Love Me For Who I Am - Yoonmin

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Ich starrte in die Ferne, wo sich ein Zug langsam näherte. Was für ein Irrtum doch die Ferne verbarg

 Langsam - schnell. Klein - groß.

Ich streckte meine Arme aus und schloss meine Augen, in den Ohren das Geräusch des sich nähernden Zuges.

Das Rattern der Räder, die rasend schnell über die Schienen rollten, kam näher bis er mich erreichte, der Wind mein Gesicht traf und meine Kleidung flattern ließ.

Ich liebte es. Wie der Zugwind mir in den warmen Sommertagen ins Gesicht wehte und das laute Geräusch der Räder auf den Schienen.

Allmählich wurde das Rattern wieder leiser. Ich senkte meine Arme und öffnete wieder meine Augen.

Die Blicke der wenigen Menschen auf dem Bahnsteig ignorierte ich.

Sie konnten diese einfachen Dinge des Lebens nicht verstehen. Sich nicht an ihnen erfreuen.

Es reichte mir hier zu stehen und den Wind der vorbeirauschenden Züge zu spüren.

Der nächste Zug näherte sich.

Im Winter war es hier zwar trostlos, laut und kalt am Bahnhof, doch im Sommer dagegen war es der schönste Ort, den ich mir vorstellen konnte. Und auch wenn es nur wenige Monate im Jahr waren, liebte ich diesen Ort. Mit all seinen Facetten, guten Seiten und schlechten Seiten, egal, wie sehr manche es hassten hier zu stehen und zu warten, egal wie schäbig er aussehen mochte, egal, was die anderen in ihm sahen, egal, ob sie es verstanden oder nicht.

Ich liebte die Dinge so wie sie waren.

Der näher kommende Zug wurde langsamer und hielt schließlich an. Ich ging von den Eingängen weg, damit sich der Menschenstrom seinen weg bahnen konnte und drehte meinen Kopf stattdessen zu dem Fenster neben mir, in dem sich mein Spiegelbild mit dem freudigen Grinsen und den strahlenden Augen abzeichnete.

Doch sobald ich hinter die spiegelnde Scheibe sah, verging mir das Lächeln, mir fiel der schwarzhaarige Junge mit den katzenartigen Augen auf, die nur stumm nach draußen schauten. Direkt in meine.

Er lächelte nicht. Sein Blick war stumpf. Leer. Emotionslos.

Doch ich dagegen sah so viel in ihm.

Es war nicht mit Worten zu beschreiben.

Mein Herz klopfte schnell.

Meine Augen weiteten sich.

Und der Zug fuhr weiter.

Er verschwand in weiter Ferne, so wie der Junge.

Der Augenblick war viel zu schnell vorüber.

Niemand hatte die Wort in ihm gehört, nur ich hatte den stummen, unbändigen Wunsch verstanden.

Doch um ihn zu erfüllen, hätte er aussteigen müssen...



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Ich glaube, ich würde meinen eigenen Oneshot hassen. Ich hasse diese offenen Enden. XD

Aber vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung. Oneshot Fail. XD

BTS OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt