1. halt: Kingscross

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7:30
Seine Hände zitterten und sein Atem ging hektisch. Wie viele vergangene Tage hatte er diesem hier gewidmet? Wie viele Stunden war er wach und ließ seine Gedanken um die nächsten 15 Minuten gleiten? War nicht letztlich alles auf diesen Moment hinaus gelaufen? Hatte sein Leben von der Geburt an nicht nur auf diesen Moment hingearbeitet?
Er zog den schwarzen Mantel enger um die schmalen Schultern. Es war kalt. Der Luftzug der einfahrenden Züge zerzauste sein Haar.
7:35
Der Zeiger der großen Uhr lief unaufhörlich auf die 45 zu. Bei dem Gedanken an das kommende begann er zu schwitzen... Man würde ihm seine Entschlossenheit nicht anmerken doch tatsächlich zweifelte er nicht einen Moment an seinem Vorhaben.
7:40
Wieder ließen sich die Zeiger keine Zeit und rasten unaufhörlich auf einen Moment zu. Ein letztes Mal fasste er Mut und begann sich in Bewegung zu setzen. Die Furcht die ihn nun seit mehr als 9 Jahren als Freund ansah wich mit einemmal. Er fühlte sich stark. Seine Hände wurden ruhig und sein Atem scharf. Er richtete sich auf, wischte  die Tränen die sich unbemerkt einen Weg in sein Gesicht gesucht hatten weg.
Er war stark.
Er war mutig.
Er war Herr über sich. Innerlich Strecke er all den Ereignissen die sein Leben unlebenswert gemacht hatten die Zunge raus. Dem bösen Demon der ihn tyrannisierte verpasste er einen Schlag in die fresse.
Er war nicht mehr klein.
7:45
All dies durchflutete seinen Kopf als er sich in Bewegung setzte. Die Außenwelt nahm er gar nicht mehr war.
Er hörte nicht den herannahenden Zug.
Er hörte die Schreie der anderen wartenden nicht. Er wurde zum Engel. Er konnte förmlich spüren wie die Flügel die er schon viel zu lange versteckt hielt sich ihren Weg bahnten. Er rannte, flog. Immer weiter auf den heran brausenden Zug zu. Die Sekunden wurden zu Minuten, Minuten zu stunden, Stunden zu Tagen. Dieser winzige Augenblick zog sich unendlich in die Länge. Das Gedanken Wirrwarr welches seinen Kopf beherrschte zerviel. Wurde dünner. Fäden lösten sich. Zusammenhänge wurden zu Staub. Verflechtungen entflohen ins nichts. Sein Kopf wurde nun einzig alleine von einer schwarzen leere gefüllt die nie wieder weichen sollte.
Und dann ... der Aufprall. Hart trafen Knochen, haut und Fleisch auf Eisen, stahl und Glas.

Die schwärtze wanderte löschte jeden schmerzt aus und fand binnen Sekunden ihren Weg durch den Körper. Sie sog alles ein, war warm  und willkommen. Wie ein alter Freund empfing sie ihn.
Es war der Tod. Er hatte sich denn Mann zurück geholt. Ihn sein eigen gemacht. Und der letzte Hauch Dasein des Mannes wich, verschwand. Wurde zu Luft, Wind, Sonne.

Hämisch sah der Tod auf den Bahnsteig. Wie sie alle hektisch herum wuselten. <oh Gott da hat sich einer auf die gleiße geworfen.> ...
<Da ist einer gesprungen> All diese unbedeutenden Worte. Diese ganzen Kreaturen schienen eins nicht zu verstehen egal wie wichtig sie wahren, Wie viel Geld sie hatten, welcher besitzt ihnen gehörte. dies alles lief nur auf einen Moment hin. Den Moment wo sie in seine Arme gleiten würden.

Also wozu lernen, arbeiten, Dinge studieren?
Es endet doch sowieso in dem er euch zu seinem eigen macht.

Never mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt