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Die Woche verging wie sie vorher beging. Auf eine gewisse Art aufbausend, nervig und Chaos im Kopf. Und das alles durch eine einzige Person. Nun ja glücklicherweise haben wir nicht so viele Fächer miteinander, wie ich vorher bemerkt habe und so hatten wir nicht viel miteinander zu tun. Ja es nervt mich trotzdem. Und ja ich wünschte er wäre nicht hier. Nicht nur, wie er sich am ersten tag benommen hat. Sondern auch weil er Erinnerungen hervor bringt. Und damit nicht alles über ihn, Finnley geht, geht es diesmal um meinen Vater. Den besten Menschen, denn ich kenne... oder eher kannte. Ja und das selbst wo er vor jahren gestorben ist. Denn die Erinnerungen gehören meist zu ihm. Ich meine, er War und ist es immer noch, denn vergessen kann ich ihn nicht, der wichtigste Mensch in meinem leben. Nun ja, meine Mutter spielt da auch noch mit aber für sie bin ich ein fremder... sozusagen. Denn wenn ich sagen würde, ich bin ihr Kind, würde es heißen sie hat Gefühle für mich... doch seit längerem ist es nicht mehr so... okay vielleicht gibt es diese herzlosen Menschen, die ihre Kinder nicht lieben aber so eine ist meine Mutter nun auch nicht. Nicht von Beginn an. Und ich weiß, tief in ihr hat sie doch Gefühle.... diese zeigt sie nur nicht. Diese so wie jegliche andere nicht.

Eine träne nach der anderen kullerten aus meinen Augen und somit schloss ich das Buch. Mein Tagebuch. Diesmal hatte der Eintrag keine Begrüßung oder ein Abschied denn ich war nicht gerade begeistert von allem, was geschah. Ich wusste nicht was ich schreiben sollte und somit dachte ich mir einfach, dann lasse ich die Begrüßung auch mal weg. Und der Schluss kommt vielleicht noch, oder auch nicht.
Vielleicht sollte ich es einfach sein lassen. Was bringt mir ein Tagebuch, helfen tut es mir ja eh nicht. Freunde? Wenn ich so was nur hätte... vielleicht würden sie mir auch nichts bringen?
Finnley hat ja auch nur alles komplizierter und grässlicher in meinem leben gemacht.
》nun denn...《 seufzte ich und setzte mich auf. Ich schaute aus dem Fenster und angelte meine Tasse mit meinem fast kalten Tee. Naja kalt ist er mir eh oft lieber...
Draußen regnete es und dieser trommelte auf der Fensterscheibe so wie auf das Dach. Es war laut doch ich liebte es, ich wartete nur noch auf das kommende Gewitter. Damit würde ich mich schön beruhigen können. Aber bis dahin angelte ich mein Buch "Kämpferherz - die gespaltene Seele" ein Meisterwerk, wie ich fand. Und fing an es zu lesen.

Plötzlich hörte ich Geschrei von unten. Mein erster refleks war aufzustehen und runter zu rennen, doch ich hielt mich ruhig und lauschte. Ich hörte zwei Stimmen von unten, eine... Die war ganz sicher die von meiner Mutter, die andere konnte ich nicht zuordnen aber irgendwohin kannte ich sie. Sie sprachen nicht normal, es war eher Geschrei. So leise ich konnte legte ich mein Buch und die Tasse zurück auf mein Schreibtisch und stand auf. Ich war neugierig, keine Frage. Wir bekamen selten Besuch und selten erklang dieser so laut. Auf Zehenspitzen schlich ich mich, auf den knarzigen Boden, bis zum Treppengeländer. Wow... Ich sollte wohl öfters in diesen Moment gesteckt werden, wo der Boden nicht so knarzen darf... Dann müsste ich nicht immer durchs Fenster klettern und anschließend mir die Mühe machen runter zu klettern ohne schrammen zu bekommen. Nun ja der Boden machte nicht all zu viele geräuche und ließ mich unendeckt bleiben. Doch die Stimmen verstummten... und dies für eine längere Zeit. Umsonst war meine Zehenspitzen Aktion. Umsonst. Ich hörte wie die Tür sich öffnete und zugeknallt wurde. Schade, dass mein Zimmer auf der falschen Seite lag, ansonsten hätte ich weiteres beobachten können.
Ich rieb mir die Augen passend zum ersten Donnern schaute ich aus dem Fenster und machte mich auf dem weg zu dem. Nach wenigen Sekunden herellte ein Blitz die Dämmerung und mein zimmer. Das Gewitter war noch etwas fern, dass wusste ich. Die blitze würden noch etwas dauern bis sie wirklich schön waren. Ja, für mich gab es einen Unterschied.
Ich hatte also noch zeit mir einen Tee zu machen und meine regensachen raus zuholen. Ich machte das immer, manche sagten dies wäre gefährlich... doch passiert ist mir noch nie was. Ich brauchte diesen adrenalinschub.

Der stille HilferufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt