Kapitel 23 - Tschüsschen mit Küsschen

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Verdammt!

Er hatte das Gespräch mitgehört. Alles!

Und ich Verrückte, lag immer noch unter ihm und genoss es sogar.

Was zum Henker war los mit mir? Wann war es so weit gekommen, dass ich einen Jungen wie Malfoy oder überhaupt Draco Malfoy so an mich heranließ?

Sein Finger fuhr mein Gesicht herunter, was eine kribbelnde Spur hinterließ, von der ich wollte, dass sie für immer blieb.

Ich weiß, ich hatte sie nicht mehr alle.

»Also, wann ist es passiert?«, fragte er mich, während er nebenbei mein Gesicht genauestens studierte und keine meiner Bewegungen aus den Augen ließ.

Wäre es nicht Draco gewesen, sondern ein anderer Junge, hätte ich sogar fast geglaubt, dass er das nicht zu meiner Einschüchterung tat, sondern einfach weil er sich mein Aussehen für immer im Kopf verschließen wollte.

Aber da es nun mal nicht so war, konnte ich diesen Gedanken gleich verabschieden.

Genauso wenig konnte ich ihm meine Gefühle für ihn gestehen, wo ich doch selbst nicht wusste, was in meinem Gehirn gerade abging.

»Ich kann dir diese Frage leider nicht beantworten, da ... es noch nie passiert ist und wahrscheinlich auch nie passieren wird.«

Lügnerin

Ihn etwas zögernd anlächelnd, versuchte ich das schöne Gefühl seines Körpers auf meinem zu verstoßen. Ich meine, wie widerlich war das bitte?

Kein bisschen

Meine blöden Gedanken hörten nicht auf und die Schmetterlinge in meinem Bauch schienen auch auf Motorrädern und Panzern herumzufahren, was nichts veränderte. Alles brachte nichts.

Sein Körper bebte vor leisem Lachen. »Sicher?« Er änderte seine Position so, dass nicht nur mit seinen Beinen und halbem Körper auf mir lag, sondern nun ganz, also auch mit dem Bauch, auf mir lag. Wieso zum Teufel musste er mir das Leben immer so schwer machen? »Das heißt, wenn ich dich jetzt küsse, macht das überhaupt nichts?«

Ich spürte wie mein Herz stehen blieb. Wenn er mit küssen jetzt meinte, mich auf die Lippen zu küssen, dann würde das schon eine ganze Menge ausrichten. Nur mein Herz würde dann meiner Meinung nach etwas falsch ausgerichtet sein.

Lange starrte ich ihn einfach an und versuchte herauszufinden, ob er das ernst meinte. Er starrte genauso auf mich herab, nur dass ein klitzekleines Lächeln seine Mundwinkel umspielte.

Mein Herz raste inzwischen schon wie Pferde, die von einem Tornado verfolgt wurden. Das Blut rauschte laut in meinen Ohren und mein Gesicht fühlte sich so heiß an, wie eine Heizung, die auf fünf geschaltet war.

»Also?«

Plötzlich fühlten sich meine Augen, als wären sie von seinen Lippen angezogen. Ich schien förmlich nichts anderes mehr zu sehen.
Sie sahen so geschwungen und voll und so rosig aus, sie waren einfach perfekt.

Ich glaube, mein Gehirn hatte einen Kurzschluss.

Im ersten Moment starrte ich seine Lippen an und im nächsten lagen sie auf meiner Wange. Und dann auf meinem Hals. Und dann an meinem Ohr.

Die ganze Zeit spürte ich das Bedürfnis immer stärker werden, diese Lippen auf meinen zu spüren.

Natürlich nur um klarzustellen, dass ich nicht in ihn verliebt war, was sowieso unnötig wäre, denn ich wusste, dass es stimmte.

»Also, Granger«, raunte er mit einer so tiefen Stimme, die ich bei ihm noch nie erlebt hatte, was meinen Körper ziemlich anmachte. »Was hältst du davon?«

Dramione: Warum ist es so schwer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt