Prolog: Der Ursprung

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Zur Zeit der alten Griechen waren viele Philosophen und Mathematiker am Werk, die die Welt revolutionieren wollten.
Sie hatten Pläne, Ideen und auch Träume.
Diese Träume häuften sich immer mehr an, bis aus ihnen eine Wolke entstand. Aus dieser entsprang der erste Traumdämon: Oneiroi, die sogenannte "Göttin der Träume."

Oneiroi war bekannt für ihre Selbstlosigkeit und ihre Güte. Sie half allen Menschen in Griechenland und auf der ganzen Welt, damit sie ihre Träume erfüllen konnten.
Man sagte sich, wenn man eine schwarze, glitzernde Feder am Boden findet, ist sie ganz in der Nähe. Dazu erkannte sie an ihren schwarzen Schwingen und ihrem silbernen, langen Haar.
Sie erfüllte jeden Traum, außer die, die anderen Menschen schaden würden. Somit bekamen die Rachsüchtigen und Mordlustigen Oneiroi nie zu Gesicht und hielten sie für eine Legende. Bis zu jenem Tag...

Jahrhunderte später, zur Zeit des Mittelalters, half die kleine Oneiroi noch immer den Menschen, die verzweifelt ihren Träumen nachrannten. Dafür gaben die Leute ihr Unterschlupf als Schutz vor den Drachen, den gefürchteten Widersachern der Traumdämonen, und Verpflegung. Die Legende hatte sich in jedem Dorf und jeder Burg herumgesprochen und brachte einen Jäger auf den Plan, Oneiroi zu stellen und sie für seine Träume zu nutzen: Wolff.

Wolff war ein grausamer Jäger mit trauriger Vergangenheit. Seine geliebte Tochter sowie seine Frau wurden brutal von einem anderen Jäger abgeschlachtet. Wolff war seitdem auf einem Rachefeldzug und würde sogar seinen letzten Tropfen Blut dafür geben, Oneiroi zu sehen und so seinen Traum in Erfüllung gehen zu lassen.
So lief er durch den Wald an die berühmte Traumquelle, von der die Leute sich sagten, dass der kleine Traumdämon dort leben würde.
Doch es gab keine Spur von Oneiroi. Nicht eine einzige Feder lag auf dem Boden.
Wolff brüllte wütend durch den Wald, als plötzlich aus dem Wasser eine kleine Gestalt eines Mädchens herauspurzelte. Silbernes Haar, schwarze Schwingen...es war Oneiroi.
Wolff fiel vor ihr auf die Knie und bat sie, seinen Traum zu erfüllen, sodass der andere Jäger qualvoll sterben würde. Doch Oneiroi weigerte sich, sie könne so einen grausamen Albtraum nicht erfüllen.
Wolff sah sie wütend an und packte sie am Kragen und zog sie mit seinen starken Armen in die Höhe, sodass sie direkt auf sein zersaustes, vom Blut verklebtes schwarzes Haar und in seine Gelben Augen blicken konnte. Er hielt ihr einen Pfeil mit Drachenblut, eine Säure für Traumdämonen, an den Hals und Oneiroi zwang sich zu einem riskanten Rettungsmanöver, welches ihr das Leben kostete.
Sie teilte sich auf, als der Pfeil sie traf und so entstanden die ersten Traumdämonen und ihre Clans.

Die Neko (Katzen) erhielten die Macht, im dunkeln zu sehen und bald übten sie auf ihre Mitlebewesen eine beruhigende, fast charismatische Wirkung aus.

Die Shika (Rehe) bekamen die Zauberkunst der ersten Traumdämonin.

Die Tori (Vögel) erbten ihr handwerkliches Geschick sowie ihre Fähigkeit zu fliegen und scharf zu sehen.

Die Batto (Fledermäuse) lernten auch das Fliegen, jedoch konnten sie auch ohne Augenlicht sehen und ihre Gegner mit Schreien betäuben.

Die Koi (Fische) wurden zu Wasserwesen mit großer Weisheit, die mit allen anderen Clans kommunizieren.

Und die Hana (Blumen) erhielten die Fähigkeit, Heilzauber anzuwenden und kümmerten sich um Lebensmittel und Kräuterkunde.

So verschied Oneiroi und Wolff wurde durch die Macht der Teilung zum ersten Albtraum, ein Geist in Form eines Tieres, der die Menschen und Traumdämonen jagte und befiel.

Und so gingen Jahre ins Land und bis heute leben die Traumdämonen unter uns. Einige von ihnen leben versteckt im Wald, während andere das Leben in der Stadt auskosten. Sie nutzen ihre Mächte, um die Menschen glücklich zu machen, wie Oneiroi es damals getan hatte.
Natürlich gab es auch hier wieder schwarze Schafe, die aber schnell von den Clananführern gefangen genommen und umgeschult wurden.

Und genau in dieser Zeit fängt die Geschichte der Hana Shikimono und des Shika Shiro an...

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