Freunde fürs Leben

die Flucht

Hicks Sicht:
"Wir werden ihn springen lassen." Grop packt Owen mich an der Schulter und zerrt mich Richtung Tür.

"Nein! Das könnt ihr nicht tun, Viggo ist nicht mein Verbündeter!"

Verzweifelt versuche ich mich zu wehren, aber da ich noch nie der Kräftigste war, schiebt mich Owen einfach weiter.

Immer wieder schlage ich um mich und einmal treffe ich wirklich Owens Gesicht.

Das hat leider nur zur Folge, dass Owen mir den Arm auf den Rücken dreht und ich mich nicht mehr wehren kann.

Als wir an der Klippe ankommen haben sich schon viele Krieger dort versammelt und sehen mich mit Verachtung und Abscheu an.

Owen schupst mich in Richtung Klippe und bleibt ein paar Meter entfernt stehen, das Schwert in der Hand haltend.

"Liebe Krieger. Dieser Fremde wollte unsere Karte stehlen, darum verurteile ich ihn zum Tod."

Die Anführerin hält eine alte Schriftrolle hoch und ein Raunen geht durch die Menge.

Das sieht gar nicht gut aus... Es gibt nur eine Möglichkeit lebend aus diesem Schlamassel herraus zu kommen.

Schnell forme ich mit den Händen einen Trichter und ahme das Geräusch eines Nachtschattens nach.

Die Krieger um mich herum lassen sich davon nicht beeindrucken und Owen kommt auf mich zu.

Instinktiv weiche ich von seinem Schwert zurück, bis ich am Rand der Klippe ankomme.

Suchend blicke ich mich um, wo bleibt er nur?

Owen tritt einen Schritt vor und ich spühre die Schwertspitze an meiner Brust, in diesem Moment explodiert ein Plasmastrahl in mitten der anderen Krieger.

Ein schwarzer Schatten prescht durch die Menge und stürzt sich fauchend auf Owen.

Ich nütze das durcheinander um von der Klippe weg zu kommen und blicke mich um. Wo ist die Anführerin?

Hinter mir höre ich lautes Knurren und ich drehe mich um.

Ohnezahn hat sich über Owen aufgerichtet und es sieht so aus, als wenn er ihn töten will.

"Ohnezahn, Nein!" Er verharrt in seiner Position, Owen aufmerksam beobachtend.

Dann drückt er Owen mit der Kralle zu boden und brüllt ihm, die Zähne zeigend, ins Gesicht.

Nach einem letzten Knurren wendet er sich von ihm ab und stellt sich schützend an meine Seite.

Ich kann jetzt nicht fliehen, nicht ohne die Karte.

Als wenn sie meine Gedanken gehört hätte, tritt die Anführerin aus der Menge.

Sie musstert mich mit ihren kalten Augen, in der Hand hält sie immer noch die Karte.

Immer näher kommt sie, bis Ohnezahn warnend die Zähne bleckt.

Dann wirft sie die Karte zu mir. Überrascht fange ich sie auf und blicke verwirrt zu der Kriegerin.

Diese senkt langsam den Kopf, nach kurzem Zögern verbeugen sich auch die anderen Krieger.

Ähm, okee? Was geht den hier ab?

Unsicher senke auch ich den Kopf zu einem kurzen Nicken, dann beuge ich mich vor und flüstere Ohnezahn ins Ohr.

"Lass uns hier verschwinden!"

Die Menge weiter beobachtend steige ich auf.

Ohnezahn brüllt noch einmal und stosst sich dann von der Erde ab.

Erst als ich die Insel nicht mehr sehen kann, atme ich erleichtert auf.

Vorsichtig rolle ich die Karte auseinander und betrachte das gekritzel darauf.

Den Rest des Fluges schweige ich und studiere die Karte.