✨[23] the road so far...✨

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Louis

Langsam lief ich wieder zurück nachhause. Ich war einfach nur fertig. Ich hatte mich so sehr in die ganze Situation reingesteigert, einfach nur weil ich ihn so sehr liebte und er hat mich nur verarscht, wovor ich von anfang an schiss hatte. Dachte ich jedenfalls. Ich dachte er hatte 'hilf mir' geschrieben um mich zu locken und mich auf diese Art und Weise abzuservieren. Ich dachte er hat mich durch Leander ersetzt und sie würden sich jetzt über mich lustig machen. Ich dachte er wäre ein Arschloch und ich dumm und unnütz. Ich habe mich gehasst dafür dass ich ihn liebte und so ein Drama daraus machte.
Bis ich in unserem Vorgarten ankam und einen Zettel fand. Und zwar nicht nur irgendeinen Zettel sondern den, den ich ihm an Weihnachten gab.
Komplett verwirrt hob ich ihn auf und klopfte den dreck ab. Der Rasen um den Zettel herum war aufgewühlt und es waren verschiedene Fußabdrücke zusehen. Um genau zu sein zwei.
Unscharf  starrte ich immernoch mit dem Zettel in der Hand den Boden an und überlegte.

Harry würde nicht einfach den Zettel wegwerfen.
Harry würde mich nicht einfach austauschen.
Harry würde mich nicht ignorieren.
Harry würde nicht ohne Grund 'hilf mir' schreiben.
Harry war kein Arschloch, er war toll.
Und wenn war ich viel zu Stolz um Harry einfach fallen zu lassen.

Entschlossen stopfte ich den Zettel zurück in meine Hosentasche und stampfte erneut den Weg entlang den ich vorher schon zweimal gelaufen war.
'Es wird für alles eine Erklärung geben.'
Und die würde ich auch bekommen.

Die Schmerzen an den Händen ignorierend kletterte ich erneut den Baum herauf und positionierte mich so dass ich erstmal reinsehen konnte.
Scheinbar war Harry diesmal allein, also nutzte ich die Chance und lehnte mich ein stück vor um den Ast gegen das Fenster zu schwingen. Nach dem dritten mal klappte es und ein von dem klirrenden Geräusch erschrockener Harry der auf dem Bett saß drehte sich zu mir um. Seine Augen begannen förmlich zu strahlen udn er sprang mit einem verstohlenen Blick auf und lief zum Fenster um es zu öffnen. Als dann das Tageslicht an sein Gesicht kam gefroren mir alle Adern.
"Harry." hauchte ich wehleidig und sah mir jedes Detail seines Gesichts an. Seine Nase war geschwollen, seine Lippe aufgeplatzt, eine Beule zierte seine Stirn und ein Veilchen sein Auge; und trotzdem war er für mich immernoch wunderschön.
"Harry was ist hier los, du glaubst gar nicht was alles in mir vorgeht." erklärte ich kurz und leise mein Gefühlschaos, welches mich wieder einholte.
"Ich weiss nicht wann er wieder kommt, i-ich." krächzte er mit Tränen in den Augen.

Scheiße tat mir das weh ihn so zu sehen.

"Alles gut Harry, erzähl wie du möchtest."
Dankbar nickte er während er sich auf die Fensterbank lehnte und ich immernoch im Baum chillte.
"Ich hab Leander ziemlich vernachlässigt und er hat sich gefragt wieso. An Weihnachten stand er vor dem Haus und hat uns gesehen beim, naja, küssen." er lief rot an was mich leicht zum schmunzeln brachte.
"Vor dem Fenster der Schatten, das war nicht deine Familie, das war er der vor deiner Familie geflüchtet ist. Draußen hat er mich abgefangen und mitgenommen in irgendeine Nebenstraße, er hat mich verprügelt und beleidigt...wie mein Vater." , er stockte kurz und holte tief Luft.
"Er meinte dass ich ihn nicht für sowas Ekeliges sitzen lassen darf und er mir zeigt was passiert wenn man ihn verarscht. Er sperrt mich hier ein weil er weiss dass meine Familie nicht da ist und ich bin zu schwach. Als er erfahren hat dass ich irgendwie an mein Handy gekommen bin und dir geschrieben habe hat er mir auf die Nase geschlagen." Er zeigte mit einem Finger auf seine angeschwollene Nase, darauf bedacht sie nicht zu berühren.
"Ich weiß nicht ob sie gebrochen ist, es fühlt sich jedenfalls so an."
Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte, weswegen ich ihn einfach nur ansah. Kopf schüttelnd fasste ich mir angestrengt an den Kopf und riev mir durch die Haare.
"Bitte sag mir du Idiot bist schon auf die Idee gekommen auf dem Fenster zu klettern.", fiel es mir dann ein.
"Klar, ich bin allein nur zu schwach." antwortete er müde und ich rappelte mich sofort auf um ihm entgegenzukommen.
"Wo ist er jetzt?"
"Ich glaube er ist unten und schläft oder so, wir müssen also leise sein." sagte Harry, der sich gerade auf machte sich aufs Fensterbrett zu setzen.
So weit ich konnte streckte ich mich über den dünner werdenden Ast und hielt ihm meine Hand hin.
"Du nimmst meine Hand und ruscht zu schnell es geht hier rüber damit wir nicht einkrachen.", erklärte ich ihm meine Strategie.
"Was ist mit deinen Händen Lou?"
Mein Blick fiel ebenfalls auf die demolierte ausgestreckte Hand, dich ich winkte nur ab.
"Erzähl ich dir nachher."
"Okay."

Meine Idee schien zu funktionieren und er kam unfallfrei bei mir an sodass wir gemeinsam den Baum runterklettern konnten. Unten umarmten wir uns erstmal fest, darauf bedacht den anderen nicht zu verletzen. Mein Gesicht versteckte ich in deiner Halsbeuge und ich schloss die Augen.
"Ich hab dich so vermisst."
"Ich dich auch." hauchte ich und öffnete die Augen. Mein Blick huschte den Baum hoch zum Fenster hin und ich erschrak ängstlich.
"Harry, los, los, los!" drückte ich ihn von mir uns zog ihn hinter mir her. Leanders Gesicht am Fenster wo Harry eben noch stand war verschwunden und wir hatten nur noch wenigen Vorsprung.
"Ich weiß du kannst nicht mehr, aber wir müssen rennen Harry, nur bis zu mir Nachhause, da kann er uns nichts tun!" rief ich während ich so schnell lief wie noch nie. Harry schien auch auf Reserve zu rennen, dennoch war er fast schneller als ich mit seinen langen Beinen.
Immer wieder drehte ich mich um beim laufen um zu sehen ob er uns gefolgt war, jedoch tauchte er erst eine Straße von meiner entfernt in unserem Sichtfeld auf und ich munterte Harry siegessicher auf.
"Wir habens gleich geschafft Haz!"

Ich schloss in Windeseile die Tür auf und hinter uns doppelt ab und begann in einem herrischen und unangenehm lautem Ton durch das Haus zu schreien.
"MACHT ALLE FENSTER ZU UND ROLLOS RUNTER! SOFORT!"
Erschrocken von meinem Ton stand Harry wie ein Reh neben mir und beobachtete mich wie ich durch das Haus lief. Meine Mum tauchte sofort auf und machte was ich gesagt hatte ohne groß zu fragen, meine Schwestern ebenfalls; und ich liebte sie in dem Moment so unglaublich sehr dafür. Währenddessen lief ich zur Tür die in den Garten führte und schloss sie ebenfalls zweimal ab.
Nachdem ich uns sicher fühlte nahm ich Harry erstmal in den Arm.
"Jetzt lernt er mich, den Giftzwerg, erst richtig kennen."

louis ist aber auch ein mähdrescher.
ok nein aber die vorstellung wie er wie ein löwe seine familie und harry beschützt ist schon süß 🌚

btw will ich nicht dass die story zuende geht iwie .-. deswegen zöger ich das wahrscheinlich bisschen alles noch hinaus in den nächsten kapiteln 🤷🏼‍♀️

übrigens ist diese story auf FUCKING #3 in Poesie. ich hab mich so hart darüber gefreut das glaubt ihr gar nicht, danke für alles ♥️
LOVE LOVE LOVE; mel xx

still falling for you ❦ l.s [✓] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt