Essstörung - Die heimliche Sucht

Leicht wie eine Feder

Endlich war das Essen beendet und ich konnte in mein Zimmer gehen. Ich war froh alleine zu sein, denn ich hatte seit 5 Tagen nichts mehr gegessen und sterbe fast vor Bauchschmerzen. Ich lag mich gekrümmt ins Bett und hoffte auf eine Besserung. Es war 19:30 Uhr. Ich nahm mir vor um 20:00 Uhr noch bisschen zu Lena zu gehen und mich mit ihr weng zu unterhalten und ein wenig zu plaudern, sodass ich mich nicht ganz abgrenze. Um 22 Uhr ging ich ins Bett und war froh dort zu liegen,denn die Fahrt war ziemlich anstrengend gewesen. Ich schlief komischerweise sehr schnell ein. Aber so schnell wie ich einschlief, wachte ich auch wieder auf. Es war 01:09 Uhr nach meinem Wecker. Ich wurde durch fiese Bauchkrämpfe geweckt. Sie waren so stark, dass sie fast nicht aus zu halten waren. Ich weinte vor Schmerzen. Am liebsten würde ich jetzt Lena holen, aber ich konnte nicht aufstehen, ich lag gekrümmt im Bett und konnte mich nicht bewegen. Außerdem müsste ich dann Lena erzählen was los ist. Aber das geht nicht! Denn ich muss abnehmen,das war klar! Lena ist so dünn und so schön und neben ihr komme ich mir vor wie ein fetter Kartoffelsack. Deswegen darf ich auf gar keinen Fall etwas essen.
Trotz den starken Schmerzen schlief ich irgendwann ein und wurde um 08:00Uhr durch meinen Wecker geweckt. Ich ging auf Toilette und merkte, dass alle noch schliefen. Also legte ich mich danach auch wieder in mein Bett und schaute auf mein Handy. Eine neue Nachricht. Sie war von meiner besten Freundin, Lia. Ich schrieb mit ihr eine halbe Ewigkeit, sodass es schon halb 10 wurde. Ich zog also meinen Schlafanzug aus und suchte mir etwas schönes zum Anziehen. Anschließend setzte ich mich an den Schminktisch und schminkte mich. Um zehn Uhr war ich fertig mit allem und ging aus dem Zimmer. In der Küche sah ich, dass der Tisch schon zum Frühstück gedeckt war und sah Lena, welche mich mit einem netten "Guten Morgen" begrüßte. Okay, ich sage ihr, dass ich nichts essen will, dachte ich in meinem Kopf. Also begann ich an zu sprechen. " Lena?" "Ja?" “Ehh..morgens esse ich nie etwas. Du brauchst dir also nicht die Mühe machen“ versuchte ich zu sagen. “Okei, kein Problem“ entgegnete sie mir etwas misstrauisch.

In meinem Zimmer angekommen, stellte ich mich vor den großen Spiegel am Schrank und betrachtete mich sehr genau. Jedoch musste ich aufpassen, dass niemand ins Zimmer kam, denn ich stand in Unterwäsche dort und es gab keinen Schlüssel für die Zimmertür. Mir fiel es schwer mich anzuschauen, diesen ganzen Speck. Es war schrecklich.
Da ich nicht wusste, was ich den ganzen Tag machen sollte, suchte ich mir einen Chatroom für Leute, die auch abnehmen wollen. Ich wurde sogar nach einiger Zeit fündig. Der Chatroom hieß “Leicht wie eine Feder“. Hallo Sunny! Um in diesen Chatroom bleiben zu dürfen, musst du die Regeln akzeptieren. Diese lauten:
1. Egal was passiert, du darfst nichts essen.
2. Falls, aus irgendeinem Grund, es doch zum Essen kommen sollte, werde es so schnell wie möglich los!
3. Du willst leicht wie eine Feder werden, also erzähle keinem was von unserem Chatroom
4. Wir alle halten zusammen und niemand wird schlecht behandelt.

Das waren die Regeln. Wenn du sie Akzeptierst schreibe ein “Ja“ und wenn nicht ein “Nein“ und du wirst aus dem Chat entfernt.

Ich war begeistert von diesem Chatroom und schrieb sofort ein Ja. Es tat gut mit Leuten das gleiche Bedürfnis teilen zu können.
Sunny, wie ich sehe bist du eine echte Ana. Also HERZLICH WILLKOMMEN!

Ich war also nun bei Leute, die mich verstehen.