Weigl & Bürki

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Wie jeden Tag ging Roman auch heute wieder ins Krankenhaus, um seinen Freund Julian zu besuchen. Und er hoffte jeden Tag aufs neue das dieser endlich seine Augen öffnen oder wenigstens ein Zeichen von sich geben würde. Warum Julian da eigentlich lag?

Sie hatten sich sehr gestritten, dabei ging es nur um eine Kleinigkeit. Doch dieser nur so kleine Streit hatte dazu geführt, dass Julian zu seinen Eltern fuhr. Doch dort ankommen, tat er nie.

Ein anderer Autofahrer übersah sein Auto und fuhr seitwärts in ihn rein. Julian wurde dadurch in seinem Sitz so eingeklemmt, dass er kaum noch Luft bekam und schließlich in Ohnmacht fiel. Der andere Fahrer ergriff sofort Fahrerflucht und nur ein unbeteiligter Fußgänger rief schnell einen Krankenwagen, der dann auch sofort kam.

Roman, der der vollsten Überzeugung war, nicht Schuld gewesen zu sein, machte sich dennoch ziemliche Sorgen um seinen Freund. Auch wenn dieser ihm viele heftige und gemeine Beleidigungen und Beschimpfungen an den Kopf geworfen hatte, liebte Roman seinen - wie er ihn immer liebevoll nannte - kleinen Wirbelwind. Und da er wusste, dass Julians erster Fluchtpunkt seine Eltern waren, rief er dort auch gleich an.

Doch die Nachricht, die er bekam, erschütterte ihn zutiefst. Julian hatte sie vor gut fünf Stunden angerufen uns gesagt, dass er auf dem Weg zu ihnen war. Doch er war immer noch nicht da. Auf Anrufe auf sein Handy ging auch nur die Mailbox ran, was total untypisch für Julian war. Er hatte sein Handy eigentlich so gut wie immer an.

Nur wenige Minuten später bekam Roman einen neuen Anruf, den ihn wahrscheinlich noch mehr erschütterte als die erste Nachricht.
"Bürki?", fragte er ins Telefon.
"Guten Tag Herr Bürki, hier spricht Doktor May. Sind sie der offizielle Freund von Herrn Weigl?"
"Ja, wieso? Was ist mit Jule passiert?", sofort wurde Roman panisch. Warum rief ein Arzt bei ihm an und fragte nach Jule?

"Ihr Freund erlitt einen Autounfall und liegt nun bei uns auf der Intensivstation. Mehrere Rippen sind gebrochen und haben so seine Lunge eingeklemmt. Dadurch hatte er kaum noch Luft bekommen und wir mussten ihm maschinell beatmen. Nur leider atmet er immer noch nicht, sodass wir ihn in ein künstliches Koma versetzt haben."

Nun musste der Schweizer ein paar mal kräftig schlucken. Sollte das wirklich war sein? Sollte sein kleiner Wirbelwind wirklich einen solchen Unfall gebaut haben?

Doch genau das war passiert und lag schon vier Wochen zurück. Noch hatte es Julian nicht geschafft selbst zu atmen, geschweige denn seine Augen geöffnet oder sich anderweitig geregt. Nicht mal einen Finger hatte er ein bisschen bewegt.

Trotzdem saß Roman jeden Tag so lange wie möglich am Bett von Jule und erzählt ihm die Dinge, die den Tag so über alles passiert sind, was bei Training geschehen ist und noch andere Dinge.

Auch heute saß Roman wieder auf dem Stuhl neben dem Bett, legte seine Hand auf Julians kalten Hände und fing an zu erzählen:"Ach Julchen, mein kleiner Wirbelwind, wann kann ich dich endlich wieder normal in den Arm nehmen? Ich vermisse dich schon so sehr.

Weist du, ich erinnere mich noch so genau an den Augenblick, in dem ich mich in dich verliebt habe. Erinnerst du dich noch an diese Opel Challenge, die wir gleich im ersten Jahr noch gemacht haben? Da hast du mit Pascal im Auto gesessen und ich und Gini mussten über seinen Fahrstil lachen. Doch dann hast du mich mit diesem Blick durchs Fenster angeschaut, da stockte mir fast der Atem. Es gibt ja Liebe auf Blick, ne? Aber für mich war es nicht direkt auf den ersten, sondern gerade auf diesen Blick. Ach, weiß auch nicht, wie ich das erklären soll, aber seitdem habe ich komplett anders für dich gefühlt und ich bin bis jetzt Nobby echt dankbar, dass er damals diese Challenge genau in diesen Teams gemacht hat.

Ach, ich wünschte einfach nur, dass du wieder deine Augen öffnen würdest und mich noch einmal mit deinem strahlenden Lächeln anschauen würdest.", Roman seufzte leise und redete dann weiter, "Weißt du Juli, die Mannschaft vermisst dich auch schon doll. Sie wollen dich auch gerne besuchen kommen, aber ich habe Angst, dass es dir dann zu viel wird. Aber sie richten dir immer ganz viele Grüße aus und sie fragen, wo ihre kleine Rakete denn bleibt. Es immer so still in der Umkleide und Auba lässt schon immer die Musikanlage aus, da du nicht da bist und die Lieder mit Chris und Felix laut und schief mitsingst......"

Oneshots Fußball boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt