Kapitel IV

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Levis Sicht

Ohne weiteres vom Fehlen Erens Geldbeutel zu bemerken, fuhr er seine Arbeit bis 21 Uhr fort. Ein paar Gäste kamen, was ihn überraschte, dafür das sein Laden erst einen Tag offen hatte und seine Erwartungen nicht sehr hoch waren. Als er das Schild an der Eingangstür auf "Geschlossen" drehte, entschlich ihm ein erleichtertes Seufzen. Kurz zog er sich um, ein T-Shirt und eine einfache Jogginghose​ sollten funktionieren. Trotz der Erleichterung hatte es ihn Erschöpft, machte ihn gleichzeitig aber auch glücklich. Ein neuer Lebensabschnitt hatte begonnen. Doch als er den Geldbeutel auf seiner Theke auffand, nachdem er die Tische abgewischt und die Untensilen zurechtgestellt hatte, riss er förmlich seine von der Erschöpfung noch müderen Augen auf.

Zögernd entschloss er sich, den Geldbeutel zu öffnen. Schlicht war er, selbst hätte er es wahrscheinlich auch gekauft. Rotbraunes Leder war es, was ihm besonders gefiel, doch wollte er nicht länger diese markante Tasche bewundern. In diesem fand er auch schnell eine kleine Karte.

Eren Jäger
Ein kleines Bild von ihm war auch zu erkennen und schon reflexartig stieg er hoch in seine Wohnung. Irgendwo müsste er doch seine Nummer noch aufgeschrieben haben! Sich am Hinterkopf kratzend fand er diesen Zettel unter weiteten Notizen in seinem Nachttisch, die Nummer gab er auch schnell in sein Handy ein. Etwas skeptisch war er, da die Verbindung anscheinend nicht so gut war, kein schrilles Piepen zu entnehmen war.

Sein Handy zwischen seinem Kopf und seiner rechten Schulter klemmend schloss er Erens Geldbeutel. Etwas zuckte er zusammen als ein schrilles Piepen ertönte. Noch eins. Dann ein flüchtiges Atmen auf der anderen Seite der Leitung.

"Hallo?" ruhig war seine Stimme, gedämpft von den ganzen Hintergrundgeräuschen. Anscheinend waren sie in der Küche und kochten.

"Eren? Bist du es?"

"Ehm... Ja. Levi?"

"Genau. Du hast deinen Geldbeutel im Laden vergessen."

"Oh, soll ich ihn kurz abholen gehen?"

"Ich kann auch kurz zu euch. Ihr scheint beschäftigt."

"Na gut..." Die Adresse sagte er ihm, ein schnelles 'Bis gleich' war es, das das Gespräch beendete. Ohne zu zögern machte er sich mit dem Geldbeutel in der Hand auf den Weg.

Die Straßenlaternen in der tiefen Dunkelheit waren so anziehend, er hätte einfach stehen bleiben können und einfach die Stille genießen können. Nur ein paar Leute fand er in der Innenstadt auf, eine Gruppe von Jugendlichen die lachten und umhertaumelten. Starker Wind schlug ihn um die Ohren, dessen Kälte eine Gänsehaut auf seinem unangemessen gekleideten Körper breitmachte. Nach vielleicht 10 Minuten war das Haus in Sicht. Ein braunhaariger Junge wartete vor der Haustür, wie er schnell erkannte. Von der Ferne her konnte er aber sein Gesicht nicht erkennen. Dennoch war er wohl höchswahrscheinlich richtig.

Heichou In Love | Ereri FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt