir waren dort zum Essen verabredet. Wie sollten wir uns jetzt verhalten? Während der hinfahrt beschlossen wir sie einfach einzuweihen. Aber wie? Einfach dahin sagen. Nein. Wir hielten auf dem Weg an einem Babymarkt.
Im Laden kauften wir einen kleinen Body mit dem Aufdruck "Hallo Welt" und kleine Babyschuhe. Verdammt ist Baby Kleidung so süß. Wir holten einen kleinen Karton mit, darin legte ich alle Sachen.
Angekommen standen wir nun vor der Tür und klingelten.
Meine Mutter machte auf.
Die Schachtel mit der Überraschung hatte ich in einer Tüte versteckt. Als wir reinkamen saßen schon alle am Tisch. Mein Vater, meine kleine Schwester, meine Großeltern und mein Bruder mit seiner Freundin, sie waren zu besuch extra wegen meiner Untersuchung.
Dann saßen wir alle da. Ich war sehr nervös. Ich konnte es kaum abwarten ihnen die Überraschung mitzuteilen. Nach dem Essen saßen wir alle im Wohnzimmer. Ich ergreifte meine Chance und gab meiner Mutter den Karton und bittete alle ganz eng zusammen zu kommen. Meine Mutter öffnete den Karton.
Jakob und ich standen vor allen. Und dann sprang sie auf. Sie umarmte uns. Als es jeder sah kamen sie alle quasi auf uns gestürmt und umarmten uns. Sie freuten sich alle mit uns.

Aber irgendwo freute ich mich doch nicht, ein ganz kleiner Teil von mir. Klingt das komisch? Ja, das tut es aber ich ignorierte es damals. Aber was war es? Freude ich mich wegen dem Baby nicht? Freute ich mich wegen dem Schock nicht? Freute ich mich nicht aus Angst? Ich könnte jeden Tag wieder krank sein und sterben. Und dann hab ich ein Kind in die Welt gesetzt das keine Mutter hat. Hat das ein Kind verdient? Machte ich mir unnötig viele Sorgen? Wahrscheinlich.
Ich werde wohl vielelicht erst mich freuen wenn ich meine Test Ergebnisse haben werde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 02 ⏰

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