„[...] Man muss kein studierter Heiler sein, um seinen Mitbürgern helfen zu können. Eine einfache Grundausbildung reicht, um selbst Hausfrauen die grundsätzlichen Konzepte einer erfolgreichen Krankheitsbekämpfung klar zu machen. Mit diesem Buch versprechen wir Ihnen, dass sie innerhalb von wenigen Wochen 100 kleine Krankheiten im Haushalt kurieren können. [...]"
-(Maurel Caios, 2. Hofmedicus im 80. Jahr von Kaelchon, „Große Hilfe für kleine Beschwerden", ein ausführlicher Band, entwendet aus der Palastbibliothek)✥✥✥
Ich wachte zu Kopfschmerzen auf, die sich selbst meine Mutter mit Rila-Branntwein nicht hätte antrinken können.
Ich konnte nicht einmal blinzeln, so dumpf pochte es in den Schläfen. Meine Muskeln waren schwer und taub, obwohl mich jemand auf weichen Grund gelegt hatte.
War ich hier eingeschlafen? In einem Bett?Eher nicht. Ich hatte meiner trüben Erinnerung nach seit zwei Wochen nicht mehr in einem Bett geschlafen und woher sollte Lewi mitten in der Wildnis ...
Mit einem Schlag trafen mich meine letzten Minuten und meine Lider flogen auf. Um mich herum drückte die Dunkelheit, doch im Schatten über mir machte ich einen niederen Dachstuhl aus.
Einen mir unbekannten Dachstuhl.
Mir rutschte ein resigniertes Stöhnen heraus.
Hastig strampelte ich die unterschiedlichen Decken von meinem Körper, die dort jemand aufgehäuft hatte, um mich gegen die Kälte zu schützen, und schwang die Beine über den Bettrand.
Anscheinend mit ein wenig zu viel Enthusiasmus, denn ich schaffte es zwar in eine stehende Position, doch schon im nächsten Moment taumelte ich nach vorne und prallte gegen etwas.
Oder jemanden.„Weißt du, es wäre besser, wenn du das Ganze ein bisschen langsamer angehen würdest. Ich bezweifle, dass ich bereits alles Brabanen-Gift aus deinem Körper bekommen habe. Nicht, dass das Buch eine genaue Anleitung dazu geben würde", erklärte Ravn, ehe er mich mühelos von den Füßen hob und zurück ins Bett trug.
Ich hätte ihm gerne eine schnippische Antwort gegeben, doch mein gesamtes Sichtfeld drehte sich schlimmer als der Inhalt eines Alchimisten-Topfs. So musste ich mich erst einmal damit zufriedengeben, dass er mir zwar mehr Kissen in den Rücken stopfte, damit ich aufrecht saß, aber die Anzahl der Decken über meinem Körper verdoppelte.
„Brabanen-Gift ist tödlich", fast hätte ich meine eigene Stimme nicht erkannt, so rau und krächzend kam sie aus meinem Mund. Sie vollbrachte sogar das Wunder, Ravn ein leises Lächeln abzuringen, während er weiter hinten im Raum herumwühlte.
Was tat er da? Und in wessen Haus waren wir hier?
Beiläufig suchte ich im Dunkel nach meinem Schwert. Jemand hatte eine Irrlichtleuchte aufgestellt, doch so klein der Raum sein mochte, das Irrlicht schaffte es kaum, Ravns schwarze Haare vom Hintergrund abzuheben.
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Jagd der Verfluchten Kinder- Die Rebellentochter
Fantasy„Ravn, was ist deine Begabung? Ich will nur sicher gehen, dass du nicht in meinen Kopf schauen kannst ..." „Wieso? Denkst du an etwas Schmutziges?", sein Grinsen kehrte genauso plötzlich zurück, wie es eben verschwunden war. Er wackelte mit den Aug...