Vor Freude fiel nun er mir um den Hals, ich lachte glücklich. Sofort sprang er auf, rief mir noch zu das ich mitkommen sollte, und verschand in seinem Aufnahmezimmer. Ich stand auf und ging etwas langsamer hinter ihm her. In seinem Zimmer saß er schon vor dem Computer und tippte etwas auf der Tastatur ein. Näher gehend sah ich schon was. Er informierte sich über eine Adoption. Leicht lächelnd stützte ich mich auf seinem Stuhl ab und sah zu. Während er Texte darüber überflog dachte ich wieder nach. Unfassbar, einfach unfassbar. Er kannte doch bisher nur ein Teil meiner Geschichte und meines Charakters, und trotzdem war er so Feuer und Flamme für seinen Plan. Er musste wohl das gleiche verspührt haben wie ich, diese Hingezogenheit zu dem Anderen. Nicht in der Sicht von Verliebtheit...schon Liebe aber mehr Geschwisterliebe, ja das war es. Wir beide waren immer alleine mit unseren Eltern. Anscheinend hatte sich aus der Fürsorge, seiner Hilfe mir gegenüber eine vermutlich noch kleine und schwache doch eine Art Liebe entwickelt. Es klang wirklich komisch, doch so musste es sein. Meine Gedanken wurden durch ein Gähnen meinerseits unterbrochen. Immer wieder fielen meine Augen zu. Ich unterdrückte ein weiteres Gähnen und tippte Palle auf die Schulter. Erschrocken fuhr er herum, doch ich war zu müde um mich darüber lustig zu machen. "Ich geh schlafen", brachte ich heraus. "Alles klar, ich werde nachher noch aufnehmen. Glaubst du das könnte dich aufwecken?", ich schüttelte den Kopf. "Ich habe zwar nicht den tiefsten Schlaf, aber ich glaube das geht schon. Und wenn nicht ist das auch nicht schlimm", mit diesen Worten drehte ich mich um und schloss die Tür hinter mir. Gerade wollte ich mich in das Wohnzimmer begeben, als ich Schritte hiner mir hörte. "Warte kurz, ja?", sagte Paluten der gerade an mir vorbei in sein Zimmer ging. Kurze Zeit kam er mit einem grauen T-Shirt zurück. "Hier, ich glaube nicht das es so gemütlich ist immer in den gleichen Sachen zu schlafen", dankend nahm ich es an und wünschte ihm eine gute Nacht. Er lächelte mich warm an und verschwand wieder im Aufnahmezimmer. Am liebsten würde ich sofort umfallen und einfach auf dem Boden einschlafen. Seufzend begab ich mich in das Badezimmer und zog mir das etwas zu große T-Shirt über. Meine davor getragene Kleidung welche aus einem grauen Hoodie und einer schwarzen Jeans bestand ließ ich einfach liegen. Ich wusste das es unhöflich war, aber diese verdammte Müdigkeit! Diese war es auch welche mich gefühlt wie in Zeitlupe aus der Tür treten ließ, taumelnd schaffte ich es dann auch wenigstens zwei Meter zu gehen bis ich einfach umfiel. "Aua..." "Dachte ich es mir doch", lachend kam ein verschwommener Palle auf mich zu. "Nicht lustig", presste ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. "Schon gut", musst mir ja nicht gleich den Kopf abreißen, lachte er weiter. Dann tat er endlich etwas nützliches und stellte mich wieder auf meine Füße. Doch als er mich wieder los ließ, wäre ich um ein Haar wieder umgekippt. "Wie kann man nur so müde sein?", lachte er weiter. Und bevor ich es überhaupt realisieren konnte hatter der gerade mal 10 Zentimeter größere mich einfach hochgehoben und eine Sekunde später auf dem Sofa abgelegt. Ich schloss die Augen und schlief sofort ein.
Dieses Mal wurde ich durch ein lautes Rumpeln aufgeweckt, doch nicht etwa während das Sonnenlicht durch die Fenster schien. Nein, Sterne funkelten an dem schwarzen Himmel, der Mond erfüllte das Zimmer mit seinem spärlichen Schein, Schneeflocken wirbelten um die Häuser und Straßen. Komischerweise war ich nicht so müde wie vor meinem Schlaf. Ich stand auf und öffnete die Tür. Sofort wurde ich durch das Licht der Lampen geblendet. Kurz brauchte ich um meine Augen daran zu gewöhnen. Ich ging in die Küche und trank einen Schluck Wasser, währendessen sah ich auf die Uhr. Sechse, ich wäre sowieso in ein bis zwei Stunden aufgewacht, also war es nicht so schlimm. Doch woher kam nun dieses Rumpeln welches mich aus dem Schlaf fahren ließ? Natürlich, Paluten. Ich lachte leicht auf, immer wieder vergaß ich das ich bei einem der bekanntesten Lets Playern Deutschlands wohnte. Also ging ich zu dem Zimmer aus dem wenige Sekunden später auch schon ein lautes Lachen erschallte. Ich wusste nicht ob ich ihn gerade in einer Aufnahme stören würde wenn ich einfach anklopfen würde. Ünschlüssig zupfte ich an dem Saum des T-Shirts herum. Da ich sowieso nicht mehr einschlafen könnte beschloss ich einfach auf ihn zu warten. Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich mit den Rücken an seine Tür. Ich wusste nicht wieviel Zeit vergangen war als diese plötzlich aufgerissen wurde und ein verwunderter Paluten fast über mich gestolpert wäre. "Huch, seit wann sitzt du schon da? Hab ich dich aufgeweckt?", fragte er mich während er mir auf half. "Keine Ahnung, wieviel Uhr ist denn? Und ja, beziehungsweise irgendein Rumplen was vermutlich durch dich entstanden ist", lachte ich. "Oh sorry, das war dann wohl meine Flasche. Hab sie aus Versehen von meinem Tisch gestoßen", ich schüttelte einfach nur den Kopf während ich ihn angrinste. "Das kann auch wirklich nur dir passieren!" "Möglich", seine Augen blitzten amüsiert auf. "Es ist übrigens fast acht Uhr." Entgeistert starrte ich ihn an. "Was? Dann saß ich hier zwei Stunden!", plötzlich bemerkte ich auch die Kälte welche mich schon die ganze Zeit leicht zittern ließ. "Was hast du denn gemacht wenn du nicht mal bemerkt hast wie lange du dort gesessen hast?", er hatte wohl auch bemerkt das ich zitterte. "Und wie kalt es hier ist?", seine Augen füllten sich mit Sorge. "Geht es dir gut, Lea?" "Ja!", antwortete ich verblüfft.
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Plötzlich Bruder? / Paluten FF
FanfictionDie 14-jährige Lea wohnte nach einem tragischen Unfall alleine auf den Straßen Kölns. Doch in einer kalten Winter-Nacht, trifft eine bekannte Person auf sie, welche ihr ganzes Leben ändert...