Verschwunden

568 60 3
                                    

Harry Pov

Seit genau einer Woche waren Louis und ich nun schon zusammen und jede einzelne Sekunde genoss ich. Es war normal geworden, dass er bei mir schlief. Na gut, normal war  das falsche Wort. Es war alles anderes als normal, es war immer wieder ein unglaubliches Gefühl neben ihm einzuschlafen und aufzuwachen. Jedoch konnte ich mir bereits nach einer Woche nicht mehr vorstellen jemals wieder ohne ihm im Bett zu schlafen.

Mein Wecker riss mich aus dem Schlaf. Bevor ich den Wecker ausschaltete wollte ich mich noch einmal eng an Louis kuscheln, doch er war nicht da.

Verwundert schlug ich die Augen auf. Außer mir war Niemand im Zimmer.

  >>Louis?<< Keine Antwort. Eilig turnte ich aus dem Bett und lief ins Bad, doch auch das war leer. Okay, ganz ruhig, sicher ist er nur zur Arbeit. Aber ohne mir eine Nachricht da zu lassen?

Ich griff nach meinem Handy. Null verpasste Anrufe und auch null Nachrichten. Kurzerhand entschloss ich, ihn einfach anzurufen.

Einige male klingelte es, dann ging die Mailbox ran. Gut, dann halt ne Sms.

]Hey, hab dich beim Aufwachen vermisst, wo bist du? :* Harry

Gespannt starrte ich aufs Handy, aber es wollte einfach keine Nachricht kommen. Vielleicht duschte er ja gerade. Ich entschloss abzuwarten, auch wenn es mir schwer fiel, und mich erst mal fertig zu machen für die Schule und vor allem erst mal den Wecker abzustellen.

Innerhalb einer halben Stunde machte ich mich fertig und lief zum Schulgebäude. Jule, Marcel, Luke und Niall warteten bereits.

  >>Ist irgend was passiert?<<, fragte Marcel direkt.

  >>Louis war nicht da, als ich aufgewacht bin.<<

  >>Ist heute Lover-Verschwinde-Tag?<<, fragte Luke.

  >>Wie?<<, harkte ich nach.

  >>Nialls Romeo ist auch über Nacht verschwunden.<<

  >>Er ist nicht verschwunden, sondern ...<<, fing Niall an. Wurde jedoch von seinem klingelnden Handy unterbrochen. Sofort ging er ran. >>Liam.<< Die Erleichterung war ihm anzusehen. Damit er in Ruhe telefonieren konnte, ging er einige Schritte von uns weg.

  >>Und?<<, harkte Jule direkt nach, als Niall zurück kam.

  >>Es gab einen Notfall in der Kanzlei und er bis eben keine Zeit sich zu melden.<<

  >>Ist ein verschwundener Lover ja schon mal wieder aufgetaucht mit vernünftiger Erklärung für sein Verschwinden.<<, kommentierte Luke.

  >>Wir sollten rein. Der Unterricht beginnt gleich.<<, wechselte Marcel das Thema. Aufmunternd lächelte Niall mich an.

  >>Er meldet sich sicher bald.<<

  >>Hoffentlich.<<, seufzte ich und folgte dem Iren ins Gebäude.

Der Schultag verging nur quälend langsam und noch immer keine Antwort von Louis. In den Pausen hatte ich ihm einige male auf die Mailbox gesprochen und während des Unterrichts Sms geschrieben, aber nie kam irgend eine Reaktion von ihm.

Ich war fest entschlossen ihn suchen zu gehen und ihn auch zu finden. Jule wollte mich begleiten. Während Luke und Marcel ins Kino wollten und Niall einen Aufsatz schreiben musste. Anschließend wollte er sich mit Liam treffen.

  >>Harry, wir laufen jetzt schon zwei Stunden  durch die Stadt und haben nicht mal eine Spur von Louis.<<, jammerte Jule. >>Weiß du denn nicht wo er wohnt?<<

  >>Nein.<<, gab ich zu. Aus irgend einen Grund war er immer bei mir, aber ich noch nie bei ihm.

  >>Na ganz toll und jetzt?<<

  >>Er muss doch irgend wo sein.<<

  >>Ist er sicher auch, aber wo auch immer er ist, wir sind nicht an diesem Ort.<<

  >>Du bist echt nicht hilfreich.<<

  >>Ich hab halt keine Lust zwei Stunden sinnlos durch die Gegend zu irren.<<

  >>Dann geh doch nach Hause.<<

  >>Mensch Harry ...<<

  >>Entschuldigung.<<, sprach uns ein Mann an. >>Ich hab zufällig gehört, dass ihr Jemanden sucht?<<

  >>Ja, und?<< Misstrauisch betrachtete Jule den Mann. Er trug eine normale Jeans mit Turnschuhen und einem blauen T-Shirt. Wahrscheinlich war er so Ende Dreißig.

  >>Ich wüsste, wo ihr suchen könntet.<<

  >>Und was springt für sie dabei raus?<<,harkte Jule weiter nach.

  >>Wie wärst mit zwei Euro?<<

  >>Zwei Euro?<<

  >>Ja, ich hab mein Geld Zuhause vergessen und mit zwei Euro würde ich zumindest nen Kaffee kriegen. Mehr will ich ja gar nicht.<< Schulterzuckend reichte ich ihm zwei Euro.

  >>Harry...<<, fing Jule an.

  >>Was denn? Ein Versuch ist es Wert. Also?<< Abwartend sah ich den Mann an.

  >>Kennt ihr die alte Psychiatrie?<<

  >>Da ist er ganz sicher nicht.<<, meinte Jule.

  >>Vielleicht nicht, aber dort leben Leute, die kennen so gut wie jeden in der Stadt und wissen, wer wo wohnt.<<

  >>In der geschlossenen Irrenanstalt leben Leute?<<

  >>Glaubt es oder auch nicht. Ich hab selbst schon einige male ihre Dienste in Anspruch genommen. Einige von ihnen machen es umsonst, andere verlangen etwas dafür.<<

  >>Was meinen Sie mit etwas?<<, fragte ich.

  >>Verschieden. Es ist nur ein Tipp, wenn ihr nicht wollt, müsst ihr ja nicht hin gehen.<<

  >>Wollen wir auch nicht.<<, entschloss die Brünette. Ich war allerdings anderer Meinung und bereits auf den Weg dorthin. >>Harry!<<

  >>Ich geh dahin!<< Vor sich hinmurmelnd folgte sie mir.

Mörderische Liebe [Larry / Niam]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt