Das Mädchen das der Teufel liebte.

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Nachdenklich stehe ich vor dem Fenster und blicke in den Himmel hinauf. Es gewittert. Die Wolken hängen tief im Himmel. Es fängt an zu donnern, gleich schlägt der erste Blitz ein. 1,2,3,4.. ich zähle bis zehn und wie erwartet rast der erste Blitz den Himmel hinunter.

Ich weiß noch wie ich als kleines Kind immer Angst vor Gewitter hatte. Ich kuschelte mich in mein Bett und zog mir die Decke bis unter die Nase und in dieser Position verblieb ich dann bis es vorbei war.

Das ist lange her. In dieser Zeit hat sich viel verändert,      -zu viel-  ..

Das Gewitter macht mir nichts mehr aus, im Gegenteil es beruhigt mich. Ich habe das Gefühl, als wäre es ein Teil von mir. Es scheint böse, und die meisten Menschen fürchten sich davor, wie auch ich es damals tat.

 Als ich elf Jahre alt war starb mein Vater. Ich habe ihn immer sehr geliebt denn er war einfach immer für mich da, tröstete mich wenn ich traurig war, half mir bei den Hausaufgaben, passte auf mich auf als ich krank war.. Er liebte mich einfach so wie ich war. Manchmal frage ich mich, ob er mich immer noch lieben würde, wenn er wüsste wie ich jetzt bin. Die Zeit nach seinem Tod war für uns alle,  -meine Mutter, mein Bruder, meine Großeltern - eine sehr schwere Zeit. Wer konnte uns dass schon verübeln? Wir hatten ein geliebtes Familienmitglied verloren! Auch für mich war es nicht leicht.

Ich war schon immer eher ein Einzelgänger, war bekannt für meine Wutausbrüche, meine Aggressionen und meine starken Eifersuchtsprobleme, aber so richtig fing alles erst vor zwei Jahren an. In der Schule redeten wir gerade über Sekten und so ein Zeug. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie interessierten mich diese Themen brennend und so forschte ich auch in meiner Freizeit darüber.

Irgendwann stoß ich auf eine Seite die Dämonen, Teufel und andere unterirdische Fantasiefiguren anbeteten und zu beschwören versuchten. Ich hielt das alles für Schwachsinn, aber so neugierig wie ich doch war musste ich es natürlich ausprobieren,  -auch wenn meine Freunde der Meinung waren es sei keine gute Idee. Andere Teenager fingen an zu rauchen oder zu trinken, ich verstand nicht wieso es dann so schlimm sein sollte wenn ich versuchte diese finsteren Kreaturen herauf zu beschwören wo es doch eh nur Schwachsinn war. Aber ich irrte mich. Eines Tages versuchte ich den Teufel herauf zu beschwören doch es passierte nichts.      - Noch nicht.      

Im Laufe der nächsten Wochen begegnete ich des Öfteren einem auf mich seltsam wirkenden Jungen. Er sah gut aus, er besaß braune Wuschelhaare, dunkle, braune Augen und einen durchtrainierten Körper. Er sah genauso aus wie ich mir immer meinen Traumprinzen vorgestellt hatte und zwar wirklich HAARGENAU! Als er mich dann um ein Treffen bei ihm zu Hause bat konnte ich mein Glück kaum fassen und so naiv wie ich war die Einladung eines mir völlig fremden Jungen anzunehmen sagte ich ja. Der Abend war perfekt bis er mir zu Nahe kam. Er wollte mehr, aber ich war noch nicht bereit dazu denn ich kannte ihn ja noch nicht einmal wirklich und als ich daraufhin "Nein" zu ihm sagte wurde er sauer. Er wurde so sauer dass er mich verfluchte.

Er sagte zu mir "Der Teufel soll dich holen! Ich will dich nie wieder sehen. Ich wünsche dir den Tod!"

Ich dachte mir nichts dabei Menschen sagen viel wenn sie wütend sind. Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht dass sich mein Leben aufgrund dieses Fluches vollkommen ändern würde, denn zu dem Zeitpunkt ahnte ich nicht wer dieser junge, gutaussehende Mann der diesen Fluch aussprach wirklich war.

Ich wusste nicht dass ich schon verloren hatte als ich versuchte den Teufel herauf zu beschwören, denn ich wusste ja nicht dass es diesmal tatsächlich funktioniert hatte... 

Ich entferne mich von meinem Fenster und lege mich in mein Bett. Was man im Leben nur alles falsch machen kann denke ich mir und falle langsam in einen unruhigen Schlaf..

Das Mädchen das der Teufel liebte.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt