Ich hatte mit Marys Eltern einen Besuchstermin vereinbart. Dieser Termin war heute. Um 15 Uhr würden sie hier sein. Normalerweise würde ich die Kinder alleine großziehen, ohne das die Eltern vorbei kommen. Doch bei Marys Eltern machte ich eine Ausnahme, da sie mich so sehr darum gebeten hatten, als ich die Kleine abgeholt hatte. Ich machte mich fertig und die Kleine auch, außerdem räumte ich noch etwas auf, allerdings ließ ich ihr Kinderzimmer so, wie es war. Es sollte den Eindruck erwecken, das sie hier vor kurzem noch gespielt hatte und nicht, das ich das Spielzeug tagelang schon nicht weggeräumt hatte.
Da ich noch andere Adoptivkinder hatte, welche in ihrem Alter waren, ließ ich Mary und die anderen im Wohnzimmer mit ihren Spielsachen spielen.
15 Uhr
Es klingelte an der Tür.
"Weißt du wer da ist?", fragte ich sie.
"Ja.. Mama.", sagt sie Freude strahlend.
Ich nahm Mary auf den Arm, ging zur Tür und öffnete sie. Vor mir stand ihre Mutter. Ich lächelte sie freundlich an.
"Guten Tag. Wollen Sie hereinkommen?", fragte ich sie.
Sie nickte und ich ließ sie herein. Die Mutter sah sich um.
"Schön haben Sie es hier und wie niedlich Ihre anderen Adoptivkinder sind, unglaublich. Ja hier wird sie Freunde finden.", sagte sie.
"Ja, das Haus ist komplett nach meinen Vorstellungen gebaut und eingerichtet worden. Ich fühle mich hier ziemlich wohl und meine Adoptivkinder auch.", erwiderte ich.
Ich begleitete sie ins Wohnzimmer und bat sie, sich hinzusetzen. In der Zwischenzeit holte ich zwei Gläser und eine Flasche Wasser, stellte sie auf den kleinen, dunkelbraunen Wohnzimmertisch und setzte mich neben sie in einen Sessel.
Ich merkte wie Mary unruhig wurde, klar sie wollte zu ihrer Mutter. Also ließ ich sie los und sah, wie sie auf ihre Mutter zu rannte."Ich habe sie so vermisst. Meine Kleine.. das können Sie sich nicht vorstellen..", sagte sie mit Tränen in den Augen.
"Doch, ich kann mir gut vorstellen, dass Sie sie vermissen, immerhin ist sie ihr Fleisch und Blut. Sowas wird auch nie weggehen.", sagte ich zu ihr.
Ich beobachtete die beiden eine ganze Weile.
"Normalerweise wäre mein Mann mit zu diesem Treffen gekommen.. aber sein gesundheitlicher Zustand lässt dies leider nicht zu. Sie wundern sich bestimmt schon warum er nicht dabei ist..", fing sie an.
"Oh, das tut mir Leid.. richten Sie ihm bitte meine Genesungswünsche aus. Aber vielleicht wird er den Krebs besiegen und noch lange leben.", sagte ich voller Mitgefühl.
"Ja, vielleicht.. aber nun zu einem anderen Punkt.. ich würde gerne sehen, wie ihr Zimmer aussieht, ob sie sich dort wohlfühlt..", sagte sie.
Also ging ich mit den beiden zu ihrem Zimmer.
"Hier ist das kleine Reich der Prinzessin.", sagte ich mit einer einladenden Handbewegung.
Ihre Mutter war hell auf begeistert und kam fast aus dem Staunen nicht mehr heraus.
"In diesem Zimmer kann man sich nur wohlfühlen mit den ganzen Kuscheltieren und dem ganzen Spielzeug.", strahlte sie.
Wir gingen wieder ins Wohnzimmer, unterhielten uns noch eine Weile und nach einer Zeit wurde Mary müde. Zunächst brachte ich sie in ihr Zimmer, zog sie um, gab ihr einen Gute-Nacht-Kuss und verabschiedete mich von ihr. Ihre Mutter hatte es bereits getan. Danach ging ich wieder ins Wohnzimmer und brachte sie zur Tür.
"Vielen Dank, dass Sie einem Treffen zugestimmt haben, Herr Davis. Es hat mich sehr gefreut unsere Tochter noch einmal zu sehen.", sagte sie.
"Das ist überhaupt kein Problem gewesen, schließlich war es für Sie beide nicht wirklich leicht, die Kleine abzugeben..", erwiderte ich.
"Ja, naja.. normalerweise stimmen die Adoptiveltern einem Treffen nicht zu, da sie nicht wollen, dass die Kinder denken sie hätten zwei Eltern.. aber Sie sind da anders. Und das mag ich.", sie sah mich freundlich lächelnd an.
Wir verabschiedeten uns von einander, sie ging nach Hause und ich gönnte mir eine Flasche Bier und einen Film. Nach einer Weile schlief ich auch schon tief und fest in meinem Bett ein.
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Die Spirale des Todes
HorrorAlex führt ein ziemlich krankes Leben. Er gibt sich als Adoptivvater in einer Art Online-Portal aus. Diese Masche nutzt er aus, um sich an Eltern heranzutreten, die ihr Kind aus verschiedenen Gründen nicht behalten können. Wollt ihr mehr? Dann lest...