prolog | fire and burn.

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Justin's POV:

Leichte Schweißperlen liefen mir über den Nacken als Drew und ich mit den fünf Silber farbenen Koffern aus unserer Lagerhalle kamen, mehrmals sah ich mich nach Links und Rechts um, um sicher zu gehen dass niemand hier war und uns beobachtete. Drew nahm mir einen Koffer ab, damit ich meinen Autoschlüssel für meinen Mercedes-Benz G 350 D, Mattschwarz foliert mit goldenen BBS RS Felgen, heraus holen konnte. Er hat einen v6 Motor aus dem er über 400 PS herausholt und innerhalb von 5,9 Sekunden auf Geschwindigkeit 100 beschleunigt. Zudem ist er gepanzert. Ja, dieses Baby nahmen wir meistens wenn wir uns für einen wichtigen Deal vorbereiteten. Und trotz seines Gewichts ist er ein Biest auf der Straße. Ich spielte ein wenig mit dem Schlüssel herum, ehe ich mit einem Klick auf die Zentralverriegelung das Auto entriegelte und hastig den Kofferraum öffnete, sodass Drew die Koffer ordentlich verstauen konnte. Er sah zu mir rüber, sein Blick war starr in mein Gesicht gerichtet, er war genauso nervös wie ich es war. Jedoch brach sein starrer Blick und er klopfte mir lächelnd auf die Schulter, wonach er sich auf den Weg zum Beifahrersitz machte. Ich verstaute noch die restlichen Koffer, ließ den Kofferraum zu knallen und lief um das Auto herum, öffnete die Fahrertür und setzte mich auf den Sitz. Tief zog ich die Luft ein und stieß diese kurz darauf wieder aus, wonach sich meine Hände hoben, den Weg zu den Enden meines Bandanas fanden und dieses festzog. „Cervantes, Mike, Sean und Brad stehen wie besprochen, drei Straßen vor dem Treffpunkt und warten auf uns. Bis jetzt steht dem Deal mit Pablo nichts im Weg.", kam es von Drew seinen Lippen und ich nickte, starr den Blick auf die Lagerhalle gerichtet. Ich startete nun den Wagen, fuhr aus der Auffahrt und rauf auf den Highway. „Bis jetzt, Cuervas. Bis jetzt.", kam es emotionslos von meinen Lippen, Drew nickte und sah ebenso starr auf die Straße.

Pablos Blick war emotionslos auf das Innere der silbernen Koffer gerichtet. Er hob ein Messer mit dem er vorsichtig eine der Tüten mit dem weißen Pulver aufriss, um sich jetzt die Messerspitze mit dem Stoff an seine Nase zu halten, wo er sich sein linkes Nasenloch zuhielt und sich das Pulver durch sein rechtes zog. Ein Stöhnen verließ kurze Zeit später seine Lippen und er sah mich noch immer emotionslos an, bis er ein schallendes Lachen aus seiner Kehle ließ. „Ah, das Zeug ist verdammt gut, Cervantes. Wo hast du das her? Du machst deinem Name alle Ehre, mein Freund. Ich nehme das Kokain, wie vereinbart für 3,5 Millionen, deal?". Grinsend sah ich Pablo an, nickte auf seine Worte und schlug mit ihm ein. Zwei seiner Leute trugen die Koffer mit dem Kokain weg und ersetzten diese hastig mit fünf anderen Koffern, diese öffneten sie auch direkt und ich konnte einen Blick auf die einzelnen Geldbündel werfen. Ich schnippte mit den Fingern und zwei meiner Jungs, Brad und Sean, packten sich die Koffer und liefen damit aus dem Gebäude heraus. Pablo schlug mir freundschaftlich auf den Rücken und kurz darauf drehte ich mich um, wobei ich meine Hand hob. „Schön Geschäfte mit dir zu machen, Pablo", ließ ich über meine Lippen kommen ehe er ein laut lachendes, „Ebenso, Cervantes", von sich gab. Ich lächelte erleichtert und lief aus seiner Lagerhalle.

„Cervantes man, beeil dich mal! Wir fahren!", lallte Drew und schwankte dabei umher. Er hatte sich an irgendeinem Weib festgehalten, die er wohl mitnehmen wird. Sean, Mike und Brad waren auf dem Weg zum Wagen und ich nickte. „Bin sofort da!", ließ ich über meine Lippen kommen und wandte meinen Blick wieder dem Tisch vor mir zu, auf welchem das Marihuana, die OCB Longpaper und die Tips ausgebreitet waren. Ich nahm mir eines von den langen dünnen kreppartigen Papieren und ebenso eins von den dickeren, auch Tips genannt, welches ich zu einem Filter knickte und diesen an den Anfang des dünnen Papiers legte. Dahinter verteilte ich ein wenig vom Marihuana und rollte alles zu einer Tüte, das obere Ende drehte ich nun ein, bis der Joint geschlossen war. Froh über mein Können lief ich aus dem Raum meines Dealers und sah, draußen angekommen, auf den Mercedes. Die Jungs saßen in meinem Wagen. Sean saß schon auf dem Fahrersitz, Mike daneben und wir restlichen, Drew, Brad und ich machten es uns auf der Rückbank bequem. Ein Glück, dass Drew seine Begleitung doch noch weggeschickt hatte. Heute wollten wir unseren Sieg nur unter Brüdern feiern, da hatte diese nervige Schlampe nichts zu suchen. Ich zündete mir nun den Joint an, zog einmal tief und lange an diesem, ehe ich ihn an die Jungs weiter reichte. Drew sah mich an und hob lachend seine Faust, ehe das Auto sich in Bewegung setzte. „Schlag ein, Bro. Wir haben es geschafft!", ließ er über seine Lippen kommen und ich schlug ein, während der Joint seinen Weg wieder zu mir fand und ich tief an diesem zog. Den Rauch blies ich in einem perfekten Rauchring wieder aus und gab den Joint an Brad weiter. „Ja, ihr habt gut gehört. Ich bin stolz auf euch, mit Pablo ist nicht zu spaßen. Bei ihm müssen wir aufpassen, Jungs!", ließ ich über meine Lippen kommen und sah kurz aus dem Fenster. Die Straßen des Highways waren eisig und es schneite. Mein Blick richtete sich auf Sean, welcher in schallendem Gelächter den Wagen von rechts nach links manövrierte, weshalb mir ein knurren über die Lippen kam. „Ey, Cooper, pass auf meinen Wagen auf!", zischte ich und er gab nur ein lallendes: „Cervantes, beruhig dich. Ich hab alles unter Kontrolle, man!" von sich. Ich seufzte und ballte meine Hände zu Fäusten. Sean drehte seinen Kopf zu mir herum und da erkannte ich es. Seine Stirn war voller Schweiß und seine Pupillen waren geweitet, verdächtig geweitet. Ich runzelte die Stirn bei der Erkenntnis und sah in diesem Augenblick wie sich ein Grinsen auf seinen Lippen bildete, ehe ich an ihm vorbei sah. Er hatte seine Hand nur leicht auf dem Lenkrad und das Auto fuhr mit voller Geschwindigkeit auf die entgegengesetzte Spur. Das Adrenalin stieg mir bis zum Hals und ich sah dass wir uns immer mehr einem hupendem Auto näherten. „Cooper, sieh auf die Straße verdammt. Da vorne ist ein Auto du verdammter Arsch!", brüllte ich ihn an. Sean erschrak und sein Kopf schnellte wieder nach vorn, schnell hob er seine Hände und hielt sie schützend vor sich. „Lenk nach rechts, sofort!", schrie ich ihn an. Meine Stimme war so laut, dass man sie noch in Manhatten hören müsste. Doch es war zu spät, mein Auto fuhr direkt auf den hupenden Wagen zu, ein lautes Krachen war zu hören und mein Körper wurde mit voller Wucht durch das Auto geschleudert. Ich spürte nur noch einen festen Schlag auf dem Kopf und kurze Zeit später hörte und sah ich nichts außer das Schwarz hinter meinem Augenlid.

Ein dumpfes dröhnendes Gefühl überkam mich und es kostete ziemlich viel Zeit meine Augen zu öffnen, weswegen ich zuerst blinzelte und dabei nur leichte Umrisse erkennen konnte. Ich hob meine Hand und spürte ein Stechen in meinem Arm. Als ich mich nun mit Mühe auf den Bauch drehte und endlich mehr erkennen konnte, sah ich wie mein Wagen, genauso wie der Wagen des anderen Fahrers, im Straßen Graben lag, die Fronten waren ineinander eingekerbt. Ich sah mich nach den Jungs um, sie stöhnten und versuchten ebenso vorsichtig die Augen zu öffnen. Da wir nicht angeschnallt waren, wurden wir alle aus dem Wagen geschleudert und lagen auf der Straße. „Fuck, Cooper, Cuervas, Davis, Jenkins! Wir müssen hier verschwinden, schnell. Steht auf, schnappt euch die Koffer und dann ab durch den Wald!", brüllte ich mit aller Kraft und stand vorsichtig auf. Die Jungs standen nun auch auf und ich sah das Blut an Drews Kopf, ich sah ihn an, jedoch schüttelte er nur den Kopf um mich zu beruhigen. Sie schnappten sich die Koffer und liefen durch den Wald. Ich wollte gerade hinterher, als ich ein schmerzvolles Stöhnen vernahm und sah mich deshalb so schnell wie möglich um. Nichts von den Jungs, alle waren in den Wald gerannt, es musste also vom anderen Auto kommen. Ich richtete meinen Kopf auf das Auto, aus welchem ein Mädchen herausgeklettert kam, weswegen sich meine Augen weiteten. Sie war trotz des Schocks und des Blutes in ihrem Gesicht wunderschön, so schön dass ich meine Augen nicht von ihr lassen konnte. Sie sah sich um, bückte sich und rief panisch einen Namen, ehe sie einen kleinen Jungen aus dem Auto zog und erleichtert ausatmete als er sie ansah und sie erkannte dass er nur kleine Verletzungen erlitten hat. Dann hob sie ihren Kopf und sah zu mir rüber, unsere Blicke trafen sich. Ich sah sie noch eine Weile an, ehe die Stimmen der Jungs mich wieder zurück in die Realität holten, ich meinen Blick von ihr abließ und in dem Wald verschwand.

TRAGEDY - Love that we foundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt