11- "Genug!"

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„[...] Und wer jemanden tötet, der soll kein Glück mehr finden. Er soll keinen Tag mehr erleben, an dem nicht das Gesicht des Opfers ihn heimsucht. Jede schöne Erinnerung bleibe ihm verwehrt, bis sich ein gnädiges Schwert findet, dass diesem sündigen Leben ein Ende bereitet und ihn zum Gericht der Göttin Erib schickt. [...]"

(Auszug aus den Altar-Schriften über Sünden und Sühnen. Vers 233b)

   ✥✥✥

           „Lewi, nein!" Im letzten Moment schaffte ich es, den schwingenden Schwertarm meines Bruders unter Einsatz meines gesamten Körpers zu stoppen. Oder, um es weniger heldenhaft zu formulieren: Ich katapultierte mich aus dem Bett gegen ihn.

Lewi fing mich freundlicherweise auf, sonst hätte mein Gesicht heute doch noch Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Seine blauen Augen schimmerten grünlich im Schein des Irrlichts.

„Danke", nuschelte ich, als er mir ein ungeschickt auf die Füße half. Warum hatte ich noch keine Kontrolle über meine Muskeln?

„Lewi, was machst du hier?", Ravns Stimme klang erstaunlich ruhig, wenn man einmal darüber nachdachte, dass mein überlegter Bruder versucht hatte den Kopf seines Freundes abzutrennen.

„Landol. Als wir merkten, dass Lya nicht mehr Wache hielt, haben wir ihn sofort nach ihr suchen lassen", knurrte Lewi ihn an, den Griff um sein Schwert verstärkend.

„Landol? Beanna hat den Spürhund nach mir geschickt?"

Aus irgendeinem Grund sah er mich anklagend an. Hätte ich ihm das sagen sollen?
Oh, übrigens Ravn, ich war gar nicht allein auf der Suche nach dir, Lady Beanna hat meinen Bruder mit einem ganzen Trupp ausgestattet, der nicht weit von hier kampiert.'
Vielleicht. Wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte.

„Ich verschwinde." Die Kälte in Ravns Stimme gab meiner Sorge Recht. Noch bevor ich ein weiteres Wort hervorbrachte, hatte Ravn seinen Beutel geschnappt und die Irrlichtleuchte gegriffen, während Lewi mich wieder aufs Bett schubste.

Seine Schwertspitze kam zwischen Ravns Schulterblättern zum Ruhen. Das grünliche Licht tanzte ungleichmäßig durch den Raum.
„Du wirst nirgendwo hingehen, Sinner, außer zurück zur Burg der Kinder."

Ravn gefror in seiner Bewegung.

Mühsam rappelte ich mich auf.
„Lewi, er ist es nicht", war alles, was ich unter Ravns beschuldigendem Blick herausbrachte. Schuldig wandte ich mich ab und zwang mich zur Konzentration. Lewi mochte ein über-ehrgeiziger Soldat sein, doch er war nicht gewissenlos. Man konnte mit ihm reden.

„Er ist kein Verfluchtes Kind. Er hat mir das Leben gerettet." Der letzte Teil war am schwersten heraus zu bringen. Nicht, weil ich zu stolz wäre, sondern weil Ravn aussah, als würde er diese Entscheidung noch einmal überdenken. Mein Mund wurde trocken.
Doch Lewi schaute nicht in meine Richtung. Stattdessen kaute er mal wieder auf seiner Unterlippe herum.

Jagd der Verfluchten Kinder- Die RebellentochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt