Kapitel 6

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»Heb die Füße etwas höher.«, sagte jemand. Ich musste mich konzentrieren um etwas zu verstehen, denn die Stimme schien von weit weg zu kommen und manchmal verschwammen die Worte zu unverständlichen lauten. »Ich versuch's ja!«, antwortete eine Mädchen Stimme. War das Liz? »Hey! Ich glaub sie stehet auf!« Vorsichtig wurde ich auf einen harten Untergrund abgelegt und jemand strich mir lose Strähnen aus dem Gesicht. Es war eindeutig nicht Liz's kleine zärtliche Hand. Vorsichtig öffnete ich die Augen einen Spaltbreit und schloss sie sofort wieder, weil die Sonne so stark schien. »Mein Kopf.«, stöhnte ich und drehte mich etwas zur Seite. »Willst du aufstehen?«, fragte Liz. Vorsichtig wurde mir aufgeholfen nachdem ich ihr leicht zunickte. Benommen öffnete ich die Augen und stellte fest dass jemand fremdes neben mir stand. Grinsend beobachtete er meine Gesichtszüge. Ich muss wohl ziemlich doof aussehen mit diesem fragenden Blick. »Ich bin Nick.«, sagte er und reichte mir seine Hand. Verunsichert schüttelte ich sie. Seit dem letzten Ereignis bin ich nicht mehr so scharf darauf neue Männer kennenzulernen. Plötzlich fing er laut an zu lachen. »Erkennst du mich nicht? Ich bin's Nick. Wir waren zusammen im Kindergarten und in der Grundschule.« »Nick?« Seitdem ich umgezogen bin habe ich ihn nicht mehr gesehen und das war auch schon über 6 Jahre her. Unter Kopfschmerzen betrachtete ich ihn. Er hatte noch die selben zotteligen braunen Haare und das schiefe grinsen wie früher. »Du bist so groß geworden.«, stellte ich fest. »Und du bist echt klein geblieben«, erwiderte er und wuschelte mir durch meine braunen Locken. »Nick, ich hab Kopfschmerzen und dein wuscheln macht sie noch schlimmer.«, sagte ich und versuchte meine Nerven zu bewahren. »Ich will einfach nur zu meiner Oma. Könnt ihr mich dort hinbringen?« Bei meiner Oma angekommen grinste ich Liz von der Seite an. Aus der Küche hörte man verschiedene stampft Geräusche die meine Oma erzeugte, weil sie gerade dabei war mir eine ihrer berühmten Salben zu produzieren. Jetzt warteten wir nur noch darauf das sie fertig wurde. Das Kühlkissen half nicht wirklich. »Seid ihr zusammen?«, fragte ich. »Wer? Nick und ich? Ganz bestimmt nicht.« sagte sie herrisch und verschreckte die Arme vor der Brust. »Komm schon Liz«, sagte ich grinsend, »schlecht sieht er ja nicht aus. Außerdem hab ich den Blick gesehen den ihr gewechselt habt.« Gerade als Liz mir kontern wollte, kam meine Oma aus der Küche und sah uns an. »Ich denke jetzt wird es Zeit mir zu erklären wie das mit deinem Kopf passiert ist.» »Oma es ist nichts passiert. Ich bin einfach gestolpert und hab mich verletzt.« Sie stemmte lediglich die Hände in die Hüften und ging Kopfschüttelnd wieder in die Küche.

Traumtagebuch

Diesesmal befand ich mich wieder auf der Wiese. Doch ich war nicht allein, weiter weg von mir befand sich ein Mann, der auf mich zu ging.

Die GabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt