Kapitel 33 - Wie der Vater, so der Sohn?

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Ich hatte echt Glück gehabt in den letzten Tagen, als Draco nie etwas herausgefunden hatte. Die ganze Zeit hatte ich ihn überzeugen können, ich sei krank. Doch gut fühlte ich mich dabei nicht. Einerseits hasste ich es ihn belügen zu müssen und ihm die Wahrheit über seinen Vater nicht einfach zu verraten. Immerhin wusste Narzissa ja auch nichts davon. Lucius ruinierte seine Familie nur immer weiter.

Andererseits fühlte ich mich dem Tod nahe. Ich konnte mich kaum bewegen und musste mich zwingen, nicht ganz unfähig zu wirken.

Manchmal lag sogar einfach ohnmächtig im Bett, weil mein Körper einfach nicht mehr mitspielte.

Glücklicherweise konnte ich die Knochenbrüche mit Magie heilen und kleinere Verletzungen, doch der Schmerz in den Muskeln und anderen Bereichen verging nicht.

Vor allem der emotionale Schmerz den ich spürte. Lucius Malfoy hätte mich letzte Nacht, als alle geschlafen hatten, fast vergewaltigt. Und das nicht auf die harmlose Weise.

Nun fühlte ich mich schmutzig. Ich hatte mehrere Male am Tag geduscht, trotzdem bekam ich das Gefühl nicht los. Jedes Mal wenn Draco versuchte mir etwas näher zu kommen, lenkte ich ihn ab oder verweigerte ihm es sogar, weil ich den Dreck von mir nicht auf ihn übertragen wollte.

Zum Glück war heute der letzte Tag im Manor und morgen endlich die Abreise.

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Tränen liefen ununterbrochen meine Wangen hinunter. »Bitte. Bitte, ich flehe Sie an, lassen Sie mich in Frieden. Ich halte es nicht mehr aus.«

Sein bösartiges Lachen dröhnte durch den Keller. »Oho das gefällt mir. Noch einmal! Sag es noch einmal!«

Den Kopf in den Nacken werfend, schrie ich auf in Schmerz, als der Cruciatus-Fluch mich zum dritten Mal für heute traf.

Diesmal hatte er mich mit Ketten an die Wand gebunden, mit den Händen über dem Kopf und Füße zusammengefesselt.

Er kam auf mich zu. »Du hast unsere Blutlinie verunreinigt, du wirst meine Enkel verunreinigen. Glaubst du ich verzeihe dir so etwas? Du elendes Schlammblut«, spuckte er mir wortwörtlich ins Gesicht. »Sogar Draco glaubt nun, die 'helle' Seite sei das einzig richtige. Das stimmt aber nicht. Nur die Reinblüter können auf dieser Welt überleben!«

Der aufgetürmte Zorn der letzten Tage ließ sich jetzt blicken. »Wissen Sie eigentlich, was für eine Scheiße Sie labern?«, kreischte ich ihn voller Hass an. »Haben Sie eine Ahnung, wie dumm Ihre Vorstellung ist? Sie sind ein Narr, so etwas zu glauben!«

Seine flache Hand kam in Berührung mit meiner Wange und dann noch einmal auf der anderen Seite. Beide Male so fest, dass mein Gesicht zur Seite schwenkte.

Kraftlos ließ ich meinen Kopf hängen, ich war mehr als erschöpft. Am liebsten würde ich sterben.

Dann griff er mit zwei Fingern um meinen Mund und kniff hart zu. Ich stöhnte und schaute ihm in die Augen.

»Wage es ja nicht, mich als dumm zu bezeichnen«, schnaubte er, während er mit seiner Zunge über meine Lippen fuhr. Ich zuckte zusammen vor Schock und Ekel. »Deine Tricks mögen zwar bei Draco funktionieren, aber bei mir ganz sicher nicht! Mich kannst du nicht täuschen.«

Die Kraft wich weiter und weiter aus meinem Körper und es drohte für mich endlich das Licht auszugehen. Meine Augenlider wurden schwer, doch bevor sie ganz zufielen, zischte Schmerz erneut durch meinen Körper, als der Cruciatus-Fluch mich traf.

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Draco

Meine Augen schlugen mit einem Mal auf als mir das ständige Geräusch, das ich nicht ganz ausmachen konnte, auf die Nerven ging.

Dramione: Warum ist es so schwer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt