Kapitel 8- Märchenstunde

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Ächzend und immer noch klatschnass öffne ich die Tür zu unserem Hotelzimmer. Dort lassen wir uns mit einem Platsch auf den Boden fallen und ziehen die Sachen aus und neue an. Während Mara Kakao machen geht, hole ich Kissen und Decken und machen es uns gemütlich. Ich nehme ihr schließlich meine Tasse ab und nippe dran, während sie sich neben mich fallen lässt. Ich hole nochmal tief Luft, bevor ich anfange.

"Geboren bin ich in einem kleinen Dorf am Rande vom Königreich des Pharaos Aknamkano. Meine Familie war für das Dorf zuständig. Bürgermeister würdest du es heute nennen. Jedenfalls waren wir ziemlich reich. Oder besser gesagt meine Familie. Ich war nicht grade das Lieblingskind, da ich nur adoptiert war. Deshalb war meine Schwester immer im Mittelpunkt. Ich war sozusagen die kostenlose Dienerin des Hauses. Dies führte schließlich dazu, dass meine Schwester auf mich herabsah und mich hänselte und da sie die reiche Tochter ohne Verlobten war, machte die ganze Kinderschar mit. War ja auch interessanter als so ein Tier." Ich hole zitternd Luft und verkrampfe kurz meine Hände. Die Tasse steht schon in Voraussicht auf dem Tisch. "Jedenfalls sollten wir Kräuter zum Palast bringen, und da der ziemlich weit weg ist, wurde ich geschickt. Jedenfalls kam ich dann an und wurde eiskalt von den Wachen weggeschickt. Die haben mich einfach nicht für voll genommen. So wie bis dahin kaum jemand." Ich lache sarkastisch auf und verdränge den Schmerz.  "Also bin ich die Mauer hochgeklettert. Hat verdammt lange gedauert. Tja und dann wanderte ich durch die vergoldeten Gänge und öffnete wahllos Türen. Und eine musste ausgerechnet die sein, in der das Bad für den Pharao sein, wo er grade badete." "War er heiß?" Mara wackelt mit den Augenbrauen. "Ja.... IST DASS DAS EINZIGE WAS DIR DAZU EINFÄLLT?" Sie zuckt nur mit den Schultern. Ich haue ihr ein Kissen ins Gesicht. Jedenfalls bin ich rot angelaufen hab eine Entschuldigung gerufen und hab die Tür zugeknallt. Dann hab ich das weite gesucht und die Kräuter einfach stehen lassen. Ich war noch nie so froh wieder zu hause zu sein und ich glaube so schnell ist auch noch niemand von Theben bis nach Hause gerannt." Mein Gesicht ist mittlerweile wieder knallrot und ich muss mich beruhigen. Jedoch stößt mich meine Freundin in die Rippen. "Na los. Wie geht's weiter. Mach es doch nicht spannender." Ich verdrehe die Augen und wuschel ihr durch die Haare. "Jedenfalls bin ich eines Tages zur Oase, um eine Runde schwimmen zu gehen. Und gerade, als ich rausgehen will, um wieder nach Hause zu gehen, steht da wer? Der Pharao. Ich hätte damals Ra so verfluchen können. Jedenfalls lernten wir uns kennen und verliebten uns. Und nein, ich sag dir nichts genaueres. Fakt ist, dass meine Halbschweter nicht damit zufrieden war und dann meinem Mann verklikert hat, dass ich verflucht bin und die ganze Welt auslöschen will. Somit wurde ich dann lebendig begraben und den Hyroglyphen nach hat er sie dann geheiratet und lebte glücklich mit ihr zusammen. Wenn du mich jetzt entschuldigst. Ich geh ins Bett." Ich stelle die Tasse in die Küche und will ins Zimmer gehen, als sie mich aufhält und in den Arm nimmt. Schließlich heule ich mich bei ihr aus. "Du bist jetzt nicht mehr alleine. Also sag uns, wenn was ist."

"Du erinnerst mich an eine gute Freundin." Mara grinst mich an. Das ist schön. Aber ruh dich aus. Morgen geht's ums Finale. Damit schiebt sie mich in mein Zimmer und macht die Tür zu. Seufzend lasse ich mich schließlich ins Bett fallen und begrüße das Reich der Träume.

Die verfluchte KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt