Kapitel 15

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Die Schlagzeilen prankten in dunklen Buchstaben auf der Titelseite der Zeitung und ich sah Rot.

Strohhutbande : neues Mitglied

Blackcat

100.000.000

Nur 100.000.000 läppische Berrie!
Genervt zerfetzte ich die Zeitung mit meinen Krallen und legte resigniert meinen Kopf auf die Tischplatte meines Schreibtisches.

Nach einer Weile erhob ich mich und sah mich in meinem kleinen Zimmer um.

Die erdrückend kühle der weißen, kahlen Wände, blickte mir höhnisch entgegen, als ich mich auf das kleine, schwarz bezogene Bett sinken ließ.

Die karge Einrichtung des Raumes, welche aus meinem zerkratzten Schreibtisch, einer kleinen Kommode und meinem Bett bestand, trugen nicht besonders dazu bei, mir Komfort zu geben.

Selbst nach der Zeit die ich mit der Crew verbracht hatte, war es mir noch nicht gelungen in meiner Kajüte den Eindruck zu erwecken, sie sei bewohnt.

Die einzigen Zeichen eines Bewohners bestanden aus den zerknitterten Laken und dem kleinen Kästchen, welches die alte Frau mir gegeben hatte. Darin befand sich das Amulett.

In letzter Zeit hatte es andauernd angefangen zu pulsieren, nur um dann schlagartig aufzuhören. Ich machte mir sorgen, was der Grund dafür war.
Irgendwann wurde es mir zu viel. Die andauernde Sorge. Ich hatte es abgenommen und seitdem nicht mehr angefasst....
Des öfteren war ich versucht gewesen, es über Bord zu werfen, um dem Wahnsinn ein Ende zu setzen, aber im letzten Moment hatte ich es nicht übers Herz bringen können.

Ich strich gedankenverloren über die glatte Oberfläche des Kästchen.
Ich hatte es für mich behalten... Alles was geschehen war in dem Geschäft und auch die Zeichen des Amuletts.....

Magie war für mich nichts gutes....

In einem Sekunden Bruchteil klirrte die Kiste gegen die Wand und unter das Bett. Ich wollte es nicht mehr sehen.

Seit viel zu langer Zeit suchten wir nach einem Weg zu Dressrosa, nur bestimmten Leuten war es möglich dorthin zu fahren.

Ich hatte aufgegeben es zu probieren. Ich konnte mich selbst nicht darüber verlieren.
War das falsch? Ließ ich Aki im Stich?
Nein! Es war mir egal. So musste es sein. Ich würde nicht schwach werden!

Ein Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken und ich trat das Kästchen weiter unter das Bett.

Die Schaniere knarrten, als die Tür aufschwang und den Blick auf einen gewissen Schwertkämpfer freigab.

Er schaute mich mit ausdrucksloser Miene an, schloss sorgfältig die Tür und setzte sich neben mich.

"(D/N), was machst du hier? "

"Ich arbeite an der Entdeckung der Unendlichkeit?"

Er lehnte sich zurück und hob die Hände in seiner typischen Pose hinter seinen Kopf und hob die Braue.

"Wir wissen beide, dass du dich vor Kid versteckst."

Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich kann diesen Kerl nicht ausstehen.. "

Er nickte und schaute mich aus seinem Augenwinkel an.

Der Marimo schien mich genau zu Analysieren.
Sein Blick wanderte von meinen dunklen Boots, meiner schwarzen Jeans und dem Dunklen Top zu meinem Gesicht.

"Was ist los, Wollknäul? Du hast deine Nase einmal nicht in einem Buch über Dressrosa... Du hast doch nicht etwa aufgegeben? "

Er grinste mich an.

Ich blickte ihm aus stummen Augen an.

"Doch. Es gibt nichts mehr was ich tjn könnte."

Sein Blick wurde verwirrt.

"Aber deine Freundin. Du wolltest ihr doch helfen. Diese Sklavenhändler sind gnadenlos....hast du gesagt."

Meine Pupillen verengten sich.

"Ich weiß was ich gesagt habe, aber ich kann nichts mehr tun. Vermutlich ist es eh zu spät und wenn sie tot ist.... Ist es nun mal so. Letztendlich ist auch sie ein Bewohner meiner Insel, vor denen ich geflüchtet bin. Ich werde für so jemanden keinen in Gefahr bringen"

Ich erschrak aufgrund meiner eigenen Worte. War Aki nicht der Mensch gewesen der immer für mich da gewesen war? Ein Gefühl der Schuld lag schwer auf meinen Schultern und ich starrte in Zorros verständnisloses Gesicht.

"Das kannst du nicht so meinen. Sie ist deine Schwester! Ich Weiß du machst dir Sorgen, aber du bist nicht du selbst. "

Ich blickte auf meine Hände.

Konnte es sein, dass sie Tot war? Ich wollte das Amulett herausholen, sehen ob sie noch am Leben war, doch stattdessen schaute ich in Zorros Onyx Augen.

" Natürlich meine ich das so. Ich kann nichts tun. Ich bin nicht in der Lage zu-"

"Du vielleicht nicht alleine, aber wir zusammen schon"

Er griff meine Schultern und zog mich an sich.

"Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Alleine sind wir zwar stark.... Aber zusammen.... Sind wir unschlagbar. Aufgeben zählt nicht.
Wag es nicht an dir zu zweifeln sonst rasier ich dir dein Fell ab"

Ich starrte zu ihm hinauf und spürte, wie sich Tränen bildeten. Konnte es sein? Gab es eine Chance?
Ich beschloss ihm zu vertrauen hob mein Gesicht zu seinem hinauf.

Meine Versuche, mein Vertrauen vollkommen in diesen Kuss zu legen, schienen von Erfolg gekrönt zu sein, denn er hielt mich fest an sich und drückte mich auf dem Bett zurück.

Die nächsten Augenblicke verstrichen, wie in Zeitlupe. Jede Berührung und jedes Wort.

Jedes Kleidungsstück, dass den Boden berührte....

Alles machte den Moment zu einer Woge aus Passion und Vertrauen.

Als ich schließlich neben ihm lag und versuchte meinen Atem zu regulieren, sah ich neben mich in sein schlafendes Gesicht. Wie konnte ich nur so Glücklich sein?

Vorsichtig fischte ich nach dem Kästchen.
Ich zögerte kurz.
Sollte ich es öffnen?
Zorros Arm schlang sich fester um meinen Körper, als er sein Gesicht in meiner Brust vergrub. Seine Augen bewegten sich hinter seinen Lidern im den schnellen Bewegungen einer Traumsequenz.

Seine Nähe gab mir die Kraft den kleinen Verschluss zu öffnen und das Amulett in die Hand zu nehmen.

Es war Eiskalt und Bewegungslos.
Der Stein war mit Eisreif überdeckt. Alles in allem, sah es tot aus.
Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen... Bis ich etwas spürte. Zaghaft, aber trotzdem.
Ein sanftes Pochen.

Finding Zorro (Zorro x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt