"Los, los, los!",rief ich bevor ich mich gegen die Tür unseres Zimmers presste um diese zu schließen. Die Zwillinge liefen schnell herein und sahen mich voll außer Puste und zerstört an.
"Heißt das jetzt, dass wir in Gefahr sind?",stotterte Charlett.
"Ich weiß es nicht, aber hier sind wir sicher! Verriegelt alles!"sagte ich und sah ihre ängstlichen Blicke,"Nur um sicher zu gehen!"
Sie nickten und schlossen die Fenster, sowie sie vier mal checkten, ob die Tür zu ist.

*

Es ist inzwischen kalt geworden, da ein richtiges Gewitter aufkam. Die Blitze erhellten unseren Raum jedes mal, als wären wir im Spotlight. Der Donner grollte und brachte alles zum Beben, während der Regen sich zu einem Schlaflied formte. Das regelmäßige Plätschern ließ uns müde werden und wir schliefen scheinbar ein.
Trotz des ruhigen Rhytmus' wachte ich auf und sah mich um. Irgendwas stimmte nicht. Charlett umarmte Charlotta und beide schliefen. Sie sahen so friedlich aus. Ich versuchte leise Schritte zu machen, als mich plötzlich alte Bilder wie ein Stromschlag durch fuhren.
Was war denn das jetzt? Ich sah eine Gestalt. Sie war unscharf, verschwommen. Ich erkannte jedoch langes braunes Haar, zu einem Zopf gebunden. Sah edel aus.  Ich kann es kaum entziffern, aber ich glaube, nein ich weiß es, dass es ein Mädchen sein muss. Aber, wie kommt sie hier herein? Oder auf gut Deutsch: Wer ist sie?
Ich kneiffe meine Augen fester tu und zonzentriere mich noch mehr, um deutlicher zu erkennen, um welche Gestalt oder um wen es sich handelt. Je mehr ich mich konzentriere desto weiter zieht es mich zu der Tür, die aus unserer Wohnung führt.
Wie ein brav erzogener Dackel setze ich einen vor den anderen Fuß und folge der Stimme die mich ruft.
Tief in meinem Herzen und im letzten Winkel meines Magen schreit eine Stimme die sagt:"Nein! Kämpfe gegen die Kraft an! Lass dich nicht leiten!" Aber mir scheint es, als ob ich gar keine andere Chance hab als der unbekannten Melodie zu folgen. Sie klingt wunderschön und verlockend. Passiert. Ich habe die Tür erreicht, die aus unserem kleinen Zimmer zum Flur des Appartments führt. Zwischen Tür und Angel stehe ich jetzt und die Melodie wird lauter. Stärker. Energischer. Wunderschön.
Fast so, als würde sie nach mir rufen.
"Kathrina! Komm, dann werden die Fragen auf all deine Sorgen und deine Rätseleien beanatwortet sein!",ruft die Stimme.
"Will ich das denn wissen?", frage ich mich insgeheim.
"Ja, das willst du!Komm zu mir! Komm nur näher!Noch einen Schritt, dann ist alles beantwortet!",erklingt es wieder.
Wie als würde ich gesteuert werden, spüre ich, wie ich plötzlich den rechten Fuß hob und ihn aus dem Türrahmen setzte.
"Nein, nein, nein! Ich will das nicht!",schrie ich plötzlich. Scheinbar so laut, dass Charlett und Charlotta wach wurden. Langsam drehte ich mich um und, so schien es, befreite mich aus meiner Trance. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und sah zu den Zwillingen, die etwas benommen aufwachten. Doch in diesem Moment packte mich etwas am rechten Fußgelenk und riss mich aus dem Türrahmen. Die beiden schliefen einfach wieder seelenruhig ein.

*
Eine kalte Hand presste mich gegen die Flurwand und ich schlug mit meinem Kopf dagegen. Der Aufprall war so hart, dass ich das Bewusstsein verlor. Schwer sank ich zu Boden.

*
"Woher hast du sie, Jayden?",fluchte eine Stimme.

"Vater, mein Gebieter. Ich habe ihr einen klugen Streich gespielt! Ich gab ihr das Feuerzeug, dass..."

"...Du gabst ihr das Feuerzeug?!"

"Ihr wisst doch, nur wer es entflammen kann, ist eine teuflische Kreatur unserer verfluchten Hexe, Melomares! Und sie hat es geschafft! Sie ist nur nicht die Nachfolgerin, die sie geschickt hat, sie..."

"...sie IST Melomares!",schrie die Kreatur plötzlich. Es schien, als sei er eingeschüchtert,"Lasst sie sofort in den Kerker schmeissen und sorgt dafür, dass sie nie wieder das Tageslicht sieht!"

Plötzlich stürmte ein zweiter Mann herein. Zu meiner Verwunderung war er dem, der mich gefesselt und gefangen hatte, wie aus dem Gesicht geschnitten.
"Nein! Dieses Mädchen ist unschuldig! Sie trifft keine Schuld! Sie ist weder mit Melomares verwandt, noch eine teuflische Kreatur von ihr!"

"Mayson! Wie kannst du so etwas sagen!? Bist du ihr verfallen?!",schrie der Mann ihn an,"Sohn! Sag mir die Vorhersage von Melomares!"

Der Junge sah mich traurig an und schwenkte seinen Blick dann wieder zu dem Zornigen.

"Es tut mir leid!",flüsterte er in meine Richtung,"Hört ihr Kreaturen des Todes, hört! Ich komme wieder! Damit ihr mir auch glaubt verfluche ich euch bis ich wieder komme! Euer Sohn, der dem Mädchen, das auf meinen zweiten Namen zuerst verfällt, der sei in alle Ewigkeit zur Blutgier verflucht! Aber wisset, bloß das Mädchen, dass dieses Feuerzeug wntzünden kann, ohne zu verbrennen, kann ihn wieder erlösen! Jedoch nur, durch ihren Tod!"

Sein Gesicht formte sich von erschrocken zu traurig.

"Moment mal! Habe ich das richtig ver...",stotterte ich so gut ich konnte, doch wurde sofort von Mayson, oder wie der auch immer hieß unterbrochen. Na ja, unterbrochen im Sinne von... Gedankensprache?! Was zum?
Er sah mir tief in die Augen und konnte ohne ein Wort zu sagen mit mir kommunizieren. Gruselig.

"Sei still! Ich werde dir helfen und beweisen, dass du unschuldig bist! Spiel einfach mit, dann wird es funktionieren! Sprich mit niemanden über dieses Gespräch! Sonst bist du schneller tot als du atmen kannst!"

Ich schluckte und er nahm das als JA.

"Sohn! Was hast du zu ihr gesagt! Sag es mir! Du weißt wir dürfen hier nicht spielen!"

"Vater, ich habe keine Verpflichtung dir die Wahrheiten über mein Leben zu erzählen! Und Ihr habt kein Recht, mich Sohn zu nennen! Für mich seit ihr gestorben!",schrie der Mann.

"Mayson! Wenn du das so siehst, gib mir deinen Ring!",schrie der Älteste und streckte ihm seine Handfläche fordernd hin.
Mayson zog einen Ring von seinem linken Zeigefinger, sah ihn an, ließ ihn auf den Boden fallen, stieg darauf, drehte sich um und bevor er ging spuckte er dem alten Mann vor die Füße. Er dachte nicht einmal darüber nach, den Ring aufzuheben. Dann verließ er mit einem gesenkten Blick zu mir den alten Saal.

"So dankst du mir die Fürsorge und die jahrelange Angst um dich, Mayson?",schrie der Älteste ihm nach.
Keine Antwort. Nur die Schritte von dem Jungen waren zu hören.

"Na schön! Aber denke nicht, dass ich dich irgendwann wieder hier mit offenen Armen empfange, Sohn! Ich wusste schon immer, Jayson ist der rechtmäßige Tronerbe nicht du!"

Es wurde still und eine Inne lag im Raum. Jayson grinste hönisch und der Alte verließ enttäuscht den Raum.

"Ähm...", räusperte ich mich, als auch Jayson den Andeut machte,den Saal zu verlassen wollen. Er warf mir einen zornigen Blick zu und kam langsam auf mich zu.

Ich warf nur einen Blick auf den Ring, der immer noch, verbogen und mit dem losen Stein am Boden lag.
"Hmm..",sagte Jayson grinsend.
Ich sah ihn erschrocken und ei.geschüchtert an, denn wenn ich ehrlich bin, dann habe ich Angst vor ihm. Große Angst.

Er blieb stehen. Grinste mich an und...

"Nein!",schrie ich.
"Oh, Prinzessin! Was willst du denn mit einem einfachen alten Ring? Den nehme ich wohl besser mit und entsorge ihn!",unterbrach mich Jayson böse lachend.

"Du!...du!...Du!...",schrie ich ihn an.
"Ach, hat es dir die Sprache verschlagen?",fragte er höhnisch, drehte sich um, überdrehte die Augen und verließ mit einem tiefen Atemzug den Saal.

"Was? Willst du mich alleine hier lassen?",schrie ich ihm hinterher, doch es kam keine Antwort von ihm.

"Hey! Jayson! Ich rede mit dir!",schrie ich erneut.

In diesem Moment ging alles so schnell. Innerhalb von einer Sekunde bewegte er sich vom Ende des Raums direkt an meine Nasenspitze. Beide berührten sich und es kam Stille auf. Seine Augen verfärbten sich rot und blitzten auf.
Ich hatte Angst. Er war furchteinflößend.
Dann verließ er entgültig den Raum.

Eternity- Bis[s] zum MorgengrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt